20. Kapitel

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Satoru:

"Das ist eine Katastrophe" Satoru lümmelte sich auf einem Stuhl im Konferenzraum. An der Wand hingen mehrere Papierzettel, mit heiligen Runen versehen. Die Stimme wehte aus der rechten Ecke und gehörte eindeutig zum Oberhaupt des Kamoclans. Dieser Stinkstiefel.
Satoru als Kopf der Gojofamilie und Hauptzeuge verdrehte die Augen.
"Fluchgeister haben Zugang zu der Tokyoakademie gefunden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir von Ihnen überrannt werden!", wütete eine andere Stimme, "Wir müssen dringend einen Weg finden, die Löcher in Tengens Barriere zu schließen. Sonst sterben unsere Erben"
"Nur die Ruhe", krächzte eine Stimme, "Nur weil die Akademie Tokyos versagt hat, heißt das ja nicht, das die Kyotoakademie ebenfalls nachlässig geworden ist" eindeutig Gakuganji. Neben ihm versteifte Yaga sich auf seinem Stuhl.
"Die Sicherheit der Schüler stand zu keiner Sekunde nicht an oberster Stelle", erwiderte er, "Und nur durch unser schnelles Handeln konnten wir die Schüler beschützen"
"Das mag vielleicht stimmen", wehte eine weibliche Stimme zu ihnen, süß und verlockend, "Trotzdem könnt ihr den Einfluss dieser anderen Fluchnutzerin nicht bestreiten"
"Ja!", keifte eine Stimme, "Wer war das Mädchen?!" Yaga warf ihm einen schmallippligen Blick zu.
"Asuna Okura", antwortete Satoru. Das war der erste Beitrag, den er zu ihrer Diskussion machte.
"Woher kam das Mädchen?", krähte Gakuganjis Stimme durch die Runenbanner.
"Nun, wie sich herausstellte", antwortete Satoru, "Ist sie eine Attentäterin, die den Auftrag hatte, mich zu töten"
"Das beantwortet meine Frage nicht!"
"Über ihre Herkunft oder wie sie hierhergekommen ist, ist bis jetzt nichts bekannt", Yaga verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn herausfordernd. Er würde nichts sagen, wenn Satoru keine Fragen stellte. Ijichi hatte ihn natürlich schnurstracks beim Direktor verpetzt. Was Yaga allerdings anging, wusste Satoru nicht, warum er Asunas Existenz bis jetzt verschwiegen hatte.
"Ich dachte, sie hätte den Fluch ausgetrieben", säuselte die Frauenstimme.
"Sie hat ihn geschwächt", gab Satoru zu, "Ein Fluchfragment ist allerdings entkommen"
"Wieso treibt sie Flüche aus, wenn sie das werte Oberhaupt der Gojofamilie töten will?", schnurrte die Stimme.
Darauf wusste er selbst keine Antwort.
"Ist das nicht egal", schnauzte eine tiefe Stimme, "Wir setzten sie doch sowieso auf die geheime Exekutionsliste" Zustimmendes Gemurmel. Satoru ballte die Hände zu Fäusten.
"Sie ist eine extrem gefährliche Fluchnutzerin", sagte er, "Ich Stimme dafür sie an die Spitze der Liste zu setzen und sofort jemanden auszusenden, sie zu töten" er musste immer wieder daran denken. Diese Härte in ihrem Blick, kurz bevor sie versucht hatte, ihn aufzuschlitzen. Die Entschlossenheit. Ja, vielleicht war sein Stolz verletzt. Sie war bis jetzt die erste, die ihn umbringen wollte, während sie rummachten.
Sicher, er hatte ein paar unschöne Erfahrungen gemacht, als er schließlich fertig mit den Frauen war, aber dass...
Abgesehen davon, dass sie ihn wirklich fast gehabt hatte. Es war reines Glück gewesen, dass genau im letzten Moment die Alarmglocke losgegangen war und Satoru legte sein Schicksal für gewöhnlich ungern in die Hände des Glücks.
"Da scheint aber jemand wütend zu sein", schnurrte die Stimme.
"Diese Frau ist auf das Schulgelände eingedrungen und hat Rektor Yaga wie mich beinahe getötet, bevor sie einen Fluch der Sonderklasse ausgetrieben hat. Sie verlangt oberste Priorität", erwiderte er und starrte auf seine Füße.
"Wenn Sie wirklich so gefährlich ist, dann können wir keinen Jujuzisten der Sonderklasse alleine auf sie loslassen. Aber zwei Sonderklasse Jujuzisten... das wäre auch eine Verschwendung von Geld", brummte der alte Zenin. Abgesehen davon war es den Höheren eigentlich recht, wenn man ihn umbrachte. Satoru ballte die Hände zu Fäusten.
"Keine Sorge", erwiderte er, "Ich kümmere mich um diese Angelegenheit allein. Ich werde Asuna Okura töten"

"Sag mal, alter Mann", fing Satoru an, als die Versammlung beendet war und sie beide durch die Flure der Akademie liefen, "Was wollte Asuna eigentlich bei dir?" Yaga verzog keine Miene.
"Keine Ahnung", erwiderte er. "Sie kam, veranstaltete ein heiloses Chaos und verschwand mit ihrem Fluch. Hat mich an jemanden erinnert. Kein Wunder, dass du ihr die Barriere geöffnet hast" eine indirekte Warnung. Yaga würde ihn nicht verpetzen, wenn Satoru nicht weiter bohrte. Nun ja, Satoru hatte leider eine Schwäche für Geheimnisse.
"Hmm", sinierte er, "Als ich sie enttarnt hatte, da hat sie die Gelegenheit nicht genutzt, um zu verschwinden, sondern stattdessen alles daraufgesetzt, dich zur Strecke zu bringen. Komisch" Yaga stieß scharf die Luft aus.
"Ich bin diesem Mädchen", sagte er, "Noch niemals zuvor begegnet. Ich weiß nicht, was sie von mir will oder warum sie mich umbringen wollte. Und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es nicht erzählen. Und jetzt konzentrier dich auf deine Mission, Gojo und hör auf, so einen Mist zu reden! Ich dachte, aus dem Alter wärst du raus!" Satoru hob abwehrend die Hände.
"Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?" Seine Lippen kräuselten sich.
"Eine 23 jährige, schwarzhaarige Laus, die obendrein fast meinen kompletten Vorrat an Fluchpuppen kaputt gemacht hat!"
"Ist ja schon gut, alter Mann", sagte Satoru beschwichtigend, "nicht aufregen. Das treibt nur deinen Blutdruck in die Höhe und das ist in deinem Alter nicht von Vorteil" er grinste scheinheilig.
"Finde sie!", blaffte Yaga, "Und beseitigen dieses Problem!" Damit stapfte der Rektor mismutig zu seinem Büro.
Satoru berührte den Kratzer an seinem Nacken. Das Blut war getrocknet, und auch wenn seine Reversetechnik ihn hätte heilen können, hatte er sie davon abgehalten.
Nein, er wollte diese Erinnerung an seine eigene Unachtsamkeit. Satoru seufzte und vergrub die Hände in den Hosentaschen, bevor er sich auf zu seinem Loft machte.
Er musste packen.
Zeit auf Monsterjagd zu gehen.

Asuna:

"Das ist alles deine Schuld!", Asuna Schritt wütend im Sand auf und ab.
"Wenn ich mich recht entsinne, dann hast du doch versagt, Gojo umzubringen", Mahito lächelte scheinheilig, "Du bist doch aufgeflogen, bevor du ihn töten konntest"
"Ich bin aufgeflogen", presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, "Während er die Unendlichkeit für mich geöffnet hat und komplett damit beschäftigt, war, mich zu küssen! Ich bin aufgeflogen, weil du auf die komplett hirnrissige Idee kommen musstest, die Schule anzugreifen!" Mahito verdrehte die Augen.
"Ich wollte lediglich deine Fehler wieder gut machen", sagte er.
"Zu diesem Zeitpunkt", spie sie aus, "Hatte ich alles noch perfekt unter Kontrolle!"
"Schluss jetzt", Suguru hob die Hände. Asuna verschränkte ihre vor der Brust. Sie wünschte inständig, suguru wäre auf ihrer Seite und würde Mahito einen Einlauf verpassen. Doch er machte keinerlei Anstalten. Asuna war allein auf sich gestellt.
"Wir sollten uns lieber auf die gegenwärtige Situation konzentrieren und die lautet," Er sah sie an," Asuna wurde enttarnt, und Satoru ist immer noch quick lebendig" Asuna ließ sich geschlagen in den Sand fallen. Suguru legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Das war eine schwierige Mission", sagte er, "Wir sind doch davon ausgegangen, dass du sowieso nur eine 50/50 Chance hast" sie biss sich auf die Lippe.
"Ich hätte ihn töten können", murmelte sie.
"Ach ja?", krähte Mahito.
"Sicher hättest du dass", Suguru warf ihr ein mildes Lächeln zu, "Und jetzt sollten wir uns etwas neues überlegen, um Satoru zur Strecke zu bringen" er erhob sich mit Mahito und ließ Asuna im Sand zurück. Neben ihr lag der Schädel von Jogo, den Gojo erst letztens so übel zugerichtet hatte.
Ihr ursprünglicher Plan war zwar gewesen, Gojo umzubringen, damit die Flüche ihr mit Yaga halfen, doch mittlerweile hatte Asuna verstanden, wie groß die Bedrohung durch Satoru Gojo auf die Flüche war. Auf die einzige Familie, die ihr blieb.
Sie hatten sie aufgenommen, als die Menschen sie verstoßen hatten. Und jetzt hatte sie versagt, sie zu beschützen. Sie war so verdammt nutzlos.
Jogo stöhnte gequält neben ihr. Asuna ballte die Hände zu Fäusten und sprang auf.
"Warte", rief sie Suguru hinterher, "Wir müssen keinen neuen Plan machen. Der neue Plan bleibt der alte. Ich werde Gojo töten. Das verspreche ich"

Frohe Weihnachten an alle dort draußen

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