Satoru:"Yuta!" Der Sog der Menge riss Satoru in Richtung Ausgang und er kämpfte wie ein Ertrinkender gegen den Malstrom aus warmen panischen Leibern.
"Okura!" Die Welt um ihn herum war Pechschwarz geworden. Keinerlei Anzeichen mehr von Fluchauren.
Er war blind!
Es dauerte einen peinlichen Augenblick, bevor er sich die Brille von den Augen riss und damit zumindest sehen konnte, was jeder normale Mensch sah. Nur die Fluchauren und das beständige Kreuzfeuer aus Informationen war verschwunden. Satoru tastete nach seiner Fluchkraft, doch er konnte sie nicht mehr erreichen. Als hätte ihn jemand mit einem glatten Schnitt davon abgetrennt. Im Gedränge hatte Satoru die Mitarbeiterin, die er eigentlich ausgesucht hatte, verloren. Er verschwendete auch keinen Gedanken mehr an sie, stattdessen versuchte er verzweifelt Yuta ubd Okura zu finden.
Er schob die Menschen beiseite und erreichte den Tresen.
"Yuta!" Satoru kletterte kurzerhand auf den Tresen. Er brauchte einen besseren Überblick.
Da, in der Menge sah er Yuta in einer Ecke stehen. Er brauchte einen Moment, um ihn sich einzuprägen. Satoru war es gewöhnt, seine Fluchaura wahrzunehmen, nicht, ihn an seinem Gesicht zu erkennen.
"Entschuldigung!", erklärte er barsch, als er vom Tresen sprang und sich seinen Weg zu Yuta bahnte.
"Sensei!", Yuta starrte ihn an, "Sie ist weg!"
"Ja, dass sehe ich", erwiderte er "Wo ist sie?"
"Sie haben sie mitgenommen"
"Was?"
"Sie haben sie mitgenommen!", schrie Yuta lauter.
Na super!
"Wer hat sie mitgenommen?"
"Die Mitarbeiter!", erwiderte Yuta panisch, "Sie haben sie einfach gepackt und ich wollte ihr nach, aber ich bin nicht gegen die Menge angekommen"
"Wo sind sie hin?"
"Da lang!", rief Yuta. Satoru folgte seinem Finger mit grimmigen Blick.
"Halt dich so nah es geht bei mir!"
Yuta fasste ihn am Ärmel, als er sich umwenden wollte.
"Sie ist weg", sagte er, "Rika ist weg" Satoru brauchte einen Moment, um die Worte auszusprechen.
"Ich weiß", sagte er dann und zwang sich zu einem unbeschwerten Ausdruck, "Aber keine Sorge, ob mit oder ohne Fluchkraft, ich bin immernoch der Stärkste" und wie um es zu beweisen, drückte er die Menge auseinander.Tatsächlich war es um einiges Leichter, zum Ausgang zu kommen, also mit der Menge zu gehen, als dagegen zu arbeiten.
Sie traten ins Freie und Satoru sah sich um. Die Straßenlichter waren alle ausgefallen und auch die Lichter in den Hochhäusern um sie herum waren ausgefallen. Menschen flüchteten hinter ihm ins Freie.
Keine Spur von Okura.
"Sag mir genau, was passiert ist", verlangte er von Yuta, während sie weiter auf die Straße traten.
"Sie hat es gewusst", rief er aufgeregt.
"Was gewusst?"
"Kurz bevor die Fluchenergie aufgefallen ist, hat sie mich vom Tisch weggezerrt. Sie sagte, wir müssen hier weg" Yuta hatte sein Katana gezogen.
Satoru besaß keine eigene Waffe. Nicht nur, weil er bis jetzt alle kaputt gemacht hatte, sondern auch, weil er nie eine gebraucht hatte. Seine Fluchkraft hätte die Erde in zwei Teile spalten können, hätte er es gewollt, aber die war nun erloschen.
"Ich habe ihr nicht geglaubt", sagte er, "Dann ist plötzlich die Fluchkraft verschwunden und Chaos ist ausgebrochen. Dann hat sie mich nach hinten geschubst und hat einen Jungen aus der Menge zu sich gezogen. Im nächsten Augenblick kamen die Männer und haben sie niedergeschlagen"
"Sie hat gewusst, dass so etwas passiert?", fragte Satoru. Yuta nickte.
"Asuna hat versucht, mich von dort wegzubekommen", bestätigte er. Satoru überlegte fieberhaft.
Noch nie, niemals in seinem Leben hatte er so verdammt wenig gesehen oder gewusst!
Jemand rannte gegen ihn und riss ihn mit sich um.
"Was..." ein junger Mann, keine zwanzig, entschuldigte sich hastig, bevor er weiterrannte.
Yuta hielt ihm die Hand hin.
Er sah gerade noch, wie ein Mann in einem hässlichen knallgelben Regenmantel um die nächste Hausecke ging.
"Da!", schrie Satoru und rappelte sich auf.
"Was..."
"Sie sind da entlang!", brüllte er über seine Schulter, bevor er losrannte. Yuta holte ihn schnell ein. Zusammen sprinteten sie durch die Gasse und hasteten um die Ecke. Eine verängstigte Ratte sprang gerade noch aus dem Weg.
Im Rennen schnappte Satoru eine leere Blechbüchse, die auf einer Abfalltonne thronte.
Eine der Frauen öffnete die Tür zu einem Auto auf der anderen Straßenseite.
"Hey!", schrie Satoru. Sie fuhren herum. Er schleuderte die Dose.
Satoru hatte all seine Kräfte verloren. Dazu zählte der Schleier der Unendlichkeit, der Sechste Blick, Rot, Blau, die violette Leere, seine Sphäre, die Fähigkeit, sich selbst zu heilen und noch so viel mehr.
All diese Kräfte, die ihn zu einem wandelnden Gott gemacht hatten, all das verschwunden in einem Wimpernschlag.
Es krachte, als die Dose mit voller Wucht gegen den Schädel des Mannes knallte. Blut und Bruchstücke des Metallmantels flogen auf. Der Mann kippte zurück und prallte auf dem Asphalt auf.
Man, hatte er das gebraucht!
Die Frauen schrien auf. Die eine zerrte die andereins Auto, dann brauste der Motor auf, als sie davon rasten.
Der Mann stöhnte, als Satoru bei ihm ankam und seinen Kragen packte.
"Wo ist das Mädchen!", rief er. Blut lief aus seiner Nase, doch er brachte trotzdem ein dreckiges Grinsen zustande.
"Weg", antwortete er, "Und was willst du jetzt tun, Arschloch?" Satoru holte aus und der Mann sackte bewusstlos zusammen.
Yuta hatte den Blick abgewandt. Satoru warf den Mann über seine Schulter.
"Das Auto ist dahin verschwunden", rief er.
"Lass uns gehen"
"Aber..."
"Keine Sorge", sagte Satoru und lächelte, "Wir finden sie schon. Unser Freund hier hilft uns dabei. Und dann hilft er uns, ins Gebäude zu kommen"

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Unlimited Void
FanfictionSatoru Gojo ist der mächtigste Jujutzist seiner Generation und Lehrer an der Jujutsu Akademie Tokio. Durch seine Hand sind tausende von Flüchen gestorben. Als Asuna Okura auf die Akademie kommt, ahnt er zunächst nicht, wer die junge Frau wirklich i...