Kathley
Richtig Lust hatte ich heute nicht, zu meinen Eltern zu fahren, aber ich hatte es Jannik versprochen. Außerdem habe ich mein Examen wiederbekommen und habe alles bestanden. Nun kann ich, wenn ich genügend Geld habe, meine eigene Praxis aufmachen. Dad wird sich freuen, dass weiß ich, Mom war es sichtlich egal, was mit mir ist. Solange Zenobyna gute Noten nachhause bringt und Jannik nichts passiert, ist alles im grünen Bereich.
Mein Wecker hatte schon vor fünf Minuten geklingelt, heißt: Zeit zum Aufstehen! Mit schweren Schritten lief ich in mein kleines Badezimmer und zog mich zu Duschen aus. Das warme Wasser prallte auf mich nieder und umhüllte mich, für einen kurzen Moment, mit voller Wärme. Mit Duschgel schäumte ich mich ein und überlegte, wie ich den heutigen Tag überleben werde. Vielleicht ja garnicht, wäre besser so, dann würde ich die dummen Kommentare meiner Mom nicht hören. Außer auf meiner Beerdigung, aber so weit will ich erstmals nicht denken. Meine Haare hatte ich gestern frisch gewaschen, weshalb ich es heute ausließ. Mit einem Handtuch bekleidet stand ich vor meinem Kleiderschrank und suchte mir etwas passendes heraus. Da ich meine Mom, ungerne, provozierte, suchte ich etwas 'Schlichtes', extra für sie, heraus. Ein blaues Kleid, mit spitzte an meinem Dekoltee, was mir bis zum Oberschenkel reichte, wäre doch perfekt. Schware HighHeels dazu und fertig war mein Outfit. Ich hatte noch zwei Stunden, bis ich zum Mittagessen da sein soll. Eine halbe Stunde würde ich ungefähr fahren, ohne den Stau einzuberechnen. Schnell zog ich mich an und hielt mein Make-Up schlicht. Augenbrauen etwas ausfüllen, Mascara und Lipglos drauf. Mehr nicht. Mit meinen Schuhen tippelte ich zu meinem Spiegel, den Dad für mich, in den Korridor hingehangen hatte und musterte mich.
„Perfekt!" erfreut nickte ich und schappte mir meine übliche Handtasche und stopfte alles hinein, was ich brauchte. Die Geschenke hatte ich in meinem Wagen verstaut.Mit meinem kleinen VW Golf, fuhr ich aus der Tiefgarage heraus und brauste schnell aus der Aus/Einfahrt raus. Während der Fahrt zum Anwesen meiner Eltern, machte ich mir Gedanken, wie ich am dümmsten, meiner Mom aus dem Weg gehen könnte. Doch immer schlich sich eine kleine Versuchung meiner Mom hinein, mich wieder provozieren zu können. Mit ihre fünfunfüfnfzig Jahren kann sie etwas besseres machen, als ihre Tochter zu Ärgern.
Ich setzte den Blinker zur Einfahrt zum Haus meiner Eltern. Vom weiten sah ich schon, dass der Wagen von Jannik da stand und auch einige andere Autos, wo ich wusste, dass es die Presse ist. Ich drückte die Kominiation für das Tor und es öffnete sich. Langsam fuhr ich mit meinem VW auf das Grundstück. Die Fenster der Vans wurden heruntergelassen und Kameras kamen zum Vorschein. Wie sehr ich sowas hasste, morgen brodelt die Gerüchteküche wieder.
Seit Jahren hatte ich mich nicht mehr mit meinen Eltern, in der Öffentlichkeit getroffen, was nur auf meinen Dad bezogen war. Mit meiner Mom würde ich mich nie treffen. Ein Sonnenbrille setzte ich mir auf die Nase und atmete tief durch.
„Du schaffst das schon, Kathley." Verschte ich mir selber Mut zuzusprechen, doch es es funktioneren würde, wäre die andere Sache.
„Es sind nur deine Eltern und die Presse." Als ob beides nicht schlimm genug wäre. Ich öffnete die Türe von meinem Kleinwagen und schon sah ich, wie die erste Bilder geschossen wurden. Mit schellen Schritten lief ich zu der Haustüre und kozentriete mich nicht auf die Paparazzis. Thomas, einer der Butler meiner Eltern, öffnete mir die Türen und ich schlüpfte hindurch. Tiefdurchatment lehnte ich mich an die Wand und schloss für kurzen Momen meine Augen. Der ältere Mann sah mich lächelnd an und schüttelte nur mit dem Kopf. Er wusste, das sich die Aufmerksamkeit, der Familie, die sie leider auf sich zog, nicht genoss sondern als abstoßend empfand. Aber was soll man machen, wenn die Eltern Berühmtheiten sind? Die Eltern kann man sich leider Gottes nicht aussuchen.
„Es ist schön Sie wieder zu sehen, Miss Russo." Thomas lächele mich freundlich an und streckte seine Hand nach meinem Mantel und meiner Tasche aus. Ich lächelte den Mann an und reichte ihm das, was er haben wollte. Das klacken ein paar HighHeels war zu hören, schon seuftzte ich und verdrehte meine Augen, als ich das Parfüm meiner Mom roch. Mit einem aufgesetzten lächeln, drehte ich mich zu ihr herum.
„Lass das getue und komm mit!" fauchte sie mich schon an und lief vorraus. In der Eingangshalle hingen von jedem Kind, ein Portree und eins, von der gnzen Familie. Die Wände sind in einem dunklen blau, fast schwarz, gestrichen. Ein großer Konleuchter häng im Essenssaal, bis wohin ich Mom gefolgt war. Viel hatte sich in meiner Kindheitshölle nicht verändert. Was es mr noch schwerer machte, diese ganzen schrecklichen Dinge zu verdrängen oder zu vergessen.
„Zenobyna und Jannik sind oben, im Spielraum." das waren die ersten normalen Wörter die sie mit mir gewechselt hatte. Ich nickte nur stumm und wollte mich auf den Weg nach oben machen, als meine Mm noch etwas sagte.
„Benimm dich heute! Deinem Vater geht es nicht so gut." Verwirrt sah ich sie an. Dad ging es nicht gut und sagte es mir erst jetzt? Sie hatte es nicht einmal für nötig gehalten, uns, mir, bescheid zusagen, dass es Dad nicht gut geht.
„Was hat er?" fragte ich gleich nach und lief einen Schritt auf meine Mom zu. Ihre braunen Haare hatte sie zu einer lockigen Welle frisiert die hin und her schwangen, als sie den Kopf schüttelte. Sie hielt ich an dem Stuhl fest, wo ich immer saß. Neben meinem Dad, der an der Stirnseite saß. Mom saß Dad gegenüber und Zenobyna saß neben mir und Jannik gegenüber von mir. Wir hatten unsere eigene Sitzordnung.
Mein Verständnis gegenüber dieser Frau wurde immer weniger. Ich nickte einfach nochmal und lief die Treppe nach oben, zu den anderen Räumen, in diesem riesen Haus. Die Wände haben sie in einem Beige gestrichen, dass letzte mal als ich hier war, hatte sie eine Steintappete. Gelächter drang durch die öffnete Türe von dem Spielzimmer. Meine Schritten wurden etwas schneller, je näher ich dem Zimmer kam.
„Ich hab schon wieder gewonnen!" lachte meine Schwester Zenobyna. Sie gewann immer gegen unseren Bruder, doch wenn ich gegen die spielte, verlor sie.
„Jetzt bin ich dran." äußerte ich mich und lehnte mich an den Türrahmen. Ihr Gelächter verstumme. Ausdruckslos sah sie mich an, Jannik nahm mich in den Arm und drückte mich fest.
„Schön das du da bist." flüsterte er in mein Ohr. Kurz nickte ich und nahm ihm den Queue aus der Hand und schwang ihn zwischen meinen Fingern hin und her. Zenobyna sagte nichts mehr sondern bereitete das Spiel vor.
„Wusstest du das Vater krank ist?" raunte mein Bruder mir in mein Ohr. Durch sein plötzliches Auftauchen, zuckte ich zusammen und sah ihn an. Mein Kopf schüttelte auch von selber und meine kleine Schwester setzte zum ersten Stoß an.
„Wie immer?" fragte ich sie. Als wir noch regelmäßig gespielt hatten, hatten wir uns ausgemacht, wer welche Zahlen bekam. Sie die geraden und ich die ungeraden. Zenobyna nickte nur und ich war als Nächstes dran.Ich setzte zum letzten Stoß an, den ich auch in das Loch schaffte. Um mein siegreiches Lächeln zu verbergen, biss ich mir auf die Lippen und sah meine Schwester an. Sie konnte gut verlieren, wie wir alle, doch bei Billard hörte es auf.
„Wir sollten runter." damit legte sie den Queue auf den Tisch und verschwand nach draußen. Ich sah meinen Bruder mir den selben dunklen Augen an, wie meine Schwester sie hatte. Die dunklen Haare hatte er leicht nach hinten gekämmt und er trug eine Anzugshose mit einem weißen Hemd. Eine Fliege oder Schlips trug er nicht.
„Nimm's nicht persönlich." versuchte mein älterer Bruder mich auf zu muntern. Würde ihm gelingen, wenn ich von meiner Persönlichkeit so wäre. Alles was meine Schwester, oder auch meine Mom, sagte, nahm ich persönlich.Zusammen mit meinem Bruder, verließ ich das Spielzimmer und setzte mich, auf die rote Ledercouch, die vor dem Zimmer stand.
„Wie war der Abend, nach dem Club?" mein Bruder grinste mich allwissend an und ich musste lachen. Ja, wir beide waren die Huren in der Famiilie. Aber was solls? Wir sind jung und haben unser ganzes Leben noch vor uns. Also warum kein Spaß haben und das ausprbieren, was wir wollen?
„Ganz okay." Gab ich Schulterzuckend von mir und biss mir auf die Lippen, an den Gedanke an Kai. Gerne würde ich ihn wiedersehen und mit ihm ein Kaffee trinken. Aber da würde gegen mein eigenen Regeln verstoßen. Keine Date's mit Typen, nur Sex. Jannik hingegen war lockerer mit seinen Regeln. Zwsichendurch hatte er ein paar Dates, aber nie ist etwas erstes draus geworden, weshalb ich seinem Beispiel nicht folgen wollte.
„Willst du mir erzählen, warum du lächelst?" mein Bruder grinste mich mit dem Lächeln an, was er immer aufsetzte, wenn er jemanden verführen möchte. Ich schüttelte den Kopf und hörte unsere Mom nach und beiden Rufen.
„Essen!" mehr war von ihr nicht zu hören. Ich erhob mich, doch Jannik sah noch nicht zufrieden mit meiner Antwort aus. Er wollte es um jeden Preis wissen, doch es gab nichts zu erzählen, was anders verlaufen war.
„Mir ist ein Typ ins Auge gefallen, als ich geflohen bin." Ich kicherte und lief mit ihm die Treppen nach unten. Auch er musste lachen und gab mir seinen Arm, zum einhaken. Jannik musste es ich wohl Bildlich vorstellen, wie ich floh.
„Wie heißt er?" jedesmal, wenn soetwas passiert, dass ich schnell verschwand, lernte ich jemanden durch Zufall kennen. „Kai."Im Essenssaal angekommen saß Mom schon auf ihrem üblichen Platzt, genau wie meine Schwester Zenobyna. Dad begrüßte ich mit einem Kuss auf die Wange und setzte mich neben ihn. Seine braunen Augen funkelten vor Freude, als er mich sah und küsste meinen Handrücken. „Es freut mich, dass du heute hier bist, Kathley." Ich lächelte nur und drehte mich zu meiner Schwester hin, die mich leicht anlächelte. Ihre gefärbten braunen Haare, hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden und etwas schminke aufgetragen. Wie unser Dad, hatte sie braune Augen, nur Jannik und ich hatten die blauen Augen von unserer Mom, wie die schwarzen Haare.
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A Girl for one Night
RomanceTextausschnitt: So leis wie es ging, schlich ich aus dem Apartment und schloss die Türe. Den Rest rannte ich bis zum Fahrstuhl und drückte, wie eine bekloppte, auf den Knopf. Als endlich die Türe aufging und ich hinein ging, ohne auf etwas in meine...