Kathley
Heute nach der Arbeit würde ich mich mit Jamie treffen. Lange hatten wir nicht mehr was alleine gemacht und hatten uns heute etwas vorgenommen. Ryle würde ich erst am Freitag wieder sehen. Ich vermisste ihn etwas, aber nicht so sehr, dass man sagen kann, dass ich ihn liebe. Denn das tat ich nicht und ich schätzte, dass ich es ihm sagen sollte. Eine Beziehung sollte man nur führen, wenn man verliebt ist.
„Deine letzte Sitzung war das für heute." sprach meine Assistentin Ashley und linste von ihrem Computer zu mir über den Tresen. Ich nickte und freute mich schon über meinen Feierabend.
„Hast du schon alles dokumentiert?" erfragte ich und trat zu ihr, hinter den Tresen. Ashley nickte und sah mir ihrem blauen Augen zu mir.
„Mach Feierabend." ich lächelte ihr zu und verabschiedete mich von ihr, da die sofort aufgesprungen war und sich ihre Jacke anzog.
„Wir sehen uns morgen!" rief sie mir noch zu, ehe sie aus meiner Praxis verschwand. Ich nahm die Blätter von meiner letzten Sitzung und legte sie auf den Arbeitsplatz von meiner Assistentin. Danach schnappte ich mir meine Jacke, zog sie mir über und verschwand ebenfalls aus der Praxis. Ich schloss meine Praxis ab, lief zu meinem Auto und fuhr zum abgemachten Treffpunkt von meiner besten Freundin und mir. Wir würden in die Male gehen und etwas durch die Läden stöbern und vielleicht eine Kleinigkeit essen. Dabei wollte sie mir erzählen, wie es zwischen ihr und Jason lief.„Willst du ein Eis?" Ich zeigte auf den Eisstand, der ein paar Meter vor uns stand und Jamie nickte begeistert.
„Wie war deine Arbeit heute?" Erkundigte sich meine beste Freundin und bestellte sich zwei Kugeln Vanille Eis. Ich sah sie an und fragte mich, wie man bei so vielen Eissorten, sich für die schlichteste entscheiden konnte. Ich bestellte mir eine Yogurette und eine Mango. Auf Ihre Frage antwortete ich damit, dass Jessica und zwei andere meine Patienten, sehr gute Fortschritte machten. Der Fall, der mir wirklich am Herzen lag, war der von Jessica und James. Jessica hat vieles durchgemacht und musste nun mit dem Tod von ihrem Freund leben. Aber ob ich dir wirklich helfen konnte, war dann die andere Sache. Sie hatte sich mir erst geöffnet, als wir in einer neutralen Umgebung waren und nicht in meiner Praxis.
„Ich freue mich, dass du Jessica hilfst." Jamie leckte ein paar mal von ihrem Eis und sah mich dabei an.
„Du wolltest mit mir über Jason reden." Half mich hier auf die Sprünge, um auf ein anderes Thema zu kommen. Ich hatte Feierabend und wollte ungern über meine Arbeit reden, da ich den Feierabend sehr gerne genoss. Es ist nicht so, dass ich meine Arbeit nicht mochte, aber etwas Auszeit von der Arbeit könnte man sich schon nehmen.
„Meine Eltern mögen ihn und würden ihn gerne an meiner Seite sehen." Jamie zuckte mit ihren Schultern und leckte von ihrer Kugel Eis.
„Und was ist mir dir?" fragte ich nach und musterte sie nachdenklich. Anhand von ihrem Gesichtsausdruck, konnte ich erkennen, dass die grübelte, ob sie das wirklich wollte. Sich an jemanden binden. Jamie war wie ich, bloß etwas ausgewählter mit ihren 'Opfern' aber diese waren dann ihre 'Standards' nicht wie ich, dass ich mir immer neue suchte.
„Ich weiß nicht." sie zuckte mir den Schultern und setzte sich auf eine Bank. Seufzend setzte ich mich neben sie. Zusammen sahen wir stur gerade aus und aßen dabei an unserem Eis.
„Ich finde ihn nett und der Sex ist klasse!" fing sie an.
An den Sex mit Jason konnte ich mich noch ganz gut erinnern, er war nicht besonders, aber Jamie hatte da andere Ansichten. Ich wollte mich da auch nicht einmischen, weil sie wusste, dass ich mit ihm geschlafen hatte. Damit wollte ihr dadurch nicht ihre Laune verderben und sie noch verunsichern, als sie schon war.
„Geh deinen Gefühlen nach." ich zuckte mit den Schultern und fing an die Waffel zu essen. Jamie sah mich komisch an und musste kurz auf lachen.
„Du bist hier die fertige Therapeutin und sollst mir Ratschläge geben als professionelle Ratgeberin und nicht als beste Freundin." Ich schüttelte lachend den Kopf und sah wieder gerade aus und nicht zu meiner besten Freundin. Es war schwierig, mit Familie oder Freunden über solche Themen zu reden, weil man nicht die professionelle Therapeutin sein sollte.
„Ich bin nun mal deine beste Freundin und gebe dir dadurch auch den Rat als Freundin." Jamie nickte verständlich den Kopf und aß weiter ihre, nur noch eine, Vanillekugel.
„Ich bin aber überrascht, dass du Ryle zugestimmt hast, dass ihr jetzt nun ein Paar seid." Dass sie mich darauf ansprach, wenn wir schon beim Thema Jason waren, war mir klar. Ich seufzte, ließ meine Schultern hängen und lehnte mich an die Lehne dieser Bank. Lustlos ließ ich meine Hände neben mir hängen und hatte keine Ahnung was ich darauf antworten sollte. Ich hätte ja nicht einfach 'Nein' sagen können. Okay hätte ich schon, aber das wollte ich nicht. Ich wollte nicht mehr so sein, wie ich vor Ryle war. Ich wollte nicht mehr die Hure Von New York sein. Ich wollte ein ganz normales Leben führen, irgendwann heiraten und sogar Kinder bekommen. Aber wenn ich immer so weitermachen, werde ich wahrscheinlich nie mein Ziel kommen. Vielleicht ist Ryle nicht der Mann für mein Leben, aber so kann ich herausfinden, wie es ist eine Beziehung zu führen.
„Ich war selber von mir überrascht." Gab ich zu und legt mein Kopf schräg. Jamie griff nach meiner Hand und drückte diese.
„Wenn du nicht mit ihm zusammen sein willst..." sie ließ den Satz offen, weil ich wusste was sie damit sagen wollte. Langsam schüttelte ich meinen Kopf und sah in die grünen Augen meiner besten Freundin.
„Ich will mit ihm zusammen sein." Gab ich etwas wage von mir und war selber nicht mehr in der Lage herauszufinden, ob ich diese Beziehung mit diesem Mann wollte oder nicht.
„Du grübelst schon viel zu lange." viel meiner besten Freundin auf und rückte näher an mich heran. Ihren Kopf legte sie an meine Schulter, hielt dabei immer noch meine Hand und seufzte einmal tief.
„Wenn du dich unwohl fühlst, rede mit deinem Bruder drüber." Riet sie mir und sah zu mir hoch. Ich nickte, es wäre vielleicht besser wenn ich mal mit Jannik drüber reden würde.
„Jannik versteht sich aber sehr gut mit meinem Freund." Stellte ich fest und runzelte meine Stirn etwas. Vielleicht verstanden sie sich zu gut.
„Jannik hatte mir gesagt, dass dieses Wochenende wieder ein Spiel ist." Wechselte Jamie das Thema weil sie wusste das ich darüber nicht mehr reden wollte. Dafür war ich ihr auch sehr dankbar, dass sie so etwas merkte und nicht weiter drauf eingehen. Ich nickte mit meinem Kopf, dass hieß wohl, dass Jamie an dem Tag bei mir übernachten würde und Ryle diesmal nicht.
„Dann sag ich meinem Freund, dass er zuhause bleiben soll." ich grinste etwas. Plötzlich stand Jamie auf, entfernte sich die Krümel von ihrer Waffeln und zog mich mit hoch.
„Jetzt gucken wir ein bisschen über die Läden und suchen uns noch ein paar neue Klamotten aus." Sie zwinkert mir zu, griff nach meiner Hand und zog mich schon in einer der Läden.
DU LIEST GERADE
A Girl for one Night
RomanceTextausschnitt: So leis wie es ging, schlich ich aus dem Apartment und schloss die Türe. Den Rest rannte ich bis zum Fahrstuhl und drückte, wie eine bekloppte, auf den Knopf. Als endlich die Türe aufging und ich hinein ging, ohne auf etwas in meine...