Prolog

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Hallo meine lieben Pandas '•.•'
Das hier ist die Fortsetzung meinen beiden Büchern: Why him... und Still him...
Für alle die irgendwie sonst hier gelandet sind, schaut doch mal bei Part I und II vorbei. Diese Geschichte baut direkt auf den Vorkommnissen auf.
Viel Spass
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"Ich bin wieder Zuhause", rief ich in den erhellten Eingang und schloss die Türe hinter mir. Ian rannte keine zwei Sekunden später in den Gang und nahm mich fest in den Arm. Seit ich in York New fast eine Woche weg war, ohne ihm richtig Bescheid zu geben, begrüsste er mich jedes Mal so, wenn ich später als normal von der Arbeit kam. Als hätte er Angst, dass das nun öfter vorkommen würde. Ich drückte ihn an mich.
"Ich habe dir doch geschrieben, dass es eine Stunde länger dauert", redete ich leise in sein Ohr.
"Ja", murrte er in meine Jacke.
"Aber ich war mir nicht sicher..." Mich von ihm lösend legte ich meine Hände an seine Wangen und sah ihm tief in die Augen.
"Das war eine einmalige Sache! Versprochen! Wird nie wieder vorkommen!" Ian nickte zögerlich. Seine Lippen fanden ihren Weg auf meine. Ich spürte die Sehnsucht in ihnen, obwohl ich nur die Schicht am Nachmittag gearbeitet hatte. Ein paar Küsschen später konnte ich mich meinem Mantel und den Schuhen entledigen. Barfuss trottete ich in die Küche. Während mein Freund den Tisch deckte, stand Jin über einen Topf gebeugt. Wie wild schwenkte er einen Holzlöffel darin herum und grummelte leise vor sich hin.

"Was hat denn heute so lange gedauert?", wollte der Grauhaarige wissen. Seine Stirn war in fokussierte Falten gelegt. Geübt warf er ein paar Kräuter in den Topf, wodurch diesem ein noch herrlicherer Duft entstieg. Ich liess mich auf einen der Küchenstühle fallen.
"Fuyume musste ihre Schwester vom Flughafen abholen. Irgendwie hat die es geschafft, mit demselben Ticket einen früheren Flug zu nehmen."
"Ist der Luftschiffhafen bei euch nicht gleich um die Ecke?" Jins braune Augen wanderten kurz zu mir. Hüpften aber gleich wieder übers Rezept zu den Zutaten zurück.
"Ja, aber denkst du, ihre Schwester hat Lust bis nach Feierabend zu warten", lachte ich.
"Das kann sie aber auch nur, weil sie die Chefin ist", grinste Ian. Er übergab mir eine Tasse Tee, die ich dankbar annahm.
"Wie war euer Tag?", fragte ich interessiert und nahm einen Schluck.
"Kichiro und ich haben..."
"Ian und ich haben...", begannen Jin und Ian gleichzeitig, stoppten aber auch zur selben Zeit. Ein Grinsen schlich sich in mein Gesicht. In letzter Zeit kamen die beiden immer besser miteinander aus. Wieder sprachen beide gleichzeitig. Jin schnalzte ungeduldig mit der Zunge.
"Erzähl du, ich muss kochen!" Ian lachte.
"Wir waren im Technikmarkt und haben eine Drohne gekauft. Dann sind wir in den Park und haben sie getestet", erzählte mein Freund freudestrahlend. Darauf folgten noch viele Details, von Leuten, die sie beinahe abgeschossen haben, weil sie mit der Steuerung nicht klarkamen. Von Vögeln, die sie durch die VR-Brille von nahem sehen konnten. Und von gehässigen Rentnern, die sich über den Lärm beschwert haben.

Nachdenklich schwenkte ich den Löffel in der Tasse. Einerseits war ich froh, dass Jin sich endlich mit Ian verstand, denn dieser blühte jetzt so richtig auf. Andererseits plagte mich dann immer mehr das schlechte Gewissen, das Hisoka vor meinem Abgang noch stärker zum Vorschein brachte. Als ich Gedanklich wieder auf die Konverstation einstieg, sprachen die beiden angeregt über Features, die man die Drohne ausführen lassen könnte. Beispielsweise den Einschreibungsbrief für die Technische Universität in York New zur Post bringen. Jin hatte alle seine Prüfungen mit Bravour bestanden. Mit so einem Zeugnis würde er an jeder Uni der Welt aufgenommen werden. Was mich aber vor die nächste Schwierigkeit stellte. Nach unserer Vorstellung war er nämlich erst 13 Jahre alt und damit zu jung, wie ich fand, um an einer Uni keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Junge hat mir zugestimmt, weswegen er ein Zwischenjahr einlegen wollte. In einem Jahr würden wir uns dann nochmals darüber unterhalten.

"Übrigens, Seitaro hat mich angerufen. Naohiro hatte heute seine letzte Untersuchung. Anscheinend ist alles in Ordnung. Nur die Amnesie diesen Abends bleibt bestehen. Zum Glück hast du das so früh erkannt, ansonsten hätte es viel schwerwiegendere Folgen haben können." Wir sassen zu Dritt auf dem Sofa und sahen uns einen Blockbuster an. Wobei aber leider mehr Werbung als Film auf dem Bildschirm zu sehen war. Ich lächelte erleichtert.
"Ja, das war echt Glück." Was das anging, hatte ich keine Gewissensbisse. Immerhin hatte ich mit dem kleinsten Aufwand, die perfekte Lösung meines Problems gefunden und es war nicht mehr passiert, als ich wollte. Wenn wir thematisch schon bei seinen Freunden waren, dann konnte ich ihm ja auch noch mitteilen, was ich erfahren hatte.
"Satomi hat jetzt auch endlich einen fixen Geburtstermin erhalten", überbrachte ich die gute Nachricht.
"Es wird ein 26. November-Kind." Ians Augen wurden so gross, dass ich Angst hatte, sie würden gleich rausfallen. Ein Funkeln überkam ihn, dass nur von waschechter Freude herrühren konnte.
"Das ist ja grossartig. Kommst du dann wieder vorbei ja? Wir müssen die kleine grösser werdende Familie doch besuchen gehen!" Ich lachte und lehnte mich an ihn. Sofort schlang er seine Arme um mich, um mich noch näher zu ziehen.
"Natürlich"
"Und wenn wir geheiratet haben, dann gründen wir unsere eigene kleine Familie", flüsterte Ian sanft in mein Ohr. Ein angenehmer Schauer jagte über meinen Rücken. Mir war klar, wie sehr mein Freund Kinder liebte. Dennoch wurden meine Gedanken unwillkürlich an Kasai zurückgeworfen. Ein Schmerz durchzog meinen Unterleib, wie damals, als ich schwanger angeschossen wurde. Obwohl ich wusste, dass nichts davon real war, tat es höllisch weh. Eine kühle Hand legte sich auf meinen Unterschenkel. Jins braune Iriden strahlten mich beruhigend an. Ich hatte nicht bemerkt, wie ich angefangen hatte zu zittern. Einhändig zupfte Ian die Decke neben sich hervor und legte sie über mich. Dann drückte er mir einen Kuss auf den Schopf. Langsam wurde mir wärmer. Wild durcheinander zogen meine Erinnerungen an meinem inneren Auge vorbei. Eine folgte auf die nächste und präsentierte mir ihre verzogenen Bilder. Erinnerungsstücke von Hisoka, Illumi, unseren Kampf durchmischten sich mit meiner Zeit bei der Phantom Troupe. Zwischendurch erhaschte ich einen kurzen Blick auf Kazu oder Fuyume, die sich um mich sorgten. Aber sie verschwanden auch gleich wieder, um dem nächsten Albtraum Platz zu machen. Zuletzt war alles das ich sehen konnte, Chrollos autoritärer Blick. Denn ich hatte genau das, was er wollte. Den Schlüssel zum Petokei. Die Halskette fühlte sich auf einmal unglaublich schwer an. Seit Kazu sie mir übergeben hatte, trug ich sie Tag und Nacht unter meiner Kleidung. Ich traute mich nicht, sie irgendwo herumliegen zu lassen. Vor allem wenn ich wusste, dass die Troupe danach suchte und ich ganz klar eine Verbindung zu Sano Kazu hatte. Dazu war ich auch eine der letzten, die ihn lebend gesehen hatten.

Irgendwann blinzelte ich stark, um meiner Vergangenheit zu entrinnen. Der kurze Seitenblick nach links zeigte Ian, der gebannt auf den Bildschirm starrte. Auch die Tonspur des Filmes drang langsam wieder zu mir durch. Ich verstand zwar nicht mehr worum es ging, war aber heilfroh über die Ablenkung, die er bot.

Always him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt