⭐️Kapitel 51💧

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Das Essen war vorzüglich und auch Unterhaltung war vorhanden. Hogai erzählte spannende Geschichten über seine Ausbildung als Voodoopriester und auch Hitoshi gab einige Abenteuer zum besten. Juzo redete eine Weile über seine Kindheit in Meteor City. Während unserer Diskussionen hielten sich die Zwillinge eher zurück. Als das Thema dann aber zu Waffen überging, nahmen auch die beiden rege teil. Auch ich sprach ein wenig über meine Erfahrungen beim Zirkus. Gerade hingen wir wie gebannt an Ryutaros Lippen. Seine Erzählung, wie er haarscharf den Tod entkommen war, wurde durch ein leises Klopfen unterbrochen. Sofort schossen meine Augen dahin, wo das Geräusch herkam. Neben Hogai, erblickte ich einen riesigen Haufen Haare. Die kupferfarbenen Locken glänzten im letzten Licht der Sonne. Die Person, der Sie gehörten, bemerkte ich erst jetzt. Und das auch nur, weil ich sie sah. Kein bisschen Aura wurde von ihrem Körper verströmt. Behutsam legte der Blonde seine Hand auf den Schopf vor sich und streichelte ihn sanft. Ryutaro lachte und fuhr dann fort. Anscheinend war die Anwesenheit der mir Fremden keine Überraschung für die anderen. Trotzdem schickte es mir einen Schauer über den Rücken, da ich sie bis zu dem Aufprall ihres Kopfes mit der Tischplatte nicht wahrgenommen hatte. Keiner verlor ein Wort über die Unbekannte, sondern widmeten sich wieder den alltäglichen Problemen. Es dunkelte schnell ein. Jedoch kümmerte sich Suki darum, dass wir wieder Licht hatten. So kehrte sie kurze Zeit später mit Laternen zurück.

Es war schon weit nach Mitternacht, als wir uns entschieden, die Runde aufzulösen. Die Fremde hatte sich keinen Millimeter bewegt. Nur ihre Brust bewegte sich in sanften Atemzügen. Während ich ein paar leere Bierflaschen in die kleine Küche zurück brachte, hob Hitoshi sie auf seine Arme. Gemeinsam mit Hogai, verliessen wir den Aufenthaltsraum. Ich musterte die entspannten Gesichtszüge der schlafenden Frau. Sie war hübsch. Die kupfernen Locken passten zu den Sommersprossen, die sich über ihrer Nase verteilten. Ein süsser Mund und die gerade Nase vervollständigten ihr bezauberndes Gesicht.
"Friss sie nicht gleich auf", knurrte der Riese und blieb vor einer Türe stehen.
"Warum? Ist sie deine Freundin?", grinste ich dreckig und leckte mir über die Lippen. Als Antwort bekam ich nur ein verächtliches Schnauben. Seine grossen Hände drückten die Frau noch näher an sich. Mein Interesse hatte sie bereits geweckt. Etwas an ihr erinnerte mich an längst vergangenes. Diese mysteriöse Aura hatte ich bisher nur ein einziges Mal bei einer anderen Person gespürt. Und zwar bei Akane. Das Ziehen in meinem Herzen ignorierte ich und sah zu Hogai, der mich vielsagend angrinste.
"Du wärst nicht der erste, der etwas von ihr will", lachte der Blonde, drückte sich zwischen uns hindurch und schloss auf. Wir betraten ein Privatzimmer.
"Ihr Sensei kümmert sich darum, dass sich ihr niemand auf diese Weise annähert"
"Sensei...", sprach ich leise nach. Meine Augen fingen einen kleinen Bilderrahmen ein. Es waren dieselben Personen darauf abgebildet, die zuvor noch mit mir gegessen hatten. In der Mitte lachte die Kupferhaarige dem Objektiv entgegen, jeweils auf einer Seite bei Hitoshi und Hogai eingehakt. Juzo hockte in einer coolen Pose davor. Auch sein Mund war zu einem breiten Lachen verzogen. Die Zwillinge spiegelten ihre Positionen und Ryutaro strich sich grinsend die Haare nach hinten. Am Rande der Gruppe stand noch eine weitere Gestalt. Schwarze Haare fielen ihm locker in die Stirn, wobei ein gleichgültiger Ausdruck auf seinem Gesicht thronte. Seine roten Augen waren die einzigen, die nicht in die Kamera schauten. Dabei trug er einen knielangen Mantel, der eher wie eine schwarz-rote Uniform aussah, als bequeme Alltagskleidung, die der Rest trug. Seine Hände steckten in roten Handschuhen. Schwarze Stiefel mit silbernen Schnallen und eine schwarze Schirmmütze komplettierten sein Outfit.
"Sensei...", hörte ich mich immer noch vor mich her murmeln. Hitoshi legte die Frau auf ihrem Bett ab und deckte sie vorsichtig zu.
"Gehen wir!", versuchte er mich aus dem Raum zu scheuchen.
"Ihr Sensei...", wiederholte ich mich erneut. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen vor den Augen.
"Ist das Yori!?"
"Warum so überrascht?", lachte Hogai.
"Hast du sie dir anders vorgestellt-"
"Seid leise oder geht raus!", brummte der Riese.
"Nicht wirklich", senkte ich die Lautstärke meiner Stimme. Ich hatte mir zwar durch die Erzählungen der anderen ein kämpferisches Talent erdacht, aber in welcher Form dieses auftrat war mir grundlegend egal. Was zählte, war das Potenzial. Die Frau wimmerte leise auf.
"Yori ist immer so kaputt, wenn sie von ihren Ausflügen zurückkommt...", seufzte der Blonde schweren Herzens.
"Warum denn das?", wollte ich meine Neugier stillen. Mit zuckenden Schultern drehte er sich zu mir.
"Keine Ahnung. Ich verstehe ja nicht einmal, welche Kampfkunst oder Technik er ihr beibringt. Da hüllt sich ihr Sensei in eisernes Schweigen. Aber was auch immer er macht, jedes Mal kommen sie zurück und Yori wirkt viel stärker als vorher."
"Wo ist er denn? Ich würde mich gerne mal mit ihm unterhalten." So sehr die Kämpferin meine Aufmerksamkeit auf sich zog, wenn sie so stark war, dabei aber immernoch unter dem Schutz eines Senseis stand, dann würde dieser noch viel stärker sein.

Always him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt