⭐️Kapitel 52💧

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"Was wenn ja?", grinste ich und lehnte mich amüsiert im Stuhl zurück. Yoriko atmete kurz nachdenklich ein und seufzte leise.
"Dann werde ich dich leider töten müssen."
"Angenommen, derjenige, der deinen Vanillepudding verspeist hat, würde sich bei dir entschuldigen wollen... Wie könnte er das anstellen?" Die hübsche Frau wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger und beobachtete einen kreisenden Vogel vor dem Fenster.
"Nehmen wir an, derjenige will das tun..." Mich wieder in den Fokus nehmend, sprach sie weiter.
"Er müsste auf Knien um sein Leben flehen!"
"Tatsächlich?", fragte ich. Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen dachte ich darüber nach, dass es wahrscheinlich Leute gab, die es tun würden, um am Leben zu bleiben.
"Klingt verlockend nicht wahr", schmunzelte sie. So zu scherzen hätte ich ihr nicht zugetraut.
"In der Tat...", grinste ich zurück, woraufhin sie lautlos nach Luft schnappte. Ich musterte sie. Yoriko trug ein hellgraues Sportoberteil, das zwar ihre Arme verdeckte, dennoch Ausblick auf ihren oberen Bauch zuliess. Dazu fügten sich die farblich passenden Tights, welche sich eng um ihre Taille schmiegten. Die Hände, worauf Yoriko gerade elegant ihren Kopf stützte, steckten in schwarzen fingerlosen Handschuhen. Mein Blick wanderte weiter ihren Körper hinauf. Grosse goldene Ringe zierten ihre Ohren, ansonsten trug sie aber weder eine Halskette noch Fingerringe. Auf jeder Seite umrandete eine lockige Strähne der kupferfarbenen Haare ihr Gesicht, während der Rest in zwei eingeflochteten Zöpfen eng an ihrem Kopf anlag. Der blasse Mund zu einem leichten Lächeln verzogen, glitten meine Augen höher, über die zahlreichen Sommersprossen, bis zu den dunklen Iriden, die auch meine Gesichtszüge zu studieren schienen.
"Gefällt dir was du siehst?" Ich betrachtete sie mit einem schelmischen Grinsen. Yoriko schnaubte vergnügt.
"Durchaus... Und dir?" Die Art, wie sie sich mit dem Spiel des Lebens auskannte und es zu spielen wusste, machte in mir ein seltenes Verlangen spürbar. Nicht das nach einem physischen Kräftemessen, sondern das nach einem psychischen. Es nahm mich wunder, ob es mir gelingen könnte, sie zu brechen.

"Das würde ich dir gerne bei einem Abendessen erörtern."
"Tut mir leid, ich gehe nur mit Freunden aus-"
"Ich dachte wir sind Freunde", unterbrach ich sie verspielt. Yoriko verstummte und dachte kurz über ihre nächsten Worte nach.
"In der Tat... Aber ich habe keine Zeit für andersweitige-" In ihren Augen blitzte etwas auf. Ein Schimmer aus Gefahr und Stärke. Eine Kombination die mein Blut in Wallung brachte und wie Feuer in meinen Adern loderte.
"-Flirtereien."
"Wie schade", gab ich gespielt wehmütig zurück. Yoris Augen hüpften kurz auf die digitale Uhr an der Wand. Beide Hände auf den Tisch gestützt erhob sie sich. In einer schnellen Bewegung schnappte sie sich das Tablett und wollte sich in Richtung der Küche aufmachen.
"Du bist schon fertig?"
"Ich muss zum Training!", kam auch sogleich die Antwort.
"Du hast ja nicht einmal zu Ende gegessen...", rief ich ihr nach. Yori blieb stehen und drehte sich um.
"Ich mag keine Äpfel..."
"Darf ich ihn haben?"
"Nur zu." Ihre Finger griffen nach der Frucht und schleuderten sie mir mit einem Affenzahn entgegen.
"Gute Reaktion", grinste sie und setzte sich wieder in Bewegung. Nachdem sie das Geschirr abgegeben hatte, kehrte sie jedoch nochmals zu mir zurück. Hinter mir blieb die Hübsche stehen. Mit der rechten Hand strich Yoriko von der linken zur rechten Schulter, dabei lehnte sie ihren Kopf vor, sodass der wohlgeformte Mund neben meinem Ohr zum Stehen kam.
"Morgen Abend... 18 Uhr", hauchte sie verführerisch. Mein Grinsen wurde breiter. Frauen wie sie machten es mir schwer, meine Kontrolle zu behalten.
"Was ist dann?", fragte ich neugierig, obwohl ich eine gewisse Vorahnung hatte.
"Du schuldest mir ein Abendessen."
"Ach, tu ich das?" Es war still im Raum. So still, dass ich das leise Geräusch hörte, als sich ihre Lippen voneinander trennten.
"Tust du!", bestimmte sie in reizvollem Ton. Das leise Atmen neben meinem Ohr verschwand. Sie beherrschte Zetsu einfach perfekt. Entzückt blickte ich ihr hinterher. Ich liebe es Spiele zu spielen. Vor allem mit Leuten, die ihre Rolle beherrschen.

Always him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt