⭐️Kapitel 61💧

148 12 8
                                    

Entspannt lief ich durch die Strassen. In gemütlichem Tempo schlenderte ich an dem Casino vorbei, wo ich gestern haarscharf am Jackpot vorbeigeschrammt war. Meine Pokerpartien waren herausragend, obwohl einige ganz passable Spieler dabei waren. Grinsend glitt mein Blick über die Fachgeschäfte und Essensstände. Ich dachte daran zurück, wie Yoriko am Vorabend meine Kravatte gerichtet hatte. Es hatte mich überrascht. Dennoch liess ich es zu. Denn die peinliche Röte, die danach in ihre Wangen schoss, gab ihrem Gesicht einen ganz verlegenen Ausdruck. Vor einer alten Brockenstube blieb ich stehen. Im Schaufenster waren Tarotkarten ausgestellt, die mein Interesse weckten. Ich mochte zwar normale Karten besser, aber es hatte mich schon immer fasziniert.
"Tarot finde ich auch toll", sprach eine Stimme neben mir. Meinen Verteidigungsmechanismus ausgelöst, zauberte ich eine Karte zwischen meinen Fingern hervor, welche gleich darauf am Hals der jungen Dame landete, die neben mir stand. Mit einer Hand hatte sie jedoch meine geblockt. Yoriko erkannt, senkte ich meine Waffe.
"Nutzt du immer Zetsu?", fragte ich erschrocken, ohne es nach aussen scheinen zu lassen.
"Sehr oft ja", kommentierte sie, ihre dunklen Augen noch immer auf die Auslage gerichtet.
"Aber hauptsächlich, weil Sensei mir eine Technik beibringen will, die auf Zetsu beruht."
"Und wenn dich jemand mit Nen angreift?"
"Dann hoffe ich, dass meine Reaktion dafür ausreicht", lachte die Hübsche und hakte sich an mir ein.
"Ich habe den Nachmittag frei... Darf ich dir Gesellschaft leisten?"
"Wenn du deine Freizeit nicht anders verbringen möchtest, ja." Zögerlich löste sie unsere Verbindung.
"Du kannst auch einfach sagen, wenn du keine Lust auf mich hast", murmelte sie trocken. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Frauen interpretierten einfach immer zu viel in Worte.
"Du musst nicht gleich eingeschnappt sein. Ich meinte damit, dass du mich gerne begleiten kannst, wenn du nichts besseres zu tun hast." Ihr Lächeln kehrte zurück und sie griff mit ihrer Hand wieder meinen Arm.

"Wo wollen wir hin?" Nachdenklich musterte ich sie. Die Hübsche trug die Haare offen, wobei eine schwarze Schirmmütze Schatten auf ihr Gesicht warf. Dazu hatte sie ein gleichfarbiges trägerloses Top und graue High-Waist Hosen an. Ein Anblick zum anbeissen.
"Warst du viel in der Sonne heute?", wechselte ich das Thema.
"Ja. Warum-"
"Du hast einen leichten Sonnenbrand", antwortete ich und wies auf die entblössten Schultern. Sofort bedeckte sie diese mit ihren Händen.
"Nicht schon wieder...", grummelte Yoriko abgelenkt und trat einen Schritt nach vorne in den Schatten des Hauses. Fest drückte sie auf die roten Stellen, wartete ein paar Sekunden und hob ihren Finger an. Langsam verblasste das Weiss. Genervt fischte Yori eine Tube Sonnencreme aus der Tasche und schmierte sie sich energisch auf die nackte Haut.
"Brauchst du auch noch?" Anbietend hielt sie mir die Creme hin.
"Nein, danke." Gekonnt warf sie die Tube in ihre Tasche zurück.
"Also, wo wolltest du hingehen?"
"Ich hatte nichts bestimmtes im Sinn. Einfach ein bisschen die Gegend erkunden."
"Darf ich dir ein paar Orte zeigen die ich mag?"
"Ja klar..." Ich beobachtete, wie das Lächeln in ihrem Gesicht breiter wurde.
"Dann lass uns zuerst zum Markt gehen!", rief sie erfreut und zog mich sogleich in dessen Richtung.

Während mich die Hübsche ortskundig durch die Strassen lotste, erzählte sie mir lachend von Clubbesuchen und wo Juzo überall hingekotzt hatte.
"Er sollte wirklich nicht so viel trinken!" Yoriko verdrehte zustimmend die Augen.
"Wenn du wüsstest... Er wollte schon gegen Hitoshi ein Wetttrinken veranstalten. Aber nur schon von ihren Körpern her, verträgt Hitoshi das Vierfache."
"Hat er es trotzdem gemacht?"
"Toshi war noch nicht einmal angetrunken, als Juzo unter dem Tisch lag." Ich lachte. So kannte ich den Blauhaarigen mittlerweile auch.
"Er kennt einfach seine Grenzen nicht!", pfutterte die Hübsche.
"Und du? Kennst du deine Grenzen?" Yoriko verringerte den Zug an meinem Arm ein wenig.
"Natürlich. Oder hast du da etwas anderes gedacht!"
"Naja, als wir zusammen getrunken haben, warst du kurz davor, mich zu küssen", grinste ich schelmisch. Nun blieb sie ganz stehen. Einen Finger auf meine Stirn gedrückt, antwortete sie.
"Da ist in deinem Kopf vielleicht etwas durcheinander geraten. Soviel ich mich erinnere, wolltest du mich küssen." Mit einer Hand griff ich nach ihrem Arm. Die andere schlang sich in ihren Rücken. Mein Bein gestellt, schwang ich Yori vor meinem Körper herunter, sodass sie in meinen Armen hing.
"Vielleicht musst du meine Erinnerung mit einem Kuss auffrischen." Yorikos ungläubiger Blick war legendär. Sogleich brach ich in fröhliches Gelächter aus, wodurch ich sie beinahe fallen liess.
"Jaja, lach du nur!", murrte sie. Doch die bedrückte Laune hielt nicht lange. Gleich darauf lachte sie mit.
"Idiot", murmelte sie grinsend und ging weiter.

Always him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt