Kapitel 33

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Nach einer gefühlten Ewigkeit spürte ich endlich seine Lippen auf meinen. Zärtlich, fast drucklos, trafen sie aufeinander. Die unerwartete Zuneigung schickte mir einen Schauer über den Rücken. Jeden Moment, der verstrich, dachte ich daran, dass daraus gleich eine hitzige Knutscherei entstehen würde. Aber Hisoka überraschte mich eneut. Seine Lippen bewegten sich harmonisch gegen meine. Es war mir aufgefallen, dass sich der Rothaarige enorm zurückhielt. Je länger der Kuss dauerte, desto näher zog er mich an sich, bis ich schliesslich breitbeinig auf seinem Schoss sass. Aus dem Kuss gelöst, traute ich mich nicht, meine Augen zu öffnen. Ich hatte viel zu grosse Angst, dass ich Triumph in seinen Gesicht sehen könnte.
"Akane...", murmelte er leise und wischte eine Träne von meiner Wange. Wo kommt die denn her!? Widerwillig öffnete ich meine Lider. Ein dünner Film an Flüssigkeit überzog meine Augen und verunmöglichte es mir, richtig zu sehen. Ich blinzelte sie heraus.
"Oh... nicht weinen! Es tut mir leid! Ich habe nicht nachgedacht", meldete sich der Magier sofort zu Wort. Seine beiden Hände lagen auf meinen Oberschenkel und strichen vorsichtig darüber. Ich lächelte leicht und wischte die nassen Tropfen weg.
"Alles gut", antwortete ich und kämpfte gegen die nächsten aufkommenden Tränen an.
"Gar nichts ist gut! Du sollst nicht weinen! Nicht mehr..." Seine Aussage zauberte mir ein trauriges Lächeln ins Gesicht. Warum zieht das schon wieder in der Brust!? Ich biss mir auf die Lippen und versank in flüssigem Gold. Ohne mir weiter darüber Gedanken zu machen, legte ich meine Lippen erneut auf seine. Überrascht gab er dem Druck kurz nach, erwiderte aber trotzdem. Wie eine Süchtige presste ich mich an ihn, die Hände in sein Oberteil gekrallt. Hisokas Arme schlangen sich um meinen Rücken. Ich spürte seinen Herzschlag und war mir zu hundert Prozent sicher, dass er meinen ebenfalls fühlen konnte.

Atemlos löste ich mich von ihm. Der Kuss war ruhig und nichts deutete darin auf die stürmische Leidenschaft hin, die sich in seinen Augen bemerkbar machte. Aufmerksam liess er seinen Blick über mich schweifen. Erneut blieb dieser bei meinem Ausschnitt stehen. Hisoka nahm die beiden Anhänger in seine Finger. Mit einem Lächeln strich er darüber.
"Du hast sie behalten...", murmelte er, während sich seine Augen in meine gruben.
"Ja", lächelte ich leise.
"Sie hat mir gefallen." Seine Mundwinkel zogen sich weiter hoch.
"Ich habe halt einen unumstrittenen guten Geschmack", witzelte der Rothaarige und lehnte sich vor. Seine Nasenspitze berührte beinahe meine. Während er den Blickkontakt hielt, fuhren seine Hände meinen Oberschenkel hoch und weiter zu meinem Po.
"Und du bist ganz nach meinem Geschmack!", schnurrte der Magier und beobachtete geniesserisch seinen Effekt auf mich. Mein Herz pumpte schneller. Das Blut rauschte durch meinen Körper und verteilte Adrenalin in jeder einzelnen Zelle. Aufregung und Vorfreude machte sich in mir breit. Ohne etwas dagegen tun zu können, wanderten meine Gedanken an die vielen Male zurück, in denen wir miteinander geschlafen hatten. Hisoka. Stöhnend über mir. Genau wissend, was ich wollte. Mir das gebend, was ich brauchte. Natürlich nicht ohne davor meine Lust bis an ihre Grenzen auszutesten. Aber das machte ihn nur noch mehr an. Wenn ich schreiend unter ihm lag und trotzdem nach immer mehr strebte. Sein Grinsen, wenn er mich lange genug gequält hatte und mich schliesslich vollends befriedigte.
"Was tust du denn mit Dingen, die nach deinem Geschmack sind...?"
"Ich behalte sie!" Nachdenklich biss ich mir auf die Lippen. Das hat schon etwas wahres dran!?
"Tu das nicht...", hauchte der Rothaarige, legte seine Hand an meine Wange.
"Was denn?"
"Dir auf die Lippen beissen!"
"Warum?" Mag er es denn plötzlich nicht mehr? Früher fand er das attraktiv, aber Empfindungen verändern sich. Vielleicht mag er es nicht mehr, weil es ihn an sein neues Spielzeug erinnert? Unbewusst tat ich es erneut.

In einer Millisekunde veränderte sich der Ausdruck in seinem Gesicht. Die Ruhe wich dem heissen Verlangen, welches sich wie ein Lauffeuer in unseren Körpern ausbreitete.
"Weil ich mich dann nicht mehr zurückhalten kann!", knurrte der schöne Mann. Mit einem Ruck zog er mich an meinem Arsch näher an sich. Seine Lippen prallten gegen meine. Keine Spur mehr von der Kontrolle, die er zuvor noch an den Tag gelegt hatte. Wild schob sich eine Zunge zwischen meinen Lippen hindurch und verschlang sich mit meiner. Jetzt kam der Lavendelgeruch noch viel stärker zum Vorschein und verdrehte mir den Kopf. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, gab es schlussendlich auf. Stattdessen konzentrierte ich mich vollständig auf den Zauberer und die Stellen, an welchen er mich berührte. Hitze breitete sich dort aus und umhüllte meinen Körper mit einem wohligen Gefühl. Auf einen Schlag löste sich der attraktive Mann von mir. An der Hüfte schob er mich von sich und stand ebenfalls auf. Verwirrt beobachtete ich seine Bewegungen. Hatte er vielleicht doch keine Lust mehr auf mich? Lag es an seinem neuen Spielzeug?
"Entschuldige uns bitte", wandte sich Hisoka an Jin. Seine Hand griff nach meiner. Sogleich stolperte ich perplex hinter ihm her in einen Raum, der sich als Schlafzimmer entpuppte. Kaum war ich eingetreten, schloss er die Türe hinter uns ab. Danach packte mich eine Hand am Rücken, die andere am Nacken. So drückte er seine Lippen wieder auf meine. Ungeduldig zupfte ich an dem lilanen Crop-Top. Blitzartig zog er es mitsamt dem Shirt darunter über den Kopf, liess mir aber nur ein paar Sekunden, ihn anzusehen. Gleich darauf lag sein Mund wieder auf meinem. Vorsichtig schob er mich rückwärts, bis ich das Bett in der Kniekehle spürte. Unbeholfen plumste ich darauf, weswegen wir wieder voneinander getrennt wurden. Unter seinem hungrigem Blick, entfernte auch ich mein Oberteil. Vor dem Öffnen des BHs zögerte ich jedoch. War ich gerade dabei, denselben Fehler wieder zu begehen?

Hisoka liess mir keine Zeit, einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Klickend löste er den Stoff, der meine Oberweite verdeckt hatte. Seine Augen wanderten von den Brüsten weiter nach unten. Gleich darauf wurde ich auch meine Hose los. Nun lag ich fast vollständig entblösst vor ihm. Er wies mich mit einer lockeren Handgeste an, weiter nach hinten zu rutschen, was ich auch tat. So kniete er sich zwischen meine Beine und liess seinen Blick lustvoll über mich gleiten. Hitze stieg in mir auf und rötete meine Wangen. Sanft platzierte er seine Finger auf meinen Rippen und zeichnete sie vorsichtig nach. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Seit meinem halben Nervenzusammenbruch und dem damit verbundenen Gewichtsverlust mochte ich es gar nicht mehr, mich im Spiegel anzusehen. Deshalb war es mir das erste Mal unangenehm, so genau betrachtet zu werden. Unsicher sah ich zur Seite und biss mir auf die Lippen. Was wenn es ihm genauso ging. Würde er mich dann rauswerfen?

Hisoka legte sich auf mich, stützte sein Gewicht aber auf den Unterarmen ab.
"Akane" Langsam wandte ich meinen Kopf zu ihm.
"Was ist los..." Natürlich merkt er das sofort! Es wäre ja nicht Hisoka, wenn er mich nicht wie ein offenes Buch lesen könnte.
"Nichts...", murmelte ich und versuchte mich an einem Lächeln. Der Zauberer zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
"Ich mag es nicht, wenn du mich anlügst!" Seine Stimme klang offenbar härter, als er es wollte. Deswegen bekam ich gleich darauf einen entschuldigenden Blick zugeworfen.
"Bitte sag mir, was dich bedrückt." Ich rang mir ein Lächeln ab.
"Du musst dich nicht mit meinen Problemen herumschlagen", meinte ich nur. Er setzte sich auf meine Hüfte, die Hände über dem Kopf fixiert, griff Hisoka nach meinem Kinn und drehte es autoritär zu sich. Ich wimmerte leise auf. Mein Körper reagierte ganz anders, als mein Verstand es gerne hätte. Denn was dieser als abwertend und erniedrigend empfand, trieb mir Nässe zwischen die Beine. Mit leuchtenden Augen starrte mich der Magier an. Ich brachte kein Wort mehr heraus, aber das brauchte ich auch nicht. Seufzend legte er den Kopf schief und schenkte mir ein Lächeln.
"Du bist wunderschön! Mir ist egal wie viel du wiegst. Ich will dass es dir gut geht und du dich wohl fühlst. Der Rest ist Nebensache. Alles an dir ist einfach perfekt!" Das zu hören tat gut. Dass diese Worte auch noch aus seinem Mund stammten, liessen sie noch wichtiger erscheinen. Wieder drehte er meinen Kopf, diesmal zur Seite. Ich zuckte leicht zusammen, als er seine Zunge an meinem Hals anlegte und eine nasse Spur bis zu meinem Ohr hochzog.
"Schon seit ich dich im Café wieder gesehen habe, will ich meinen harten Schwanz in dir versenken. Ich will dass du dich unter mir windest und nach mehr bettelst. Deine nasse Enge um mich spüren. Dein Stöhnen hören. Wenn ich dich sehe, taucht in mir dieses Verlangen auf, mit dir zu schlafen. Dich gut fühlen zu lassen. Dein Gesicht zu sehen, wenn du kommst. Deinen zuckenden Körper zu spüren, wenn dich der erlösende Orgasmus endlich trifft und trotzdem immer weiter in dich zu stossen, bis ich mich in dir ergiesse."

Der Dirty Talk raubte mir den Atem. Wie konnte er diese Dinge mit einem solch ernsten Gesicht sagen. Errötend wand ich mich in seinem Griff. Doch er blieb standhaft, wollte, dass ich ihn ansah. Ein Frösteln überzog meinen Körper, als ich in Gold versank. Erneut legte er seine Lippen auf meine, während sich warme Finger unter meinen Slip schlichen und sich über meine Mitte bewegten. Hisoka löste sich ein kleines Stück von mir.
"Hat dich das so angeturnt?", fragte er grinsend und strich mit seinen von mir befeuchteten Finger über meinen Kitzler. Beschämt schloss ich meine Augen. Was konnte ich denn dafür, wenn mein Körper so auf ihn reagierte? Wieder landete sein Mund auf meinem, während die Hände stürmisch über jeden Zentimeter meiner freien Haut wanderten. Die Gefühle, die er dabei in mir auslöste, waren unbeschreiblich. Aber auch ihn liess das ganze nicht kalt. Die harte Beule in seiner Hose presste er absichtlich gegen mich. Ich schluckte, als ich an seine Grösse dachte. Das hatte sich in der ganzen Zeit nie verändert. Natürlich freute ich mich auf den Genuss, den diese mit sich brachte. Dennoch hatte ich Respekt davor. Immerhin konnte ich teilweise tagelang nicht mehr richtig laufen. Hisoka leckte sich freudig über die Lippen. Grinsend entledigte nun auch er sich der lilanen Hose. Ich stützte mich auf und beobachtete ihn dabei. Die Männlichkeit sprang mir dabei heiter entgegen, als ob sie nur darauf gewartet hatte, endlich wieder meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Während mein Fokus also auf seinem harten Glied lag, zauberte der Magier einen Stapel Karten hervor.
"Lass uns ein Spiel spielen..."

Always him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt