Die Tage vergingen schleppend langsam für Niall und auch wenn er es relativ gut schaffte, alles für die Öffentlichkeit zu überspielen, merken Harry, Liam und Louis mehr als deutlich, dass ihn etwas ordentlich beschäftigt. Es ist jedoch nicht möglich, irgendwas aus ihm rauszubekommen, jedes Mal, als sie es versucht haben, hat er nur behauptet, dass alles in Ordnung sei. Allerdings hatte er ihnen auch nicht gesagt, dass er nach London fliegt, und als sie gegen Mittag an ihrem ersten freien Tag vor Nialls Hotelzimmer standen, um ihn für den Tag auf andere Gedanken zu bringen, war er nicht da. Verwirrt und auch etwas besorgt machen sie sich auf den Weg zu Peter, der allerdings gerade zusammen mit Anna unten im Foyer saß und irgendwas bespricht. „Was gibt's, ihr drei?", fragt er sie direkt, als sie bei ihnen stehen und beobachtet sie aufmerksam. „Niall ist nicht in seinem Zimmer.", informiert Louis ihn dann, aber Peter sieht wenig beeindruckt aus. „Ich weiß." „Und wo ist er dann?", fragt Liam nach und lehnt sich ein bisschen nach vorne, während er redet. „Nicht in den USA." Peters Aussage bringt sie alle aus dem Konzept, wobei Harry sich als erstes fängt. „Was heißt hier, er ist nicht in den USA?", möchte er wissen und fährt sich gestresst durch die Haare, weil seine Sorge um das irische Bandmitglied gerade vervielfältigt wurde. „Er hatte mich vor ein paar Tagen gefragt, ob er während den freien Tagen weg dürfte. Er ist pünktlich zum nächsten Termin wieder hier und in Begleitung von einem Bodyguard." Auch die letzte Aussage von Peter, die sie eigentlich beruhigen sollte, mindert ihre Sorge nicht sonderlich. Und dass Anna sich sehr zurückhält und sämtlichen Blickkontakt meidet, macht es nicht besser. „Anna? Was weißt du noch darüber?", fragt Louis sie dann, woraufhin sie zusammenzuckt. „Eigentlich nicht viel, nur, dass er sich mit irgendwem wegen irgendwas Wichtigem treffen muss.", sagt sie dann und Peter nickt zustimmend. Niall hatte ihnen später noch gesagt, dass etwas Wichtiges vorgefallen ist, was geklärt werden muss, hat aber nicht spezifiziert, was passiert ist. Vermutlich weiß er es selbst nicht.
Währenddessen sitzt Niall nervös im Flugzeug nach London. Selbst er, der meistens die Ruhe selbst ist, ist jetzt gerade so am Ende mit den Nerven, dass an schlafen oder essen nicht mal zu denken ist. Seine Hände zittern und ihm ist abwechselnd warm und kalt, während er sich fragt, was Celine wohl mit ihm besprechen möchte. Er kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es wirklich um sie als Paar geht, immerhin hat Celine sich ihm gegenüber die letzten Tage absolut normal verhalten, aber er wüsste auch nicht, was sonst so wichtig sein sollte, dass er kommen sollte. Es war wichtig, und Celine geht es nicht gut damit, das ist ihm klar. Immerhin war sie die letzten Tage unendlich erschöpft, das weiß er definitiv, aber er kann sich nicht erklären, warum.
Vom Londoner Flughafen aus nimmt Niall ein Taxi zu Celines Wohnung, wo er sich dann von seinem Bodyguard verabschiedet, der in einem Hotel in der Nähe schläft und die paar Tage hier in London quasi frei hat. Nervös klingelt er bei seiner Freundin und es dauert einen Moment, bis das altbekannte Surren ertönt.
Celine wartet oben nervös hin und her laufend, bis sie endlich hört, dass Nialls Schritte auf der Treppe dichter kommen. Ab dann beschränkt sie sich darauf, auf der Stelle zu tippeln, bis er endgültig in ihrem Blickfeld auftaucht und sie sich bemüht, ruhig stehenzubleiben. Es machte alles nicht unbedingt besser für ihn, wenn er merkt, dass sie genauso nervös ist wie er es vermutlich ist, sagt sie sich immer wieder und schluckt einmal, als er vor ihr steht. „Hey, komm rein.", sagt sie schnell und macht die Tür hinter ihm zu, bevor sie ihre Arme um ihn legt und ihn in eine feste Umarmung zieht, die er erleichtert erwidert. Zumindest zwischen ihnen scheint alles in Ordnung zu sein
Eine ganze Weile stehen sie so im Flur, bis Niall sich vorsichtig aus der Umklammerung seiner Freundin löst und ihr Gesicht sanft anhebt, damit er sie richtig angucken kann. Auch wenn er bis jetzt gerade mal zehn Tage weg war, hat er sie schmerzlich vermisst. Vorsichtig küsst Celine ihn, fast schon wirkt es als hätte sie Angst, dass er sich in Luft auflöst, wenn sie nicht aufpasst.
„Love, was ist los?", möchte Niall dann irgendwann wissen und löst sich endgültig von ihr, um sich erstmal schnell die Schuhe auszuziehen. „Ähm...", stammelt Celine und schluckt hart, dann greift sie nach Nialls Hand. „Wir setzen uns dafür besser hin.", murmelt sie und bugsiert ihn zu ihrem Sofa, wobei sie sich vor ihm hinsetzt und nervös auf ihrem Platz hin und her rutscht, bis er auch sitzt und sie aufmerksam anguckt. Ihre Finger spielen mit einer Wolldecke, die neben ihr über einem der Sofakissen hängt, und Niall wartet darauf, dass sie anfängt zu reden.
Es dauert eine Weile, bis Celine sich dann räuspert. „Niall, ich... ich... bin schwanger."Sie ist schwanger. Eine kleine Stimme wiederholt diese Worte immer und immer wieder in Nialls Kopf und es herrscht einige Augenblicke Stille, bis Niall sich wieder gefangen hat. „Du bist schwanger?", fragt er nach und atmet tief durch, während sie es bestätigt und dann einen positiven Schwangerschaftstest und ein Ultraschallbild unter der Wolldecke hervorholt.
„Wie? Wann?", fragt Niall nur stotternd und guckt wieder in Celines Gesicht. Sie sieht ähnlich überfordert aus, wie er sich fühlt, und senkt kurz den Blick. „Wir haben scheinbar vergessen zu verhüten, als wir so betrunken waren. Anders könnte ich es mir nicht erklären."
Erneut herrscht Stille und beide hängen in ihren Gedanken fest, wobei Niall Celine auf seinen Schoß gezogen hat und sie festhält, wobei er sich selbst nicht ganz sicher ist, ob er sich oder ihr Halt geben möchte.„Was passiert da oben gerade?", fragt Celine ihn dann irgendwann und klopft sanft gegen seinen Kopf, eine Aufforderung dazu, dass er seine Gedanken mit ihr teilen soll. „Ich weiß nicht so ganz. Ich bin überfordert, frage mich, wie es jetzt weitergehen soll, wie du darüber denkst, ich meine, ich bin in einem Monat erstmal auf Tour, ich wäre ja nicht mal im Land, wenn das Kind kommt, und auch den Großteil der Schwangerschaft.", redet er drauf los und seine Hände schließen sich etwas fester um Celines Taille. Dann guckt er abwartend zu Celine, er möchte erstmal ihre Seite hören, bevor er weiter drüber nachdenkt. Immerhin ist es vor allem ihr Leben, was dadurch beeinflusst wird.
„Ich bin genauso überfordert wie du, um ehrlich zu sein. Aber ich hatte immerhin schon ein paar Tage Zeit, um darüber nachzudenken. Ich meine, du wärst gerade auf Europatour, wenn der Stichtag ist. Und abgesehen von eurer Pause im Dezember habt ihr immer nur ein paar Tage frei zwischendurch, was es schwer macht, sich zwischendurch zu sehen. Außerdem sind wir noch überhaupt nicht lange zusammen und ich weiß nicht, ob es machbar wäre, mit einem Kind alles privat zu halten. Die Öffentlichkeit wird auf jeden Fall mitbekommen, dass ich schwanger bin." Nialls Augen verlassen ihr Gesicht nicht eine Sekunde, während sie redet, wobei Celines Blick eher auf ihren Schoß gerichtet ist. „Die Öffentlichkeit würde ich für diese Entscheidung wirklich erstmal komplett außenvorlassen. Nur weil du schwanger bist, müssen sie ja noch lange nichts weiter darüber wissen, als dass du es bist. Und den Rest kann man auch wann anders noch klären, ob wir es irgendwie irgendwann der Öffentlichkeit sagen wollen. Viel wichtiger ist erstmal, was du wirklich möchtest, immerhin hast du Pläne und studierst.", erinnert Niall sie und fügt dann hinzu: „Und solltest du dich dazu entscheiden, das Kind zu behalten, werde ich alles in meiner Macht stehende tun, um euch zu beschützen und zu unterstützen."Es ist eine Weile ruhig, bis Celine ihm in die Augen guckt. „Ich könnte mir nicht vorstellen, das Kind abzutreiben.", sagt sie dann und Niall gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dann werden wir wohl Eltern.", murmelt er und sie nickt.
Den restlichen Nachmittag verbringen sie damit, über das entstehende Baby zu reden und nachzudenken. Sie beide haben Angst davor, aber sie sind beide trotzdem auch der Meinung, dass es etwas ist, das sie schaffen können. Auch wenn es schwer werden wird, vor allem jetzt, wo die Tour von One Direction gerade erst anfängt.
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(Love) Drunk in San Francisco - Niall Horan FanFiction
FanfictionZwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei Leben, die nicht miteinander kompatibel sind. Nicht annähernd. Eine Nacht, die es schafft, genau diese Menschen aneinanderzuketten und nicht mehr loslässt. Für den einen ein schmutziges G...