sechsundvierzig

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Luke und ich verbringen den Tag im Pool und im Garten, wir kochen und machen es uns gemütlich. Ich fühle mich frei und gleichzeitig sicher. Bei Luke fühle ich mich aufgehoben.

Abends liegen wir gemeinsam in seinem Bett. Und obwohl an schlafen noch nicht zu denken ist, schauen wir auch keinen Film oder machen irgendetwas anderes. Wir liegen einfach nur da und genießen die Nähe des jeweils anderen.

"Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich jemals mit einem Mädchen einfach nur rumliegen könnte.", sagt Luke und lacht leise.

Ich grinse. "Ist das jetzt gut oder schlecht?"

"Sehr gut.", sagt er schmunzelnd und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er bei mir tatsächlich so anders ist als bei allen anderen Mädchen, die er bisher hatte. Immer wieder regt sich in mir Misstrauen, ob er mir vielleicht nur was vormacht, um mich irgendwann fallen zu lassen, aber dann schiebe ich den Gedanken beiseite. So gut kann doch kein Mensch lügen.

"Manchmal habe ich ein bisschen Angst, dass am Ende einer von uns Beiden verletzt wird.", spreche ich meinen Gedanken dann doch aus.

Luke runzelt die Stirn. "Wie meinst du das?"

"Naja... Das mit uns geht irgendwie immer weiter und ich finde das auch gut so. Weil ich mich im Moment sehr wohl fühle und ich dich auch echt gern mag. Aber ich frage mich, wie lange das alles gut geht. Was passiert, wenn es irgendwann nicht mehr funktionieren sollte."

Nachdenklich schaut Luke mich an. "Ja... Das Problem ist auch, dass wir unter einem Dach leben. Es wird schwer, sich aus dem Weg zu gehen."

Ich nicke. "Eben. Und dann noch Zoe, Simon, Miles... Inzwischen verbindet uns ziemlich viel und ich will auch nicht, dass das irgendwann alles kaputt geht."

"Ich glaube, Ehrlichkeit ist am wichtigsten.", sagt Luke. "Dass wir uns weiterhin alles erzählen, auch wie wir uns fühlen und was wir so über uns denken. Dann können wir uns rechtzeitig was überlegen, wenn wir merken, dass sich eine Person unwohl fühlt oder wir irgendwie unterschiedliche Vorstellungen haben."

"Was hast du denn im Moment so für Vorstellungen?", frage ich.

Er überlegt einen Moment. "Ich glaube, ich finde es einfach ganz schön so, wie es im Moment ist. Und du?"

"Ich auch.", antworte ich ehrlich. Klar habe ich auch schon das ein oder andere Mal darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, offiziell mit Luke zusammen zu sein. Aber irgendwie bringt das mehr Probleme als Vorteile mit sich. Unsere Eltern würden wahrscheinlich ausrasten, genau wie die ganze Schule. Es wäre ein riesiger Trubel und momentan fühle ich mich dafür nicht wirklich bereit. So, wie es gerade ist, haben wir auch die Nähe und die Vorteile einer Beziehung, aber eben nicht die unangenehmen Nebeneffekte.

"Dann lassen wir es einfach erst einmal so und warten ab, wie es sich entwickelt. Okay?" Lukes Blick in meine Augen wird intensiver, so dass sich in mir alles zusammenzieht und sich wieder diese Wärme in meinem Bauch ausbreitet.

"Okay.", sage ich. Im nächsten Moment liegen Lukes Lippen auf meinen, ohne dass ich genau weiß, wer von uns diesen Kuss initiiert hat. Ich drücke sanft seine Schulter runter, sodass ich über ihm liege. Er lacht in den Kuss hinein. "Was ist denn mit dir los?"

"Weiß ich auch nicht. Aber ich finde es irgendwie gut gerade."

"Ich auch.", murmelt er und vertieft den Kuss wieder. Ich will nie wieder damit aufhören. Wie kann sich etwas so gut anfühlen? Wieso habe ich das früher nicht vermisst?

Lukes Hände streichen durch meine Haare, fahren meinen Rücken hinab und bleiben auf meinem Po liegen. Ich seufze leise. Ein Kribbeln durchfährt meinen Körper. Lukes Hände wandern unaufhörlich über meinen Körper und bleiben gleichzeitig unglaublich sanft und liebevoll. Und so zucke ich nicht einmal zusammen, als er unter meine Kleidung fährt und mich an allen vorstellbaren Stellen berührt. Mein Kopf ist frei von den schlimmen Gedanken, die ich sonst in solchen Situationen manchmal habe.

Seine Hände umfassen den Saum meines Tops und ziehen es langsam nach oben. "Darf ich?", fragt er leise. Ich nicke. Über die Phase, mich vor ihm für meinen nackten Körper zu schämen, bin ich langsam hinweg. Das liegt auch wieder daran, dass ich mich bei ihm so geborgen und sicher fühle. Und dass ich weiß, dass er mich wirklich mag und attraktiv finde. Es folgt Lukes T-Shirt und meine Hose. Haut auf Haut liegen wir da und genießen die Küsse und die Nähe.

Vorsichtig schieben sich Lukes Finger unter meine Unterhose. Ich zucke zusammen, aber nicht, weil ich es unangenehm finde - im Gegenteil.

"Ich will, dass du Bescheid sagst, wenn irgendwas nicht stimmt oder du dich unwohl fühlst. Okay?"

Ich nicke. "Mach ich. Aber gerade ist alles perfekt."

"Sehr gut.", flüstert er. Dann fängt er an, seine Finger zu bewegen, ohne seine Augen von mir zu lösen. "Schau mich an. Ich will sehen, was du fühlst."

Am Liebsten würde ich die Augen schließen und mich ihm stöhnend hingeben, stattdessen mache ich, was er sagt. Es ist, als würde sein Blick meine Lust immer weiter steigern. Wie macht er das mit seinen Fingern? Es fühlt sich unglaublich an. Ich kann mir ein leises Stöhnen nicht verkneifen, als zwei seiner Finger in mich eindringen und sich langsam in mir bewegen. Es tut ein bisschen weh, aber es fühlt sich auch unfassbar gut an.

Lukes Blick lässt darauf schließen, dass er genau weiß, was er tut und dass er genau weiß, wie gut ich es finde. Er darf jetzt nicht mehr aufhören. Ich will, dass er weiter macht, um jeden Preis. Immer wieder wird er langsamer und schneller, berührt verschiedene Stellen und treibt mich dazu immer mehr in eine Tunnel der Lust. Mein Körper zittert über ihm, es fällt mir schwer, mich noch abzustützen. Flehend blicke ich ihn an. Ein letztes Mal dringen seine Finger in mich ein und treffen einen Punkt, der mich verrückt macht. Dann stöhne ich auf, lege den Kopf in den Nacken, bis ich zitternd über ihm zusammenbreche.

Luke seufzt leise. Seine Arme legen sich eng und liebevoll um meinen Körper. Ich vergrabe meinen Kopf an seiner Schulter. "Das war dann wahrscheinlich dein erster Orgasmus?", fragt er.

"Ja. Das war er wohl. Das war... verdammt gut."

Luke lacht leise, seine Brust vibriert. "Das freut mich. Hat ziemlich Spaß gemacht."

Ich grinse nur und schließe die Augen. Ich bin erschöpft und glücklich.

let me be your babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt