neunundfünfzig

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Abends kochen wir gemeinsam und trinken einen Wein. Ich glaube, dass wir in uns eigentlich beide wissen, was an diesem Abend zwischen uns passieren wird. In der Luft liegt eine Spannung, die so noch nie da war. Der Wein nimmt mir meine Anspannung und Aufregung ein bisschen. Aber auch Luke, mit dem ich mich so wohl und unbeschwert fühle.

In meinem Zimmer schauen wir erst einen Film und liegen dabei so eng beieinander, dass kein Blatt Papier zwischen uns passen würde. Auch vorher habe ich die Nähe zwischen uns schon unendlich genossen, doch jetzt ist es irgendwie nochmal etwas anderes. Vielleicht ist es einfach das Wissen, dass es nicht mehr heimlich, nicht mehr "verboten" ist, was wir hier tun, sondern dass wir die normalen Dinge tun, die Paare eben tun.

"Du weißt, dass du mir alles sagen kannst, wenn dich irgendetwas beschäftigt, oder?", fragt Luke, als wir uns nach dem Film gegenüber liegen. Ich nicke. "Na klar. Du natürlich auch."

"Ich weiß.", sagt Luke. Seine Hand streicht sanft über meinen Nacken. "Ich liebe dich, Bella."

Ich schließe lächelnd die Augen. Diese Worte fühlen sich so gut an, so ehrlich und richtig. "Ich liebe dich auch."

Ohne dass ich weiß, wer von uns den Kuss initiiert hat, liegen unsere Lippen plötzlich aufeinander. Unsere Kleidung landet auf dem Boden. Unsere Körper berühren sich. "Du bist so schön. So, so schön.", sagt Luke. Sein Blick streift kurz meinen Körper und trifft dann wieder meine Augen. Ich kann mich kaum lösen von seinen moosgrünen Augen und diesem tiefen Blick, der mir tausend Wahrheiten verspricht. Und auch Luke wendet seinen Blick nicht ab, während seine Finger zärtlich über meinen Körper streichen und mich liebevoll berühren. 

Auch ich traue mich endlich, Luke anzufassen. Manchmal habe ich Sorge, etwas falsch zu machen, oder dass es ihm nicht gefällt. Doch ich merke an Lukes Blick, dass das Gegenteil der Fall ist. Seine Augenlider flattern, als ich ihn vorsichtig berühre. Er zieht die Augenbrauen leicht zusammen und seufzt leise auf. Lukes warme Hand legt sich an meine Wange und er streichelt darüber. "Oh Bella... Das ist so gut."

Ich lächele. "Du musst es sagen, wenn ich etwas falsch mache.", sage ich.

Er nickt, dann schüttelt er sofort den Kopf. "Es ist alles perfekt. Mach einfach weiter." Ich tue, was er sagt. Ich stelle fest, dass es mir Spaß macht. Es macht Spaß zu sehen, wie ich so einen Effekt auf Luke haben kann, wie ich ihn so gut fühlen lassen kann.

Nach einer Weile dreht Luke uns so, dass ich unter ihm liege. Er küsst mich - erst stürmisch, dann sanft, dann löst er sich wieder von mir, um mich anzuschauen. "Fühlst du dich bereit?"

Ich nicke entschlossen. "Ja. Ja, ich bin bereit. Ich will das.", sage ich ehrlich. In diesem Moment will ich nichts mehr, als mit Luke zu schlafen und ihm so nahe zu sein wie noch nie. 

Luke fischt ein Kondom aus seinem Nachttisch und streicht es sich über. Vorsichtig setzt er an. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände, streicht über meine Wange und schaut mich fragend an. Ich nicke lächelnd.

"Entspann dich.", flüstert er. "Und sag Bescheid, wenn sich irgendetwas nicht gut anfühlt."

Ich versuche, zu tun, was er sagt. Mich zu entspannen. Ich fühle mich bei keinem Menschen sicherer als bei Luke, und trotzdem ist es nicht so leicht, sich dem Ganzen völlig hinzugeben.

Ganz langsam, Millimeter für Millimeter, bewegt Luke sich. Meine Hände liegen an seinem Rücken, sodass ich ihn jederzeit stoppen könnte. Unsere Blicke sind ineinander verhakt. "Tut es weh?", fragt Luke.

"Ein bisschen. Aber es geht.", antworte ich. "Mach weiter."

Schließlich durchfährt mich ein kurzer, überraschender Schmerz. Kurz verziehe ich das Gesicht, mein Körper verkrampft sich etwas. Luke streicht sanft über meine Wangen und er harrt für eine Weile aus, bis ich mich wieder etwas entspannt habe. "Alles okay.", sage ich und lächele schief. 

"Ja?", fragt Luke nach. Ich nicke. 

Mit einem Stoß ist er plötzlich in mir. Ich stöhne auf, halb vor Schmerz, aber auch vor Lust. Das fühlt sich gut an. Luke schließt kurz die Augen. "Verdammt, Bella... Du fühlst dich so gut an."

"Du dich auch.", murmele ich. Luke fängt an sich zu bewegen - erst langsam und vorsichtig, dann immer schneller. Meine Hände krallen sich in seinen Rücken, wir beide haben längst die Kontrolle verloren. 

Mein Körper erzittert, als ich komme. Ich nehme nicht mehr viel wahr, nur noch, wie Luke weiter macht und kurz Zeit später über mir zusammenbricht. Sein Atem geht schwer. Er legt sich neben mich, um mich dann an ihn zu ziehen und seine Arme um mich zu schlingen.

Ich schließe die Augen. Wir beide sind erledigt. Und glücklich.

"Das war perfekt", sage ich nach einer Weile, als wir beide wieder zu Atem gekommen sind, mein Herzschlag sich beruhigt hat und mein Körper sich völlig entspannt anfühlt.

"Das war es.", erwidert Luke. "Du warst perfekt."

let me be your babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt