Kapitel 6

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Bitte Kapitel 0 beachten :)
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„Einen Job?“, fragte So-mi gleichermaßen überrascht wie misstrauisch. Sie hatte jetzt mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Jobangebot. Wieso um alles in der Welt sollte Jungkook ihr plötzlich einen Job anbieten? Und vor allem: Was sollte das bitte für ein Job sein?
„Ja! Ich hab erst nicht daran gedacht, aber Ji-Chang hat mich erinnert, dass wir ja im Moment jemanden suchen und die Stelle würde perfekt zu dir passen!“.
Jungkook war hellauf begeistert von seiner Idee und erinnerte So-mi an ein aufgeregtes Kind, das sich auf eine Süßigkeit freute. „Das ist ja wirklich nett von dir, aber ich weiß nicht so recht…“, versuchte sie das Angebot höflich abzulehnen, aber wieder einmal schien sich ihr Gegenüber nicht so leicht abwimmeln zu lassen.
„Aja, die Sache mit dem Vertrauen wieder, hmm? Ich habe nach wie vor nicht vor dich zu fressen und das ist ein wirklich ernst gemeintes und seriöses Angebot. Wenn du möchtest kann ich dich gerne mit in meine Firma nehmen. Dann könntest du mit meinem Chef sprechen und dir das Ganze näher erklären lassen. Die ganz genauen Einstellungskriterien und Aufgaben kenn ich nämlich leider selbst nicht.“, lachte Jungkook und kratzte sich am Hinterkopf.
„Aber was genau ist das denn für ein Job? Warum willst du ihn ausgerechnet mir geben?“ Der Braunhaarige kratzte sich mit einem verlegenen Gesichtsausdruck an der Wange. „Naja… ich dachte mir halt, dass der Job super zu dir passen würde, weil du ja kein Zuhause hast und im Moment noch gar keinen Plan hast, was du machen sollst. Wenn du für uns arbeiten würdest, dann hättest du eine Unterkunft, Versorgung und der Job ist definitiv gut bezahlt. Außerdem wärst du mir bei dem Gedanken einer Assistentin auf jeden Fall lieber als eine fremde Person.“

>Naja, großartig kennengelernt haben wir beide uns auch noch nicht.<, dachte So-mi. >Aber er sagte Assistentin. Sie suchen also eine Dame fürs Büro? Wundert mich, dass dann Unterkunft und Verpflegung mit angeboten werden.< Je mehr sie beide über den angebotenen Job sprachen, desto mehr gewann So-mi den Eindruck, dass es sich dabei tatsächlich um ein seriöses Jobangebot handelte. Außerdem hatte Jungkook Recht damit, dass es natürlich eine super Chance für So-mi wäre, wenn sie dadurch gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte, indem sie eine Wohnung, Versorgung und eine gut bezahlte Stelle bekam.
Vielleicht sollte sie sich das Angebot zumindest einmal anhören? Was hatte sie schon zu verlieren? Mehr als dass sie sie nicht einstellen wollten, konnte ja immerhin nicht passieren und einen Bürojob zwischen Kopierpapier und Kaffeeautomaten traute So-mi sich zu. Mit ihrer bisherigen Vielfalt an Jobs, die sie in ihrem Leben bisher gemacht hatte, würde So-mi einen einfachen Schreibtischjob wohl auch meistern können.
„Okay, ich würd mir die Sache gerne mal anhören.“ Jungkook grinste bis über beide Wangen. „Wirklich?! Oh das freut mich aber!“, jubelte er und holte sein Handy aus der Hosentasche.
„Hey, ich hab nicht zugesagt. Ich will mir den Vorschlag nur mal anhören.“, protestierte So-mi, aber ihr Gegenüber hatte schon zu telefonieren begonnen und hörte ihren halblauten Protest nicht... oder ignorierte ihn.

Fünf Minuten später saßen Jungkook und So-mi bereits in einem schwarzen Van, so wie So-mi sie schon vorher immer gesehen hatte. Ihr Begleiter hatte einen Fahrer angerufen, der sie zu der Firma fuhr, in der Jungkook arbeitete und in der So-mi sich das Jobangebot anhören würde.
Während der Fahrt diskutierte Jungkook über irgendein Thema mit dem Fahrer und So-mi starrte gebannt aus dem Fenster. Sie betrachtete die immer größer werdenden Wolkenkratzer und erkannte schnell, dass sie in das Herz des Unternehmerviertels fuhren. Jungkooks Firma musste schon ein ganz schön großer Fisch sein, wenn sie sich hier den Firmensitz leisten konnte.
Erneute Zweifel überkamen So-mi. So-mi passte nicht zu einem derartigen Society-Leben. Sie würden eine Obdachlose mit Sicherheit nicht einstellen, aber weil Jungkook sich so sehr gefreut hatte, konnte sie jetzt nicht mehr zurück. Außerdem fiel So-mi ein, dass sie Jungkook immer noch nicht gefragt hatte, mit was genau er eigentlich sein Geld verdiente.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt