Sophia

Kapitel 77

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Bis die Jungs am Abend aus dem Studio zurückkamen, wartete So-mi im Wohnzimmer auf sie. Sie hatte es sich mit einem Buch auf dem Sofa gemütlich gemacht und damit die Zeit totgeschlagen, bis die sieben Männer wieder nach Hause kamen.
Yoongi war nach dem Arzttermin im Krankenhaus auch noch einmal ins Studio gefahren, aber nicht bevor sie beide alles für das heutige 'Feierngehen‘ besprochen hatten. So-mi hatte es sich nicht nehmen lassen, dass sie als erste Amtshandlung nach ihrer Genesung alles für ihre Feier organisierte. Zwar hatte Yoongi ihr angeboten, dass er das alles übernehmen könnte, weil er ja auch Bescheid wusste, aber So-mi hatte drauf bestanden.

Also hatte er für So-mi eine kleine Liste zusammengestellt, die sie pflichtbewusst abgearbeitet hatte, nachdem Yoongi sie in der Wohnung alleingelassen hatte.
So-mi hatte sich die Telefonnummer des exklusiven Clubs herausgesucht, den Yoongi ihr genannt hatte und dann dort angerufen, um einen privaten VIP-Bereich für BTS zu buchen.
Yoongi hatte ihr davon erzählt, dass sie früher einmal 'ganz normal‘ feiern gegangen waren und dass ihre Fans sie so schnell erkannt hatten, dass sie nach nicht einmal einer Stunde aus dem Club verschwinden hatten müssen, weil sie so sehr von all den Fans belagert worden waren.
Seitdem buchten sie immer einen privaten VIP-Bereich, bevor sie unangekündigt irgendwo aufkreuzten.

Die Türen des Aufzuges öffneten sich und So-mi legte ihr Buch auf dem Couchtisch ab. Noch etwas unsicher auf den Beinen ging sie in den Flur und empfing Namjoon und Co. bereits dort.
Die überraschten Gesichtsausdrücke waren unbezahlbar. „Überraschung.“, lächelte sie amüsiert, als sie sie mit offenen Mündern anstarrten. „Du bist offiziell wieder heile?“, fragte Jimin ungläubig und stürmte auf sie zu, um sie schwungvoll zu umarmen. Etwas unwohl fühlte sie sich bei der Wucht seiner stürmischen Umarmung schon, aber sie lachte dennoch glücklich.
„Ich soll zwar alles noch ruhig angehen lassen wegen meinem frisch verheilten Bruch und meiner Schulter, aber ja, ich bin wieder voll funktionstüchtig.“ Jungkook und Hoseok jubelten begeistert und sprangen um sie und Jimin im Kreis, da Jimin sie noch immer nicht wieder losgelassen hatte.
„Das schreit nach der versprochenen Party!“, freute sich nun auch Taehyung mit ihnen und So-mi schob Jimin vorsichtig aber bestimmt von sich.

„Ich habe mir bereits alles von Yoongi erklären lassen und in dem Club einen VIP-Bereich reserviert, in den ihr scheinbar immer geht.“, erklärte So-mi stolz und Taehyung pfiff anerkennend.
„Sehr schön, unsere Assistentin ist endlich zurück.“, grinste er und klopfte ihr in einer freundlichen Geste auf die gesunde Schulter. „Bloß gut, dass heute Samstag ist. Dann können wir heute so richtig fett feiern gehen!“, jubelte Jimin begeistert und grinste.
„Auf wann hast du reserviert?“, wollte Namjoon wissen und legte mit einem glücklichen Lächeln einen Arm um ihre Schultern. Er zog sie zu sich und So-mi konnte genau erkennen, dass er sie gerade küssen wollte, aber da auch die anderen nach wie vor anwesend waren, beließ Namjoon es bei dieser halben Umarmung. „Um 20.00 Uhr holen uns zwei Taxis ab, die uns dorthin bringen.“

Bis dahin hatten sie noch eineinhalb Stunden Zeit, in denen eine mehr als ausgelassene Stimmung in der gesamten Wohnung herrschte.
Während sich Jin und Yoongi in ihre jeweiligen Zimmer und Badezimmer zurückzogen, um sich für die Party schick zu machen, hatten Taehyung und Jungkook es sich auf der Couch gemütlich gemacht und glühten schon einmal ordentlich vor.
Hobi und Namjoon werkelten in der Küche herum, weil sie vor der Party unbedingt noch etwas essen wollten. Jimin hatte sich gleich ein paar Drinks von Taekook geschnappt und weil er der unangefochtene König des Alkohols war, schüttete er die drei Gläser Sekt runter wie Wasser.
Danach überredete er So-mi dazu, dass er ihr endlich einmal das Thema Schminken näherbringen und sie für die Party schminken durfte.

Deswegen verschwanden sie beide in das Badezimmer, dass sie sich miteinander teilten und verbrachten die darauffolgende halbe Stunde damit, dass Jimin So-mi alles rund um Make-Up erklärte und sie schließlich auch schminkte, damit sie für die anstehende Party 'besonders hübsch‘ war.

Nachdem So-mi dann zufrieden war mit dem Make-Up, das Jimin für sie gezaubert hatte – immerhin hatte Jimin am Anfang ziemlich mit dem Lidschatten übertrieben -, verließen sie zusammen wieder das Badezimmer und Jimin ließ es sich nicht nehmen, dass er ihr auch noch dabei half, ein passendes Outfit auszusuchen.
Zwar hatte So-mi am Anfang stark bezweifelt, dass sie überhaupt etwas passendes in ihrem nicht gerade großen Kleiderschrank finden würden, doch da hatte sie die Rechnung ohne Jimin gemacht, denn als sie damals für Jungkooks Geburtstag gemeinsam shoppen gewesen waren, hatte Jimin ihr ein ziemlich schönes Kleid aufgeschwatzt, das So-mi komplett vergessen hatte.

Sie zog sich also um und bestaunte das schwarze Cocktailkleid im Spiegel. Es saß wie angegossen und das, obwohl sie es damals beim Kauf nicht einmal probiert hatte. >Jimin hat echt ein Auge für Mode!<, dachte sie beeindruckt.
Gemeinsam mit ihrem Make-Up und ihren Haaren, die ja immer noch eine Perücke waren, die sie ziemlich gerne mochte, fand So-mi sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich schön und wohl in ihrer Haut.
Vollkommen überwältigt betrachtete sie sich selbst im Spiegel und strich über den kühlen Stoff des enganliegenden Kleides.

Ein Klopfen an ihrer Zimmertüre riss sie aus ihren Gedanken. Jimin kam noch einmal herein und sein Blick sprach Bände. „Wow! Du siehst ja umwerfend aus!“, staunte er und So-mi konnte ein leises Lachen nicht verhindern, als seine Augen immer größer wurden und es fast so wirkte, als würden sie ihm gleich herausfallen.
Zum Glück fing der blonde Mann sich aber relativ schnell wieder und reichte So-mi ein Paar schwarze Schuhe. „Schau mal. Ich habe hier noch eine Kleinigkeit für dich, um dein Outfit abzurunden.“
Überrascht nahm So-mi die Highheels entgegen und betrachtete sie. „Die sind aber ganz schön hoch?“, meinte sie unsicher, aber Jimin tat ihre Besorgnis mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. „Ach was, so hoch sind die jetzt auch nicht. Komm, zieh sie mal an, dann helf‘ ich dir bei deinen ersten Schritten. Du wirst sehen, da gewöhnt man sich schnell dran.“

Tatsächlich schaffte So-mi es, dass sie keine Viertelstunde relativ sicher in den Schuhen stand und gemeinsam mit Jimin ihr Zimmer verließ.
Es war kurz vor 20.00 Uhr und sie hatten vereinbart, dass sie sich alle vor dem Aufzug trafen, um gemeinsam das Haus zu verlassen.
Als So-mi an Jimins Arm den Wohnbereich betrat, erregte das Klacken ihrer Absätze die Aufmerksamkeit der anderen Männer, die alle schon auf sie beide warteten. Jimin grinste stolz, weil er sie an seinem Arm zu den restlichen Männern führen durfte und deren Reaktion brachte So-mi zum Erröten.
Jedem von ihnen klappte regelrecht der Mund auf und fassungslos starrten sie So-mi entgegen. „Wer bist du und was hast du mit So-mi gemacht?“, witzelte Hoseok und brach damit die peinliche Stille, in der So-mi sich einfach nur anstarren lassen müssen hatte.
Sie beobachtete, wie Taehyung sich mit einem aufreizenden Blick über die Lippen leckte und wie Namjoon trocken schluckte. Ihm schien ihr verändertes Äußeres ziemlich zu gefallen, denn er entriss So-mis Hand regelrecht aus Jimins Arm und hakte sie bei sich selbst unter. „Du siehst umwerfend aus.“, flüsterte er ihr ins Ohr, was sie nur noch mehr erröten ließ.

Am Ende konnte So-mi es aber trotz all der Komplimente nicht verhindern, dass sie nur Augen für Yoongi hatte. Gefiel ihm auch, wie sie sich herausgeputzt hatte? Schon während sie sich im Spiegel betrachtet hatte, hatte So-mi sich gefragt, ob sie Yoongi wohl gefallen würde.
Tatsächlich starrte er sie ziemlich offensichtlich an, allerdings konnte sie seinem Gesichtsausdruck nicht entnehmen, ob er sie wegen ihrer Typveränderung anstarrte, oder weil sie ihm damit gefiel. Leider entlockte sie ihm keine Reaktion, aus der So-mi schlau geworden wäre, bis die anderen Männer auch schon wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen.

„Wenn wir nicht zu spät kommen wollen, dann sollten wir jetzt los, hübsche Frau.“, lachte Hoseok und deutete mit einer ausladenden Geste und einer Verbeugung auf den Aufzug.