Kapitel 102

13 3 1
                                    

Bitte Kapitel 0 beachten :)
-------------------

Nachdem Yoongi diesen einen Satz ausgesprochen hatte, war bei ihnen Zuhause regelrecht die Hölle losgebrochen. Sofort hatten alle sie mit Fragen belagert und konnten gar nicht schnell genug Antworten darauf bekommen.
Die Jungs wollten alles wissen. Wer der erste war, der seine Liebe gestanden hatte. Wie romantisch die Situation gewesen war. Wer von ihnen beiden die Frage nach einer Beziehung gestellt hatte und wo das passiert war.
Jimin hatte eingeworfen, dass sie doch eigentlich zuvor zerstritten gewesen waren und ob das jetzt so eine Art Hassliebe zwischen ihnen war, während Taehyung gefragt hatte, ob sie nicht eigentlich doch nur beste Freunde waren.

Die Jungs hatten so viele Fragen an So-mi und Yoongi, dass ihnen nicht einmal die Zeit vom Frühstück ausreichte und sie sie sogar noch auf dem Weg in die Arbeit und sogar in der Firma dann ausquetschten. So-mi bekam nicht nur eine Nachricht auf ihr Handy, weil die Jungs so neugierig waren, dass sie einfach keine Ruhe geben konnten.
Nur vor Seokjins Reaktion hatte So-mi Angst gehabt. Immerhin hatten sie seit der Sache im Krankenhaus tatsächlich friedlich nebeneinander hergelebt und das hatte sie sich damit eigentlich nicht zerstören wollen, aber tatsächlich hatte ihr Cousin größtenteils mit Gleichgültigkeit auf das Geständnis reagiert. Nur am Anfang war er ziemlich überrascht gewesen und hatte Yoongi gefragt, ob So-mi ihn zu einer Beziehung gezwungen hatte.
Die anderen hatten auf diese Fragen zwar mit einem Lachen reagiert, aber So-mi war doch ein wenig beleidigt gewesen. Sie wusste selbst, dass sie kein toller Fang war, aber deswegen musste sie doch trotzdem niemanden dazu zwingen.

So-mis Mitleid wiederum gehörte ganz alleine Namjoon. Er lächelte sie zwar freundlich an und beglückwünschte sie beide, dass sie ihre Liebe zueinander gefunden hatten, aber So-mi konnte genau sehen, dass er alles andere als glücklich darüber war. Er wirkte eher sehr traurig darüber, obwohl er nach außen hin mit den anderen scherzte und lachte.
Immer wieder konnte So-mi seine Blicke auf sich spüren und dann fragte sie sich jedes Mal wieder, ob Namjoon sich vielleicht doch noch Chancen bei ihr ausgerechnet hatte, solange sie noch nicht mit Yoongi in einer Beziehung gewesen war. Obwohl So-mi also so glücklich über ihre nun offizielle Beziehung mit Yoongi war, fühlte sie sich schlecht wegen Namjoon.
Zwar sagte So-mi ihr Verstand, dass sie nicht auf ihr Glück verzichten musste, nur weil ein anderer Mann Gefühle für sie hatte, die sie nicht erwiderte, aber dennoch war sie traurig für Namjoon, weil er doch ein so guter Freund für sie gewesen war.

Das Klingeln ihres Telefons riss So-mi aus ihren Gedanken und schnell drückte sie auf den Knopf für den Lautsprecher, als sie Dianas Namen aufleuchten sah.
„Guten Morgen.“, grüßte sie die Sekretärin und diese grüßte sie fröhlich wie immer zurück. „Könntest du bitte hoch kommen? Der Chef möchte dir gerne deinen Nachfolger vorstellen.“ Auf diese Aussage hin krempelte So-mis Magen sich um. Durch ihr neu gefundenes Glück hatte sie in den letzten beiden Tagen komplett verdrängt, dass sie bald arbeitslos, heimatlos und alleine sein würde.
Immerhin hatte sie trotz intensiver Suche bisher keine Wohnung für sich gefunden, weil diese in Seoul einfach alle viel zu teuer für sie allein waren. Außerdem hatte weder Diana, noch Bang Si-Hyuk bisher auf ihre Bewerbung reagiert und da sie nun auch gleich ihren offiziellen Nachfolger kennenlernen würde, wurde So-mi die Endgültigkeit ihrer Kündigung wieder einmal ziemlich deutlich vor Augen geführt.

Entsprechend Dianas Bitte stand So-mi keine fünf Minuten später vor ihrem Empfangstresen und wartete darauf, dass der Chef sie in sein Büro bitten würde. Im Moment war So-mis Nachfolger bereits drinnen und sprach mit ihm.
„Ist er denn ein sympathischer Mensch? Glaubst du, dass die Jungs gut mit ihm klarkommen werden?“, teilte So-mi ihre Sorgen mit Diana, die allerdings nur abwesend nickte, während sie eine Mail verfasste.
„Keine Sorge. Er ist ein ganz ein Süßer.“, gab Diana von sich und bevor So-mi eine weitere Frage stellen konnte, ging die Tür zu Bang Si-Hyuks Büro auf und ein junger Mann mit blonden Haaren und Sommersprossen lächelte ihr entgegen. „Bitteschön, hereinspaziert.“, sprach er So-mi an und bedeutete ihr einzutreten.

So-mi folgte der Aufforderung und setzte sich zu ihrem Chef an den Schreibtisch, nachdem sie ihn begrüßt hatte. „Guten Morgen, So-mi. Diana hat dir mit Sicherheit schon gesagt, dass er hier dein Nachfolger sein wird.“ Bang Si-Hyuk deutete auf den blonden Mann neben So-mi und dieser stellte sich mit einem Grinsen vor, das jedem Honigkuchenpferd Konkurrenz machte.
„Hallo. Ich bin Felix. Es freut mich dich kennenzulernen.“ So-mi lächelte zurück und schüttelte seine Hand. >Er scheint sogar noch jünger zu sein als ich. Hoffentlich kommen die Jungs gut mit ihm klar.<, dachte sie und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Chef. „Er wird dich ab heute bei deiner Arbeit begleiten, damit du ihm in den nächsten zwei Wochen alles zeigen kannst, was er in Zukunft erledigen muss. Sowohl hier im Büro, als auch in der Wohnung von BTS. Ich zähle bis zuletzt auf deine gute Zusammenarbeit.“
So-mi verbeugte sich. „Selbstverständlich werde ich bis zuletzt mein Bestes geben.“

Damit waren sie dann auch schon wieder entlassen und So-mi durfte zurückgehen in ihr Büro. Wobei… nun war es ihr und Felix‘ Büro. „Vielen Dank, dass du mir in den nächsten Wochen alles beibringst.“, bedankte er sich schon jetzt mit einer tiefen Verbeugung bei So-mi, als sie miteinander ihr Büro betraten.
„Ach was. Dafür brauchst du dich doch nicht zu bedanken.“, erwiderte sie etwas unwohl. Sie hatten sich zwar gerade erst kennengelernt, aber bisher machte Felix auf So-mi den Eindruck eines kleinen, schwanzwedelnden Welpens, der ihr mit einem breiten Lächeln überallhin folgen würde.

Da So-mi gar nicht länger damit warten wollte, begann sie daraufhin gleich damit, dass sie Felix alles rund um seinen neuen Job im Büro erklärte. Alles was die Betreuung betraf, würde sie ihm heute Abend dann Zuhause erklären. Aber vorerst beschränkte sie sich im Büro auf die administrativen Tätigkeiten.
„Gut. Also du wirst dich dann auch um alle Termine für die Jungs kümmern müssen. Das bedeutet leider auch ziemlich viel Papierkram. Auch wenn das in der heutigen Zeit natürlich alles digital abläuft.“, erklärte So-mi und deutete auf eine Flut an E-Mails, die in ihrem Postfach auf Beantwortung warteten.
„Ich schlage vor…“. So-mi wurde vom Klingeln des Telefons unterbrochen. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie überrascht, aber dennoch höflich, als sie den Namen ihres Chefs auf dem Display las. „Hast du Felix bereits einige Aufgaben erklärt? Ich möchte, dass du ihm Arbeit für etwa eine halbe Stunde gibst und dann nochmal zu mir ins Büro hochkommst.“

Damit hatte er auch schon wieder aufgelegt und ließ eine verwirrte So-mi zurück. Was genau wollte er von ihr, dass sie nochmal zu ihm kommen sollte? Bezüglich Felix hatten sie doch schon alles geklärt, oder nicht?
„Ich weiß leider noch nicht so ganz, welche Aufgabe ich derweil für dich übernehmen könnte.“, gab Felix unsicher von sich und So-mi lächelte ihn an.
„Keine Sorge. Ich würde vorschlagen, dass du dich mal ein bisschen durch den Computer wühlst, während ich nicht da bin. Schau dir den Schriftverkehr in den Mails an, damit du mal ein bisschen ein Gespür dafür bekommst, mit Kunden zu schreiben oder ließ dir ein paar Notizen und Anleitungen durch, die ich mir angelegt habe. Ich bin gleich wieder zurück.“
Felix nickte voller Elan und machte sich sofort an die Arbeit, während So-mi das Büro verließ und noch einmal nach oben in das Stockwerk des Chefs fuhr.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt