Kapitel 98

19 3 4
                                    

Bitte Kapitel 0 beachten :)
-------------------

Als Yoongi und So-mi ihre Koffer in ihrem Zugabteil verstaut hatten, setzten sie sich jeweils auf eine der beiden Bänke gegenüber und So-mi war tatsächlich froh, dass Yoongi hier seinen Idol-Status ausnutzte, um ein Zugabteil für sie selbst zu buchen.
Sie wollte sich gar nicht vorstellen, dass sie in diesem kleinen Abteil noch mit sechs anderen Fremden sitzen musste. Sie sahen beide aus dem Fenster und hingen ihren eigenen Gedanken nach, bis sich der Zug schließlich nach einer Viertelstunde in Bewegung setzte.

„Sag mal, So-mi, was ist jetzt eigentlich mit deiner Kündigung? Du hattest doch wegen mir gekündigt, oder nicht?“. Als So-mi daraufhin nicht gleich etwas erwiderte, setzte Yoongi hinterher: „Jetzt kannst du es mir ja sagen. Jetzt hast du mich ja breitgeschlagen.“
Bei dieser Aussage grinste er sie frech an und So-mi verschränkte beleidigt die Arme. „Toll. Das hört sich ja an, als hätte ich dich dazu gezwungen.“ Yoongi nickte. „Das hast du auch.“ So-mi reagierte mit Entsetzen und sog hörbar die Luft ein. „Hab ich gar nicht! Wie soll ich das bitte gemacht haben?“.

„Mit deiner dauerhaften Anwesenheit.“, witzelte Yoongi auf ihre Kosten weiter, aber So-mi nahm diese Aussage ernster als Yoongi sie wahrscheinlich gemeint hatte.
Niedergeschlagen lehnte sie ihren Kopf gegen die Glasscheibe und beobachtete, wie sie langsam die Stadt verließen. „Ja, genau. Genau deswegen hab ich auch gekündigt. Ich wollte dir nicht mehr länger auf die Nerven gehen, nachdem ich wegen deinem Ignorieren gedacht habe, dass du mich nicht mehr leiden kannst.“

Yoongi schien zu bemerken, dass diese spaßhafte Unterhaltung eine andere Wendung genommen hatte und wechselte deshalb seinen Platz, sodass er nun neben So-mi in Fahrtrichtung saß.
Er legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie an sich, sodass So-mi sich an ihn lehnte. Wehren tat sie sich nicht dagegen. „So-mi, das war doch bloß ein Witz. Ich hab dir doch schon erklärt, weshalb ich uns doch eine Chance geben möchte. Aber ich habe also doch Recht gehabt. Schon damals bei unserem Streit habe ich gewusst, dass du mich angelogen und doch wegen unserer Sache gekündigt hast.“
So-mi schwieg daraufhin, weil sie nicht wirklich wusste, was sie antworten sollte. Natürlich hatte er Recht gehabt, aber sie hatte ihm das nicht unbedingt auf die Nase binden wollen.

„Ach jetzt komm schon. Jetzt sei nicht so schlecht drauf. Wir haben ein so schönes Weihnachten hinter uns. Ich durfte meine Familie nach über einem Jahr mal wieder besuchen und wir sind endlich ein Paar.“
Als Yoongi diese Worte ausgesprochen hatte, zog er So-mi noch näher an sich, sodass sie ihren Kopf anhob und ihn ansah. Genau das hatte er scheinbar damit auch bezwecken wollen, denn er senkte seinen Kopf und begann So-mi liebevoll zu küssen.
Sie erwiderte seinen Kuss und setzte sich aufrechter hin, um angenehmer zu sitzen. Yoongi nahm seinen Arm von ihren Schultern und wandte sich ihr mehr zu, legte seine Hände an ihre Taille, um So-mi näher zu sich zu ziehen. Nun saßen sie eng beieinander und küssten sich liebevoll.

Es lag keine eilige Leidenschaft in ihrem Kuss, aber dennoch war er fordernd. Noch immer war es ungewohnt für So-mi, wenn sie beide sich küssten, aber jedes Mal wieder schmolz So-mi in Yoongis Armen wie Wachs und ihm schien diese Tatsache durchaus zu gefallen, denn mit jedem Mal, wenn sie sich küssten, wurde auch Yoongi sicherer darin und traute sich mehr.
Auch für Yoongi schien diese ganze Sache zwischen ihnen noch ungewohnt zu sein, nachdem sie ein Jahr lang 'nur‘ befreundet gewesen waren.

Im Moment war es tatsächlich das erste Mal, dass Yoongis Hände während des Küssens auf So-mis Körper lagen, sodass sie unter seinem bestimmten Griff erschauderte.
In der Zeit, in der So-mi mit Namjoon geschlafen hatte, hatte sie gelernt, dass sie Sex durchaus mochte - vorausgesetzt dem Fall, dass er gut war.
Deshalb musste sie auch so ehrlich sein und zugeben, dass dieser ihr doch etwas fehlte und sie überraschend empfindlich auf Yoongis Berührungen reagierte. Selbst an einer so normalen Stelle wie ihrer Taille und selbst oberhalb der Kleidung.

So-mi genoss den Druck, den Yoongi mit seinen Lippen an den ihren ausübte und seufzte leise in den Kuss. Dies nahm Yoongi zum Anlass, um seinen Mund leicht zu öffnen und mit seiner Zunge vorsichtig über So-mis Unterlippe zu gleiten.
Überrascht öffnete sie ihre Augen und betrachtete Yoongis geschlossene Lider.
Ob er den Kuss zwischen ihnen gerade genau so sehr genoss wie sie? Zumindest seinem Ausdruck nach schien es ihm durchaus zu gefallen. Als So-mi nun allerdings nicht auf seine Aufforderung reagierte, öffnete auch er seine Augen und sie blickten sich direkt an.
Mit einem unsicheren Lachen löste So-mi sich von ihm. „Tut mir leid. Ich war nur etwas überrascht.“, gab sie peinlich berührt von sich. „Bin ich damit zu weit gegangen?“.

„Was? Nein. Ich war wie gesagt nur überrascht. Immerhin haben wir uns… so noch nicht geküsst.“ Bei dieser Aussage sah So-mi schüchtern zur Seite, weil sie sich nun doch überraschend schwer tat, so offen mit Yoongi über dieses Thema zu sprechen, aber er schien einen ganz anderen Plan zu haben, denn auf einmal packte er ihr Gesicht mit beiden Händen, zog sie zu sich und presste ihre Lippen erneut aufeinander.
Dieses Mal fragte er nicht so sanft um Erlaubnis, sondern drängte seine Zunge einfach in So-mis Mund. Vollkommen überrumpelt von dieser stürmischen Aktion keuchte sie angetan auf und begann den Zungenkuss zwischen ihnen zu erwidern. Träge umspielten sich ihre Zungen und So-mi presste ihren Körper gegen Yoongis, ohne dass es ihr richtig bewusst war.

Von dem einen Moment auf den anderen wurde es plötzlich so viel leidenschaftlicher zwischen ihnen. So-mis Kopf verabschiedete sich fast sofort und sie überließ Yoongi komplett die Führung.
Er wiederum streichelte sie sanft mit seinen Fingern, während sie ihren Zungenkuss teilten und er seine Hände immer noch auf So-mis Wangen liegen hatte.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit löste Yoongi den Kuss wieder auf und So-mi sah ihn aus verschleierten Augen an. Gott, wie gerne sie jetzt weiter gegangen wäre, als nur diesen leidenschaftlichen Kuss.
Allerdings hatte sie sich etwas in den Kopf gesetzt und das würde sie auch einhalten. Und zwar, dass sie es langsam angingen. Dieser Kuss war nur gerade so überraschend passiert, dass er So-mi eiskalt erwischt und vollkommen aus dem Konzept gebracht hatte. Außerdem befanden sie sich mitten in einem öffentlichen Zug.
Hier wäre sowieso nichts zwischen ihnen passiert, was So-mi allerdings in die Karten spielte, damit sie selbst so konsequent bleiben konnte und nicht so einfach ihr Vorhaben über Bord warf.

Yoongi starrte auf sie hinunter und So-mi wusste, dass er die Erregung in ihren Augen deutlich sehen konnte. „Mir gefällt die Lust in deinen Augen. Ich wusste nicht, dass du so leicht zu reizen bist.“, bestätigte der Ältere ihren Verdacht und sie löste sich peinlich berührt von ihm.
„Tut mir leid.“, erwiderte sie, weil ihr nichts besseres einfiel und setzte sich wieder aufrecht hin, bevor sie aus dem Fenster sah. In der Spiegelung des Glases blickte ihr ihr eigenes Gesicht mit kirschroten Wangen entgegen.

Yoongi drehte sie wieder zu sich um. „Ich habe nicht gesagt, dass ich das schlecht finde.“ Daraufhin küsste er sie noch einmal - beschränkte sich allerdings auf einen kurzen, keuschen Kuss.
„Lass uns zurück in Seoul zu Mr. Bang gehen und ihn darum bitten, dass er deine Kündigung zurücknimmt.“ So vollkommen aus dem Nichts heraus unterbreitete Yoongi ihr diese Idee, sodass So-mi ihn überrascht ansah. Deswegen schien Yoongi sich zu einer Erklärung gezwungen zu sehen und ergänzte: „Ich möchte, dass du bei uns - bei mir bleibst.“

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt