Kapitel 33

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Bitte Kapitel 0 beachten :)
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Nach dieser Aussage breitete sich eine etwas unangenehme Stille zwischen ihnen beiden aus. Während Namjoon sein letzter Satz unangenehm zu sein schien und er deshalb seinen Blick ausweichend durch ihr Zimmer gleiten ließ, verstand So-mi diesen Satz erst gar nicht.
>Was genau hat er bitte damit gemeint? Mir ist noch gar nicht aufgefallen, dass Namjoon keine Frau sondern ein Mann ist - Sarkasmus an dieser Stelle wieder off.<, dachte So-mi sowohl verwirrt, als auch belustigt.

Ein paar Minuten lang versuchte So-mi sich einen Reim auf Namjoons Aussage zu machen, aber sie kam einfach zu keinem sinnvollen Schluss und irgendwann meinte dieser: „Vergiss das einfach wieder. Willst du vielleicht nicht doch nochmal mit ins Wohnzimmer kommen? Du bist vorher dann so schnell abgehauen und wir wollten doch eigentlich einen ausgiebigen Spielabend zu deinen Ehren veranstalten“.
Namjoon formulierte seine Worte mit extra viel Ironie in der Stimme und brachte So-mi damit zum Lachen. Sofort war die unangenehme Anspannung zwischen ihnen verschwunden und sie nickte. „Wenn ihr mich nicht auslacht für die Sache von vorhin, dann ja.“ So-mis Bedingung brachte Namjoon zum Grinsen. „Keine Sorge. Niemand wird dich mehr dafür auslachen. Und wenn, dann bring ich sie zum Schweigen.“

Nachdem er ihr also versichert hatte, dass niemand So-mi ärgern würde, waren sie beide zusammen zurück ins Wohnzimmer gegangen. Sie setzten sich zu den anderen auf das Sofa und wurden willkommen geheißen. Dabei fiel So-mi auf, dass Yoongi, Hobi und Jin fehlten. Nur noch Jimin, Jungkook und Taehyung saßen auf der Couch und unterhielten sich.
„Willkommen zurück. Namjoon konnte dich also doch nochmal aus deinem Nest hervorlocken.“, lachte Jimin mit einem deutlichen Dialekt in der Stimme. Er musste in der Zeit, während So-mi nicht da war, ordentlich zugelangt haben was den Alkohol betraf.
Er lag mit dem Kopf auf Taehyungs Oberschenkel, während Jungkook auf der anderen Seite in dessen Arm saß. So-mi nickte nur und wollte vermeiden, dass das Thema noch einmal aufkam, weshalb sie schnell ablenken wollte und fragte: „Wo sind denn die anderen?“. Wieder war Jimin es, der ihr antwortete.
Jungkook sah sie zwar an, aber traute sich wegen Taehyung immer noch nichts sagen. „Die Alten sind alle schon ins Bett gegangen. Nur noch die Maknae-Line ist übrig geblieben… und Namjoon, aber der ist sowieso immer eine Ausnahme.“
So-mi runzelte verwirrt die Stirn. „Die was?“.
Für ihre Frage erntete sie Gelächter von allen vier Männern. „Unsere Fans haben uns nach unserem Alter in die Hyung-Line für die Älteren und die Maknae-Line für die Jüngeren aufgeteilt.“, erklärte Namjoon und So-mi wurde klar, weshalb sie den Begriff bisher noch nicht gekannt hatte.
Immerhin war sie in diese Thematik bisher noch nicht so involviert gewesen. Sie nickte also verstehend und danach war das Thema erledigt, sodass sich Stille zwischen ihnen ausbreitete.

Irgendwann war Jimin derjenige, der die Stille mit seiner Beschwerde durchbrach. „Maaaan, mir ist so langweilig! Lasst uns doch nochmal was spielen. Spielen wir Wahrheit oder Pflicht, aber ohne Flasche. Ich will nicht mehr aufstehen.“
Obwohl Jimin nicht der Jüngste der Gruppe war, führte er sich in seinem betrunkenen Zustand gerade wie der Jüngste auf, sodass alle Anwesenden mit einem Seufzen zustimmten, um ihn zufrieden zu stellen. Jubelnd wackelte Jimin auf Taehyungs Oberschenkel herum und dieser verzog das Gesicht. Jimins Kopf schien schwer zu sein und Taehyung Schmerzen zu bereiten. „Dann fang du mal an.“, sprach Jimin an Taehyung gewandt. „Und ich bin dafür, dass du So-mi fragst. Ihr zwei seid die letzte Zeit so still miteinander geworden.“
Taehyungs stechender Blick traf auf So-mis und sofort überkam sie ein Schauer. Sie sank auf dem Sofa in sich zusammen. „Wahrheit oder Pflicht?“, fragte er kurzangebunden und So-mi piepste eingeschüchtert: „Pflicht.“
Sie hatte Angst, dass Taehyung sie irgendetwas bezüglich des Vorfalls mit Jungkook fragen würde, wenn sie Wahrheit nehmen würde. „Nimm du Jimin. Mein Bein ist schon ganz taub.“ Sie nickte zustimmend und Jimin drehte sich einmal herum, sodass er statt auf Taehyung jetzt mit dem Kopf auf So-mis Oberschenkel lag. Er grinste zu ihr nach oben. „Viiiiel besser.“ Angesprochene lächelte unangenehm berührt. Sie mochte den betrunkenen Jimin nicht so gern.

Wie sich kurze Zeit später herausstellte, war So-mis Unbehagen tatsächlich nicht unberechtigt gewesen, denn während die Zeit verging und sie alle Wahrheit oder Pflicht spielten, war Jimin immer wieder Stück für Stück mit seinem Kopf weiter nach oben gerückt.
Er hatte sein Gesicht in die Richtung von So-mis Bauch gedreht und die Augen geschlossen. Dennoch wusste So-mi, dass er wach war, weil er eben immer wieder versucht unauffällig weiter in Richtung von So-mis Schritt rutschte. Mittlerweile berührte dessen Nase schon fast So-mis Intimbereich und sie fühlte sich sehr unwohl, aber sie traute sich nichts zu sagen.
Sie wollte zum Einen nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und das Spiel unterbrechen, nur weil ihr etwas unangenehm war und zum Anderen hatte sie die Pflicht von Taehyung übernommen. Sie konnte also nicht einfach plötzlich ‚Nein‘ sagen. Außerdem wollte sie Jimin nicht verärgern. Es reichte ihr, dass Jin sie nicht leiden konnte und sie Taehyung gegen sich aufgebracht hatte.

Deshalb versuchte sie die ganze Sache einfach zu verdrängen und sah unschlüssig im Wohnzimmer herum. Sie wollte niemandem in die Augen sehen; nicht dass ihr am Ende noch jemand ihr Unbehagen anmerkte. Sie knetete unruhig ihre Hände und spürte, dass ihr Wangen definitiv leicht gerötet waren, aber sie sagte nichts und saß wie versteinert auf dem Sofa zwischen den Jungs.
Als Jimin sich wieder zu bewegen begann, biss So-mi auf ihrer Unterlippe herum. >Ich hätte mir niemals gedacht, dass ich mich ausgerechnet von Jimin mal so bedrängt fühlen würde, weil ich ihn doch eigentlich wirklich mag.<, dachte sie und atmete betont ruhig ein und aus.

„Jimin, jetzt reichts! Ich hab mir das jetzt wirklich lange genug angesehen!“, schimpfte plötzlich Namjoons laute Stimme und So-mi zuckte erschrocken zusammen. Angesprochener öffnete die Augen und drehte seinen Kopf zu Namjoon. „Was denn?“, fragte er naiv und Namjoon knirschte wütend mit seinen Zähnen, bevor er erwiderte: „Glaubst du ich hab nicht gesehen, dass du So-mi die ganze Zeit belästigst? Man kann ihr ansehen, wie unangenehm ihr das Ganze ist.“
Jetzt wurde So-mi komplett rot und wich allen Blicken aus, weshalb sie überrascht aufhorchte, als sogar Taehyung für sie Partei ergriff. „Jetzt hör auf sie zu belästigen und setz‘ dich endlich ordentlich hin.“, meinte er mit genervter Stimme an Jimin gewandt und dieser setzte sich beleidigt auf. „Ich hab gar nichts gemacht.“, spielte er den Unschuldigen und Namjoon wollte gerade ansetzen, um etwas zu sagen, da meinte So-mi schnell: „Ist doch egal. Er sitzt ja jetzt wieder. Lasst uns einfach weiterspielen.“
Namjoons zweifelnder Blick traf auf ihren und es schien ihm nicht wirklich zu passen, dass So-mi das Thema nicht ausdiskutieren wollte, aber er fügte sich ihrem Willen und schwieg.
„Wer ist als nächster dran?“, fragte er dann stattdessen und Jimin hob die Hand. „Ich bin dran dich zu fragen. Also?“. Der Älteste in der Runde wählte Pflicht. Jimin setzte ein breites Grinsen auf. „Sehr schön. Da du So-mi gerade so schön verteidigt hast, will ich, dass du was mit ihr machst.“ So-mis Alarmglocken schrillten bei der Erwähnung ihres Namens und sie kam nicht umhin, noch einmal zu denken, dass sie den betrunkenen Jimin echt nicht mochte. „Knutsch‘ eine Minute lang mit So-mi rum.“

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt