Kapitel 46

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„Gut, dann trennen sich unsere Wege hier. Wir sehen uns dann Zuhause.“, sprach Namjoon über die lauten Stimmen in dem Restaurant hinweg und sie alle verabschiedeten sich voneinander.
Während alle bis auf Namjoon noch am Tisch sitzenblieben, waren er und So-mi jetzt auf dem Weg zu der Firma, die den Werbespot mit ihm drehen würde. Entsprechend hatte So-mi für sie beide ein Taxi bestellt, das zum Glück bereits auf sie wartete, denn ein paar aufgeregte Fans hatten schon herausgefunden, dass BTS in dem Restaurant gegessen hatte und warteten vor der Türe.

Entsprechend verschwanden So-mi und Namjoon schnell in dem Taxi und sie war wieder einmal froh darüber, dass sie ein Maske trug, sodass man ihr Gesicht nicht erkennen konnte.
So-mi nannte dem Taxifahrer die Adresse des Hotels, in dem der Dreh stattfinden würde und sofort setzte sich das Auto in Bewegung - fädelte sich geschickt in den Mittagsverkehr ein.

Etwa eine halbe Stunde später standen sie beide gemeinsam mit allen Verantwortlichen der Werbefirma am Pool der Hotelanlage.
Die Managerin der Firma erklärte Namjoon gerade, was er tun musste, während eine Visagistin ihn für seine Rolle schminkte. So-mi hatte sich ein unauffälliges Lachen nicht verkneifen können, als Namjoon in seinem Outfit aus der Umkleidekabine gekommen war.
Das Lachen war von allen Umstehenden zum Glück unbemerkt geblieben, nur Namjoons Blick hatte scharf auf ihr gelegen und sie hatte sich verlegen weggedreht.
Er trug nur eine enganliegende, grün-blau schimmernde Hose und sollte damit eine Art „Poseidon“ darstellen. Sogar einen Dreizack hatten sie für ihn besorgt.
Alles in allem sah Namjoon ein bisschen ulkig aus, aber So-mi versuchte professionell zu bleiben und nicht weiter darüber zu lachen.
„Miss Kim? Bitte tragen Sie dieses Körperöl auf Mister Kims Oberkörper auf und kleben ihm zusätzlich diese Tattoos auf. Die Rolle soll überzeugend wirken.“, sprach der Regisseur sie an und drückte ihr die entsprechenden Utensilien dazu in die Hand.
Namjoon schien die Anweisungen ebenfalls gehört zu haben, denn er stellte sich bereitwillig vor sie hin und streckte seine Arme aus. Dabei grinste er in die Sonne und So-mi biss sich auf die Lippen, um keinen Kommentar über Namjoons steife Brustwarzen abzulassen. Ihm schien nur in einer Hose bekleidet ziemlich kalt zu sein, während sie hier alle in ihren Jacken herumstanden.
„Wie ein Gott.“, scherzte So-mi und öffnete die Flasche mit dem Öl. Namjoons Blick lag bei diesem Kommentar gefährlich auf ihr, aber da sie ihm im nächsten Moment das kalte Öl über die Brust träufelte, zuckte er überrascht zusammen und schloss stattdessen seine Augen. „Das ist ganz schön kalt, Miss Kim.", knurrte Namjoon aus zusammengebissenen Zähnen.
Sie ignorierte seinen Kommentar und murmelte stattdessen: „Ich bitte um Verzeihung.“, weil sie ihn im nächsten Moment vor all den Leuten anfasste und damit begann, mit beiden Händen das Öl auf seinem Oberkörper zu verstreichen.
Sie spürte, wie jeder einzelne Muskel unter ihren Händen zuckte und sie traute sich nicht hochzuschauen, weil sie Namjoons durchdringenden Blick genau auf sich spüren konnte.
Sie fühlte jeden Millimeter seiner warmen Haut unter ihren Fingern und strich fast schon ehrfürchtig die Konturen seines Körpers entlang. So-mi merkte, wie ihr warm wurde.
Wenn sie sich bisher jemals so nahe gekommen waren, dann war immer Namjoon es gewesen, der die Oberhand behalten hatte und sie damit vollkommen um den Finger gewickelt hatte, sodass So-mi gerade bemerkte, dass sie ihn noch nie auf dieser Art berührt hatte.
So-mi überkam ein Schauer und sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht an die unsittlichen Sachen zu denken, die sie beide schon miteinander angestellt hatten. Denn ihr Gegenüber schien genau daran zu denken, als er für alle Umstehenden nicht hörbar ihren Namen knurrte.
„So-mi.“, raunte er mit so dunkler Stimme, dass Angesprochene trocken schlucken musste. Sie war sich nicht ganz sicher, aber scheinbar gefiel es Namjoon, wenn So-mi ihn anfasste.
Ein Mitarbeiter kam zu ihnen und nahm So-mi das Körperöl ab, wodurch er den elektrisierenden Moment zwischen Namjoon und So-mi zerstörte.
Diese atmete einmal kurz tief durch, um die aufkommende Erregung in sich abzuschütteln und sich stattdessen um die Klebetattoos zu kümmern. Diese waren allesamt in schwarz und in einem Maori-Style gehalten.
Zwei dünne Streifen klebte sie Namjoon um den rechten Oberarm und ein größeres Tattoo in Sichelform klebte sie auf Anweisung des Regisseur entlang der Unterseite von Namjoons linker Brust. Mit einer fast schon morbiden Faszination beobachtete sie dabei Namjoons zuckende Muskeln.
Nach zwei Minuten war der ganze Spuk vorbei und sie entfernte sich schweren Herzens von dem anbetungswürdigen Mann. >Wie gerne wäre ich jetzt gerade allein mit ihm.<, dachte sie und lächelte dem Kameramann zu, der für den YouTube-Kanal von BTS gefilmt hatte.
Damit die Fans nicht nur die Dinge vor der Kamera mitbekamen, filmte BigHit Entertainment auch oft hinter der Kamera die sogenannten 'Behind the Scenes' mit, damit die Fans sozusagen nochmal kleine Extras bekamen.
Am Anfang war das ungewohnt gewesen für So-mi, aber nachdem sie das erste Mal eines dieser Videos gesehen hatte, hatte sie festgestellt, dass sie ohnehin als Mitarbeiterin verpixelt wurde und hatte seitdem eigentlich keine Probleme mehr damit.
Außerdem freute sie sich für die Fans der Jungs, wenn diese immer wieder auch einen Einblick hinter die Kulissen von BTS bekamen.

Vier Stunden hatte es gedauert den 30-sekündigen Werbespot zur vollsten Zufriedenheit der Firma in den Kasten zu bringen.
Namjoon musste gefühlte hundert Mal wie eine Gottheit aus dem Pool heraussteigen und mit seinem Dreizack in der einen und mit dem Werbeprodukt in der anderen Hand auf eine Frau zugehen, die ihn anhimmelte.
Dabei war So-mi sich nicht sicher, ob die Frau Namjoon wegen ihrer Rolle anhimmelte, oder weil sie ihn im echten Leben am liebsten verschlingen würde.
Wenn Namjoon dann vor der Frau stand, kam der Einsatz für seinen einzigen Satz, den er zu sagen hatte: „Ein salziger Kuss von Poseidons Kiss.“ Dann hielt er die Dose mit dem Salz in die Kamera und die Frau fiel in Ohnmacht.
So-mi überdrehte die Augen, als sie das fertige Produkt durch die Kamera des Regisseurs ansah und spürte einen leichten Ärger in sich, wegen der Tatsache, dass Namjoon eigentlich einfach nur 'zum Gut-Ausschauen' gebucht worden war.

„Sehr gut. Dann sind wir mit den Dreharbeiten soweit fertig. Ich danke Ihnen für Ihre Kooperation und wir werden Ihnen den fertigen Werbespot dann zur Abnahme per Mail zukommen lassen. Bitte antworten Sie schnell darauf, damit der Spot ausgestrahlt werden kann.“, bedankte sich die Managerin am Ende und klärte mit So-mi die restlichen bürokratischen Details.
„Nun gut. Dann bedanke ich mich noch einmal vielmals für die Zusammenarbeit. Hier haben Sie die Karte zu dem Hotelzimmer, in dem Herr Kim sich frischmachen kann. Geben Sie die Karte danach einfach wieder an der Rezeption ab. Die Damen dort wissen Bescheid.“
Damit überreichte die Frau So-mi eine Schlüsselkarte und So-mi wollte diese an Namjoon weiterreichen, aber dieser lehnte mit einem Kopfschütteln ab. „Bitte zeigen Sie mir den Weg, Frau Kim. Mir ist so kalt, dass ich mich kaum noch konzentrieren kann.“
So-mi sah ganz genau, dass Namjoon flunkerte, aber da die Managerin noch immer bei ihnen stand, willigte sie mit einem „Selbstverständlich“ und einer leichten Verbeugung in Richtung der Managerin ein.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt