Kapitel 17

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Bitte Kapitel 0 beachten:)
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„Okay So-mi. Jetzt gibt es eine kleine Prüfung für dich.“, eröffnete Namjoon das Gespräch, als sie vor dem Flughafen zum Stehen kamen. Die beiden Fahrer der Autos begannen sofort eifrig damit die Koffer und Taschen auszupacken, während die Jungs und So-mi noch damit warteten auszusteigen. Allerdings beschlich So-mi bei dieser Ansprache ein mulmiges Gefühl. „Du musst dir keine Sorgen machen, da draußen läuft jetzt alles ganz normal ab, aber für dich wird es wahrscheinlich erstmal ein kleiner Schock werden.“
Angesprochene sah ihn schon jetzt geschockt an. Worauf um Himmels Willen versuchte er sie gerade vorzubereiten? Was wartete da draußen bitte so schlimmes? „Mach ihr doch nicht so eine Angst. Schau dir mal ihr Gesicht an.“, lachte Hobi und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Unser Joonie übertreibt wieder einmal maßlos. Da draußen warten einfach einige Fans und Reporter auf uns und da drauf versucht er dich so unsanft vorzubereiten, weil vor allem unsere Fans… nun ja… sehr aufgeregt sein können.“
Bei dieser Erklärung atmete So-mi erleichtert aus und versuchte nun auch das erste Mal bewusst durch die verdunkelten Fenster nach draußen zu sehen. Dort standen in der Tat bereits viele Leute hinter einer Absperrung. Viele Männer mit Kameras, wahrscheinlich die Reporter, und sehr viele Frauen und Mädchen, die aufgeregt in ihre Richtung starrten.
So-mi mochte zwar keine Menschenmassen und schon gar nicht, wenn sie auf sie fixiert waren, aber wenn sie gleich wieder verschwinden konnte und die Leute in einem gewissen Abstand zu ihr standen, dann war das alles ja tatsächlich halb so schlimm. „Und mach dir übrigens auch keine Gedanken wegen den Bildern. Du hast erstens sowieso eine Maske, womit man dich weniger erkennt und zweitens werden die Gesichter von allen Mitarbeitern immer verpixelt.“ Darüber hatte sich So-mi eher weniger Gedanken gemacht, aber trotzdem war Namjoons Hinweis gut zu wissen. „Na dann auf ins Getümmel!“, rief Jimin motiviert und sprang als erster aus dem Van. Er schien sich auf seine Fans zu freuen.

Nach der Reihe nahm jeder der Acht sein Gepäck von den Fahrern entgegen und machte sich dann auf den Weg in Richtung des Flughafens. So-mi nahm ebenfalls ihren Koffer entgegen und versuchte sich dann an Namjoon zu halten, denn sie war dann doch so erschlagen, dass sie gar nicht wusste, wo sie zuerst hinschauen sollte.
Jedes der Mitglieder grüßte die Fans und Reporter auf seine Art und Weise, aber alle waren sie stets freundlich. Jimin und Hobi nahmen sich sogar die Zeit ein paar Autogramme zu geben, während der Rest von ihnen der Menschenmenge einfach nur entgegenlächelte und zuwinkte, während sie sich von den Reportern ablichten und von den Fans bejubeln ließen.
Die weiblichen Fans schafften es mit ihrem Gekreische eine derartige Lautstärke zu erzeugen, dass So-mi nur schwer dem Drang wiederstehen konnte sich die Ohren zuzuhalten. Sie fühlte sich äußerst unwohl unter den prüfenden Blicken der Leute, aber es wunderte sie kaum, denn immerhin war sie ein neues Gesicht an der Seite ihrer Idole. Dennoch kam So-mi auch nicht umhin die ganze Situation faszinierend zu finden.
Sie hatte noch nie in ihrem Leben so derart begeisterte Menschen gesehen. Vor allem fand sie es faszinierend, weil dieser Enthusiasmus einem anderen Menschen galt. Einige der Frauen weinten sogar, weil sie Namjoon und die anderen live sehen konnten und obwohl So-mi es nicht nachvollziehen konnte, bewunderte sie diese Leute für ihre Hingabe.

Dennoch war So-mi froh, als sie den Außenbereich hinter sich ließen und die Halle des Flughafens betraten. „Komm, hier entlang.“, rief Jimin ihr aus einiger Entfernung zu und So-mi lief zu einem Schalter, vor dem bereits Suga, Jin und Jimin warteten.
Als dann alle vor dem Schalter versammelt waren, übernahm Namjoon als Leader der Gruppe das Gespräch mit der Mitarbeiterin. Auch die Mitarbeiterin des Flughafens warf den Jungs - allen voran Jungkook - schmachtende Blicke zu und So-mi wurde bewusst, dass sie die Berühmtheit von BTS bisher eindeutig unterschätzt hatte. Hier sah So-mi immerhin das erste Mal die Interaktion zwischen BTS und ihren Fans und sie hatte definitiv nicht damit gerechnet.

„Sooo, alle hier entlang.“, sprach Namjoon und ahmte einen Reiseführer nach, indem er zusätzlich einen Arm in die Luft streckte, damit die Gruppe ihm folgte. Sie passierten den Sicherheitsbereich und wurden dann von einer Stewardess zu ihrem Privatflugzeug geführt. Sie gaben ihr Gepäck an die Mitarbeiter vor dem Flugzeug ab und betraten dann endlich die Maschine. Staunend sah So-mi sich um.
Das Flugzeug wirkte sehr edel und war mit teurer Inneneinrichtung ausgestattet. „Man merkt, dass du das erste Mal fliegst. Deine kindliche Faszination ist echt süß.“, lachte Jungkook und klopfte auf einen sehr bequem wirkenden Sitz neben sich. „Das ist alles neu für mich.“, bestätigte So-mi ihm. „Mach dir keinen Kopf, du wirst dich schnell daran gewöhnen. Immerhin wirst du mit uns jetzt viel unterwegs sein und die ganze Welt bereisen.“, zwinkerte Jungkook und Taehyung tauchte in So-mis Blickfeld auf.
„Aha, die Dame hat es sich auf meinem Platz bequem gemacht.“, scherzte er und So-mi sprang sofort auf. „Was? Das tut mir leid! Ich wusste nicht, dass das dein Platz ist!“, rief sie überrascht aus und Taehyung legte seine Hände auf ihre Schultern. „Beruhig dich. Das war doch nur ein Spaß.“ Jungkook schüttelte gespielt enttäuscht den Kopf. „Mensch, Tae. Es gibt doch gar keine feste Sitzordnung. Verarsch sie doch nicht.“
Nun war es an Taehyung zu schauspielern. Er griff sich in gespieltem Schmerz an die Brust. „Aber Hasenpupsi! Du weißt doch ganz genau, dass ich immer neben dir sitzen muss.“ Obwohl dieses ganze Geplänkel zwischen den beiden im Moment nur gespielt war, war So-mi in der Tat bereits aufgefallen, dass die zwei wirklich immer beieinander klebten. Jungkook und Taehyung waren wirklich wie Pech und Schwefel und So-mi bewunderte sie für ihre innige Freundschaft.

Ein junger Mann trat zu ihnen in das Flugzeug, den So-mi aufgrund der Uniform als den Piloten identifizierte. „Guten Tag die Herren, die Dame. Ich möchte Sie herzlich willkommen heißen und mich bedanken, dass ich Sie heute nach Tokio fliegen darf. Bitte nehmen Sie nun Platz; wir werden in wenigen Minuten unseren zweistündigen Flug antreten.“
Mit dieser kurzen Ansprache war der Mann auch schon wieder verschwunden und So-mi sah sich etwas unsicher um. >Wo soll ich mich dann jetzt bitte hinsetzen?<, fragte sie sich. „Du kannst dich wieder setzen. Ich kann mich auch wo anders hinsetzen.“, bot Taehyung ihr an, aber So-mi schüttelte schnell den Kopf und ließ sich stattdessen neben Namjoon nieder, als sie sah, dass neben ihm noch ein Stuhl frei war.
„Ah, also habe ich die Ehre dein Sitznachbar während deinem allerersten Flug zu sein?“, begrüßte Namjoon sie und So-mi nickte lächelnd. „Sieht ganz so aus.“ Ein Knistern ertönte in den Lautsprechern und man konnte die gedämpfte Stimme des Piloten erkennen. „Ich möchte Sie darum bitten sich nun anzuschnallen. Die Maschine startet.“

Als sich das Flugzeug dann wenige Augenblicke später ruckelnd in Bewegung setzte, verkrampfte So-mi sich vor Schreck. >Ist das normal, dass dieses Teil so ruckelt?<, fragte sie sich verunsichert. Sie atmete tief ein und sah sich angespannt um, aber alle anderen saßen entspannt auf ihren Plätzen.
Das Flugzeug wurde immer schneller und So-mi spürte, wie sie langsam in den Sitz gedrückt wurde. So entspannt So-mi die Sache angegangen war, so unentspannt war sie jetzt. Sie wusste nicht, ob ihr diese ganze Angelegenheit behagen sollte und als die Maschine dann endgültig abhob und ein Schweregefühl sich in So-mis Magen breit machte, war es dann ganz vorbei.
„Alles in Ordnung?“, wurde sie von einer Stimme neben sich aus ihrem Strudel der Gedanken gerissen. Namjoon sah sie besorgt an. „J-ja. Ich bin nur etwas nervös.“, gab So-mi ehrlich zu und Namjoon lachte sie mitleidig an. „Das kann ich sehen.“ Dabei deutete er auf ihren Schoß. So-mi hatte unbewusst ihre Hände in ihre Oberschenkel gekrallt. Peinlich berührt löste sie ihre starren Finger aus dem Stoff der Hose und sah überrascht zurück zu Namjoon, als dessen Hand in ihrem Blickfeld erschien.
Ihr scheinbar fragender Blick brachte ihn dazu, dass er sich erklärte. „Nimm meine Hand. Körperkontakt hilft.“ Sie wollte dankend ablehnen, aber ihr Gegenüber schnappte sich einfach ihre linke Hand und So-mi spürte wie sie rot wie eine Tomate wurde, als Namjoons warme Finger sich sanft um ihre schlangen.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt