Kapitel 50

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„D-du willst was?!“, stotterte So-mi überfordert und zweifelte ernsthaft daran, ob sie sich nicht gerade einfach nur verhört hatte. „Jetzt tu mal nicht so unschuldig. Wir wissen alle, dass du uns gegenüber sehr loyal bist.“, grinste Taehyung und nun war seine Stimmung plötzlich auch ganz anders.
Nicht mehr so kalt und sauer wie in den letzten Wochen. Viel mehr wirkte er, als wusste er genau, was er wollte… und das war scheinbar… sie.
Sie konnte einen unsicheren Blick zu Jungkook hinüber nicht vermeiden, der noch immer mit geschocktem Gesichtsausdruck auf seinem Platz in der Ecke des Sofas saß.

„Keine Sorge. Glaub mir, Jungkook wird damit einverstanden sein.“, sprach Taehyung sie auf ihren Blick hin an. Wie konnte er sich da so sicher sein?
Führten sie etwa eine Beziehung nach dem Sprichwort 'Augen um Auge, Zahn um Zahn' oder wie durfte So-mi sich das vorstellen, dass Jungkook damit einverstanden sein sollte, dass Taehyung ebenfalls etwas mit So-mi machte, was man eigentlich nur innerhalb einer Beziehung tat. „Mein Kookie und ich sind beide bisexuell, weißt du? Wir haben uns schon des Öfteren eine Partnerin geteilt.“

Fassungslos starrte So-mi Taehyung an. Die beiden Männer vor ihr hatten sich schon öfter eine Frau geteilt? Sollte das heißen, dass die beiden regelmäßig Dreier mit anderen Frauen hatten? Davon hatte sie seit ihrem Zusammenleben noch nie etwas mitbekommen.
Perplex wechselten ihre Blicke mehrmals zwischen Jungkook und Taehyung hin und her bis Jungkook ihr tatsächlich mit einem schüchternen Lächeln zunickte; seinem Partner somit zustimmte.

„Da schaust du, was? Aber deshalb bin ich mir sicher, dass mein Partner nichts dagegen haben wird.“, erwiderte Taehyung mit einem Grinsen und sah Jungkook mit einem herausfordernden Ausdruck im Gesicht an.
Zuerst glotzte dieser einfach noch immer wie in Schockstarre seinen Partner an, doch dann änderte sich auf einmal etwas an seinem Blick.
So-mi beobachtete Jungkook dabei, wie er fest schluckte und dann mit dem Ansatz eines leichten Grinsens nickte. Diese Reaktion beschleunigte So-mis Puls. Sie hatte tatsächlich nicht erwartet, dass Jungkook dem Ganzen auch noch zustimmen würde!

Aber zu einer ganz anderen Frage: Was hielt sie selbst eigentlich davon? War sie bereit dazu, Taehyung einen Blowjob zu geben, wenn dafür dann wieder alles zwischen ihnen in Ordnung war? Unauffällig versuchte So-mi Taehyung zu mustern. Es zwar zumindest auf jeden Fall schon mal nicht so, dass sie ihn aus Ekel von der Bettkante schubsen würde.
Taehyung war wie alle sieben Mitglieder von BTS ein äußerst attraktiver Mann und zumindest was diesen Punkt betraf, hatte So-mi keine Skrupel seinen Vorschlag anzunehmen. Sie konnte auch nichts dagegen sagen, dass sie noch keine Erfahrung damit hätte, denn immerhin hatte sie bereits an Jungkook üben dürfen.
Auch schien sie sich darüber keine Gedanken machen zu müssen, dass der Mann ja eigentlich in einer gesunden Beziehung war, denn immerhin hatte sie ja wirklich mit Jungkook bereits dasselbe gemacht und er hatte dem Ganzen ja auch zugestimmt.
Ein weiterer Punkt war, dass auch auf ihrer Seite keine Beziehung dagegensprechen würde, denn immerhin war der einzige Mann, der dazu auch nur halbwegs in Frage kam Namjoon und mit ihm hatte sie ja nur eine Freundschaft+.

Jungkooks und Taehyung sahen ihr gespannt entgegen, wie sie sich wohl entscheiden würde und trieben ihr damit die Schamesröte ins Gesicht, denn auf So-mi wirkte es schon fast, als würden sie ihrer Zustimmung entgegenfiebern. Da sie keinen ernsthaften Punkt gefunden hatte, der gegen die ganze Sache sprechen würde, gab sie ein zögerliches „Okay“ von sich.
Einzig und allein die Tatsache, dass So-mi die ganze Sache am Anfang wahrscheinlich ziemlich unangenehm war, solange ihr Kopf noch mitarbeitete, sprach dagegen. Aber wenn sie dafür dann endlich wieder gut mit Taehyung auskommen würde, dann war sie bereit der Bedingung zuzustimmen. Immerhin reichte es So-mi, dass sie bei ihrem Cousin wie auf Eierschalen laufen musste.

Taehyung rückte mit einem triumphierenden Grinsen näher an sie heran. „Damit machst du nicht nur Jungkook zum Geburtstag ein Geschenk.“, raunte Taehyung und biss sich auf seine Unterlippe, als sein Blick auf die ihren fiel.
Im ersten Moment stockte So-mi der Atem. >Ich hätte niemals gedacht, dass Taehyung so von mir zu denken scheint.<, dachte So-mi und ihr Magen schlug Purzelbäume, als Taehyung ihr so nahe war, dass sie seinen süßen Cocktail riechen konnte, dessen Glas er zuvor in einem Zug geleert hatte.
Mittlerweile war er ihr so nah, dass er seine Stirn an die ihre legen konnte. „Weißt du, eigentlich war ich dir nur so beleidigt, weil Jungkook und du es damals ohne mich gemacht habt. Wir beide haben von Anfang an davon gesprochen, dass wir uns vorstellen könnten, dich mit in unser Bett zu nehmen und dann hat er es einfach ohne mich gemacht.“, murmelte Taehyung und sah So-mi dabei genau in die Augen.
Er war ihr so ungewohnt nahe und erzählte ihr Dinge, von denen So-mi nie auch nur eine Vorstellung gehabt hätte, sodass ihr Herz vor Aufregung wie verrückt gegen ihre Brust schlug und sie Angst hatte, Taehyung könnte es hören.

Ein letztes Mal wanderten dessen Blicke zurück zu Jungkook, der nach wie vor den stillen Beobachter spielte, dann überbrückte er die verbleibenden Zentimeter zwischen ihnen und legte seine Lippen auf die von So-mi. Sie sog überrascht die Luft ein.
Auch wenn Taehyung bis eben seine Stirn gegen die ihre gelegt hatte, hatte sie nicht damit gerechnet, dass er sie küssen würde. Immerhin hatten sie und Jungkook sich doch auch nicht geküsst? Küssen war für So-mi dann doch nochmal einen Schritt intimer, als 'einfach nur' sexuelle Gefälligkeiten auszutauschen.
So-mi keuchte überrascht in den Kuss, als sie schon jetzt Taehyungs Zunge an ihren Lippen spüren konnte und er sie innerhalb von Sekunden in einen Zungenkuss verwickelte. So hatte So-mi schon jetzt kaum noch die Möglichkeit klar zu denken und als Taehyung sie auf dem Sofa weiter nach hinten drängte, ließ sie es einfach mit sich machen, sodass sie wenig später auf der Couch lag und Taehyung über ihr.
Kein einziges Mal lösten sich ihre Lippen voneinander und der letzte klare Gedanke, den So-mi fassen konnte, war, dass Taehyung viel wilder und fordernder küsste, als Namjoon es tat. Immerhin war Namjoon bisher ihr einziger Vergleich im Bezug auf das Küssen.

Taehyungs Hand wanderte an So-mis Hinterkopf und drückte diesen dann noch fester an sich, sodass sie ihren Kuss noch einmal vertieften und während So-mi dies bereitwillig mit sich machen ließ, wurde ihr bewusst, dass sie es schon jetzt nicht bereute, dieser ganzen Sache hier zugestimmt zu haben.
Schon alleine durch diese fordernden Küsse spürte So-mi, wie sich ihr Körper weich an Taehyungs schmiegte und sich dabei rasend schnell Erregung in ihr breit machte. Ihr war nie bewusst gewesen, dass auch Taehyung eine derartige Wirkung auf sie hatte.

Atemlos löste er sich von So-mi und sah auf sie hinunter, während er mit rauer Stimme murmelte: „Mein Gott, dich so unter mir zu haben übertrifft alle meine Vorstellungen.“
So-mi wusste nicht, was sie darauf hätte antworten sollen und sie fühlte sich auch überhaupt nicht in der Lage dazu. Ihr Hirn war wie benebelt.
Dafür antwortete ihm stattdessen auf einmal Jungkook, der die ganze Zeit über stumm beobachtet hatte. „Tae…“, knurrte er und So-mi zuckte bei dem Klang seiner durchdringenden Stimme unter Taehyung zusammen. Sie hatte Jungkook noch nie so dominant erlebt. Sie beobachtete die Gänsehaut, die sich bei Angesprochenem bildete. „Wir haben uns nie geküsst.“

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt