Kapitel 99

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Einige Stunden später standen sie gemeinsam vor Dianas Empfang. So traurig es war, aber Diana war sogar heute im Dienst und das obwohl heute der zweite Weihnachtsfeiertag war.
Diana hatte ihr in einem kurzen Gespräch erzählt, dass Bang Si-Hyuk sie heute gegen Mittag angerufen hatte, ob sie ins Büro kommen konnte und sie hatte sich dazu bereiterklärt, weil sie ohnehin so viel Arbeit zu erledigen hatte, dass sie sich nach eigener Aussage eigentlich gar keine Feiertage nicht leisten konnte.

Im Moment telefonierte sie schon wieder und Yoongi und So-mi standen abwarten vor dem Tresen, um Diana darum zu bitten, dass sie sie kurz zu ihrem Chef hineinließ.
Da Yoongi an ihrer Seite war, machte So-mi sich eigentlich gar keine Gedanken darüber, dass er die Audienz eventuell ablehnen könnte, denn für seine Idols hatte er immer Zeit.
„So. Ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachten Zuhause?“, fragte Diana sie lächelnd, als sie ihr aktuelles Telefonat beendet hatte. „Ja, es war wirklich sehr schön. Ich bin mit bei Yoongi gewesen.“, erzählte So-mi knapp und ein überraschter Blick seitens Diana wanderte zu Yoongi, der sie aber nur höflich anlächelte. „Um deine Frage zu beantworten: Ja, er hat mich dazu gezwungen, aber im Nachhinein hätte mir nichts besseres passieren können.“, sagte So-mi lächelnd.
Diana hatte sie es immerhin auch anvertraut, weshalb sie gekündigt hatte, was wiederum der Grund war, warum sie Yoongi gerade mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte. „Schau mich nicht so an. Ich bin jetzt ihr Freund.“, gab Yoongi mit einem halben Lächeln von sich und Diana fiel alles aus dem Gesicht. „Waaas?!“, kreischte sie und So-mi war sich im ersten Moment nicht sicher, ob es Freude oder Entsetzen war.

Als Diana daraufhin allerdings um ihren Empfang herumgerast kam und sie stürmisch umarmte, wusste So-mi, dass sie sich für sie freute. „Darum sind wir hier. Wir wollen mit dem BigBoss reden, dass er So-mis Kündigung zurücknimmt.“, erklärte Yoongi und Diana löste sich wieder von So-mi.
Auf einmal war der freudige Ausdruck in Dianas Gesicht verschwunden und sie antwortete mit Bedauern: „Das wird leider nicht mehr möglich sein.“ So-mi spürte, wie innerhalb eines Augenblicks jegliche Hoffnung auf ein Happy End ihren Körper verließ. Auch Yoongi machte ein äußerst unglückliches Gesicht.
„Wieso nicht?“, verlangte er zu wissen. „Weil wir am 23.ten bereits einen Nachfolger für So-mi gefunden haben. Er hat seinen Vertrag schon unterschrieben.“

Fast sofort stiegen So-mi Tränen in die Augen. Sie war so naiv gewesen, dass sie sich von Yoongis Worten komplett hatte einlullen lassen. Yoongi hatte während der gesamten Fahrt bis ins Büro gesagt „Ach, das wird schon.“, „Das klappt bestimmt.“ und „Der Chef wird deine Kündigung bestimmt zurücknehmen.“
Jetzt stand So-mi vor dessen Büro und konnte vor ihrem inneren Auge regelrecht sehen, wie ihre Träume von einem glücklichen Happy End mit Yoongi in die Brüche gingen.
Auch er wirkte äußerst unglücklich über diese neue Erkenntnis, aber Yoongi konnte es zumindest besser verstecken als sie. „Können wir trotzdem kurz mit ihm reden?“, wollte er sachlich wissen und Diana nickte. „Bestimmt. Wartet hier, dann frage ich ihn kurz.“

Daraufhin verschwand die junge Frau im Büro des Chefs und kam wenige Sekunden später mit einem Winken zurück. „Ihr könnt gleich zu ihm reingehen.“
Auf diese Aussage hin betraten sie beide auch sogleich das Büro und wurden mit einem Lächeln von Bang Si-Hyuk in Empfang genommen. „Yoongi! Na wie war dein Kurzurlaub bei deiner Familie? Guten Tag So-mi.“, grüßte er sie und gemeinsam traten sie an seinen Schreibtisch heran.
„Es war schön meine Familie nach so langer Zeit wieder einmal zu sehen. Vielen Dank dafür, aber deshalb sind wir jetzt nicht hier.“
Yoongi machte eine kurze Pause und schien darauf zu warten, ob So-mi auch etwas dazu sagen wollte, aber sie wusste einfach nicht, wie sie die richtigen Worte finden sollte, weil für sie die Sache sowieso bereits abgeschlossen war.

>Wenn sie für mich schon einen Nachfolger gefunden haben, dann brauchen wir doch gar nicht erst zu fragen, ob Bang Si-Hyuk mich vielleicht doch behält.<, dachte sie und hatte ihre Hoffnung darauf also schon aufgegeben.
Yoongi schien zu bemerken, dass So-mi nicht vorhatte etwas zu dieser Konversation beizusteuern, weshalb er wieder begann zu sprechen.

„Wir möchten dich gerne darum bitten, dass du So-mis Kündigung zurücknimmst und sie doch weiterhin als unser Personal Assistent arbeiten darf, PB-Nim.“
Kurz und ohne Umschweife brachte Yoongi seine Bitte auf den Punkt und erntete damit wieder einmal die Bewunderung von So-mi.
Sie selbst druckste immer so herum, dass sie es meistens von Anfang an gleich bleiben ließ, wenn sie eigentlich jemanden um etwas bitten wollte.

„Das tut mir leid, aber diese Bitte kann ich euch leider nicht erfüllen. Es gibt bereits einen neuen Angestellten, den wir unter Vertrag genommen haben.“, erklärte Bang Si-Hyuk und So-mi nickte nur niedergeschlagen. >Es war ja klar, dass das nicht mehr hinhaut.<, dachte sie.
„Da du in diesem Moment vor mir stehst und mich darum bittest, gehe ich davon aus, dass ihr nun doch eine Beziehung miteinander eingegangen seid?“, schlussfolgerte der Chef und als Antwort griff Yoongi nach ihrer Hand.
„Dann hätte ich die Kündigung aber sowieso nicht zurückgenommen, denn eine Beziehung zwischen Idol und Personal Assistent ist laut Vertrag untersagt.“
Bang Si-Hyuks Miene war eisern und So-mi biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. Sie wollte sich nicht die Blöße geben und vor ihrem - noch - Chef weinen, weshalb sie sich fest darauf konzentrierte, dass ihr Gesicht keine Emotion verließ.
Deshalb nickte sie auch einfach nur, als Bang Si-Hyuk an sie gerichtet sagte: „Das hast du aber auch gewusst und von Anfang an so mit mir durchgesprochen.“

„Es tut mir leid, dass wir Sie damit belästigt haben.“, gab So-mi dann doch von sich, aber mit einem deutlichen Kloß im Hals, den man ihr scheinbar auch anmerkte, denn Yoongi drückte leicht ihre Hand.
Verbissen konzentrierte So-mi sich darauf nicht zu weinen. >Ich will jetzt einfach nur noch nach Hause.<, dachte sie verletzt. >Ich war echt geblendet von den letzten beiden, schönen Tagen, dass ich wirklich gedacht habe, es würde so einfach gehen.<

Als So-mi nicht gleich darauf reagiert, dass Yoongi ihre Hand erneut drückte, zog er mit etwas mehr Nachdruck an ihrer Hand.
Das riss sie nun aus ihren Gedanken und ihre Blicke trafen sich. Ohne dass sie tatsächlich ein Wort miteinander sprachen, verstand So-mi, was Yoongi ihr mit seinem Blick sagen wollte. „Mach dir keine Sorgen. Wir kriegen das schon hin. Dann suchen wir eben nach einer anderen Lösung.“

So-mi nickte und lächelte leicht, um ihm zu zeigen, dass sie seinen Aufmunterungsversuch wahrgenommen hatte.
Währenddessen herrschte die ganze Zeit über Schweigen zwischen den drei anwesenden Personen, bis Bang Si-Hyuk irgendwann seufzte. „Setzt euch.“
So-mi runzelte verwirrt die Stirn und verstand den Beweggrund hinter dieser Aufforderung nicht so ganz, aber sie gehorchte ihm natürlich ohne Widerrede und auch Yoongi ging der Aufforderung nach.

„Also wie wir gerade schon klargestellt haben, kann ich dich leider nicht weiter in der Stelle als Personal Assistent beschäftigen.“, sprach er So-mi an und wandte sich unmittelbar an sie. Worauf wollte er bitte hinaus?
„Allerdings haben wir damals beim Kündigungsgespräch schon darüber gesprochen, dass es auf dem heutigen Arbeitsmarkt nicht mehr viele Leute gibt, die sich wirklich Mühe für eine Firma geben und gute Arbeiter deshalb nur noch schwer zu finden sind. Aus diesem Grund ist mir eine Alternativlösung in den Sinn gekommen, die ich dir anbieten kann.“
Obwohl So-mi es eigentlich gar nicht wollte, konnte sie es nicht verhindern, dass sofort wieder Hoffnung in ihr aufkeimte. „Ich habe bereits seit einer gewissen Zeit darüber nachgedacht, ob ich für Diana nicht eine zweite Sekretärin einstelle, weil die Firma immer weiter wächst und die Arbeit für sie als meine einzige Sekretärin mittlerweile kaum noch umsetzbar ist.“

>Soll das das heißen, was ich glaube, dass es heißt?!<, dachte So-mi aufgekratzt und nickte enthusiastisch, zum Zeichen, dass er fortfahren sollte.
„Deshalb gibt es derzeit eine offene Stelle als zweite Sekretärin für meine Wenigkeit. Ich gebe dir also die Möglichkeit diese Stelle anzunehmen. Allerdings möchte ich, dass dieses Bewerbungsverfahren fair abläuft. Also musst du dich genauso wie alle anderen Bewerber offiziell anmelden und es kann die Chance bestehen, dass ich mich für jemand anderen entscheide.“
So-mi konnte ihr Glück kaum fassen. Sie bekam wirklich die Chance, dass sie als Kollegin von Diana weiterhin bei BigHit Entertainment arbeiten könnte.
„Wir nehmen diese Chance auf jeden Fall an.“, entschloss Yoongi umgehend für sie beide.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt