Kapitel 81

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„Was soll der Scheiß, Jimin?“, fauchte Yoongi diesen an und zog So-mi an ihrem Handgelenk von ihm herunter. Durch den plötzlichen Ruck hätte So-mi fast das Gleichgewicht verloren, wenn Yoongi sie nicht mit einem Arm aufgefangen hätte.
Allerdings beachtete er sie nicht weiter, hielt sie einfach im Arm und schimpfte weiter mit Jimin. „Was ist denn los, Hyung? Warum bist du so sauer?“, fragte Jimin deutlich verwirrt und schien sich keiner Schuld bewusst zu sein. So-mi wusste zwar auch nicht womit, aber Yoongi hatte bestimmt seine Gründe.

„Was los ist? Du füllst So-mi ab und lässt sie dann wie eine Hure auf jedem Mann herumtanzen?!“, knurrte Yoongi wütend. Noch immer hielt er So-mi halb im Arm und sie genoss seine Nähe, ohne es zuzugeben. Sie hatte ein wenig Angst davor, dass ihre Zweisamkeit dann gleich wieder vorbei war.
„Erstens hat sie die Drinks freiwillig angenommen und zweitens ist auch sie diejenige, die meine Wette angenommen hat.“, versuchte Jimin sich nun zu rechtfertigen, aber Yoongi schnitt ihm sofort wieder das Wort ab. „Sie ist sturzbetrunken, Jimin! Sie kann kaum alleine aufrecht stehen und kichert die ganze Zeit wie ein kleines Kind!“.

War sie wirklich so betrunken? Nein, eigentlich nicht… oder? Sie bemerkte zumindest kaum etwas. Ihr war nicht schwindelig und sie konnte noch ganz normal reden. Es lag nur an diesen blöden Schuhen, dass sie nicht gerade stehen konnte… oder? So-mi lachte leise, als sie darüber nachdachte, dass sie lustigerweise keine ihrer eigenen Fragen beantworten konnte.

Ein überraschtes „Huch!“ entkam ihr, als Yoongi sie an der Hand hinter sich herzog. Er führte sie raus aus ihrem VIP-Bereich und direkt zur Garderobe. „Hol deine Jacke ab.“, befahl er So-mi kalt und sie zog eine Schnute. Warum war er jetzt so böse zu ihr? Sie hatte doch gar nichts falsch gemacht.
Wortlos hielt sie der Frau ihr Armband entgegen und erhielt einen Moment später ihren Mantel zurück, den sie sich etwas ungeschickt über die Schultern warf. „Mein Gott.“, seufzte Yoongi genervt und entriss ihr die Jacke, um sie ihr mit groben Handgriffen anzuziehen.
„Aua! Du tust mir weh!“, quengelte So-mi wie ein kleines Kind und musste darüber lachen, dass Yoongi wohl doch Recht gehabt hatte. Sie hörte sich wirklich an wie ein Kind.

Innerhalb weniger Minuten hatte Yoongi ein Taxi für sie beide gerufen und So-mi auf die Rückbank verfrachtet. Er setzte sich neben sie auf die Rückbank und nannte dem Taxifahrer ihre Adresse. Sobald sich das Auto in Bewegung setzte, starrte Yoongi schweigend aus dem Fenster.
Unsicher zupfte So-mi an seinem Ärmel, aber er ignorierte sie. Tränen traten in ihre Augen und sie machte eine Schmolllippe die gefährlich zitterte. Sie hatte doch gar nichts falsch gemacht… „Yoongi…“, winselte sie mit weinerlicher Stimme. „Sei bitte nicht böse auf mich…“.

Nun wandte sich ihr Angesprochener doch zu. In seinen Augen lag ein weicher Ausdruck. „Ich bin nicht böse auf dich.“, murmelte er und wischte ihr mit seinem Daumen eine Träne von der Wange. „Ich bin einfach nur sauer auf die Jungs, dass sie dich herumreichen wie ein Objekt. Und ein bisschen bin ich von dir enttäuscht, dass du das einfach so mit dir machen lässt.“
Er machte eine kurze Pause, seufzte und fügte dann hinzu: „Aber gut. Du bist betrunken und das das erste Mal.“ Scheinbar sollte es wie eine Entschuldigung für So-mis Verhalten klingen, aber sie fühlte sich schlecht. Sehr schlecht. Um genau zu sein war ihr schlecht. „Y-yoongi? I-ich glaube ich muss kotzen…“. Noch ehe dieser reagieren konnte, hatte der Taxifahrer hart auf die Bremse getreten, der das Gespräch scheinbar die ganze Zeit heimlich belauscht hatte.

So-mi hinterfragte dies jedoch nicht weiter und riss stattdessen die Autotür auf, um sich über das Gebüsch am Straßenrand zu bücken. Sie würgte ein paar Mal und bemerkte, dass Yoongi zu ihr ausstieg, aber sie konnte sich nicht übergeben.
„Yoongi, mir ist so schlecht.“, jammerte sie und er strich ihr beruhigend über den Rücken. „Komm. Steig wieder ein. Wir sind nicht mehr weit von Zuhause weg.“ Er schien zu bemerken, dass So-mi sich nicht so einfach übergeben konnte.

Kurze Zeit später öffneten sich die Aufzugtüren und Yoongi betrat mit So-mi auf dem Arm ihre Wohnung. So-mi war auf dem letzten Stück bis zu ihnen nach Hause so müde geworden, dass Yoongi sie kurzerhand hochgehoben und bis zur Wohnung getragen hatte.
Er trug sie auf direktem Wege in ihr Zimmer und legte sie dann vorsichtig auf ihren Bett ab. Bevor er sich allerdings von ihr entfernen konnte, schlang So-mi ihre Arme um seinen Hals. „Geh nicht weg…“, winselte sie leise. Sanft aber bestimmt löste er ihr Arme von sich. „Ich komme gleich wieder.“

Nach nicht einmal einer Minute kam Yoongi mit einigen Sachen bewaffnet zurück. „Hier hast du einen Eimer, falls du dich in der Nacht doch noch übergeben musst. Das Wasser und die Tablette sind dann für morgen Früh.“, erklärte Yoongi und stellte den Eimer neben ihrem Bett auf den Boden, während er das Glas und die Tablette auf ihrem Schreibtisch abstellte.
So-mi bekam nur noch am Rande mit, wie Yoongi ihr vorsichtig die Schuhe auszog und diese in ihrem Kleiderschrank verstaute. Sie beobachtete, wie Yoongi kurz mit sich haderte. Fragte er sich gerade, ob er So-mi auch das Kleid ausziehen sollte? Sie hätte definitiv nichts dagegen gehabt, aber leider entschied der Mann sich anders und deckte sie stattdessen führsorglich zu.
„Jetzt schlaf. Morgen wirst du es noch genug bereuen, dass du dich von Jimin so abfüllen lassen hast.“, murmelte er und strich in einer ziemlich gegenteiligen Geste zu seinen gemeinen Worten sanft über ihren Kopf. So-mi schmiegte sich an seine Hand und nur einen Augenblick später war sie auch schon eingeschlafen.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt