Kapitel 78

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So-mi fröstelte, als sie vor ihrem Wohnkomplex in die kühle Nachtluft hinaustraten. Mittlerweile war es Winter geworden und obwohl leider kein Schnee lag, war es unglaublich kalt.
Vor allem nachdem die Sonne untergegangen war.
Die Zeit war so schnell vergangen, dass sich das Jahr inzwischen bereits dem Ende neigte und schon bald Heiligabend war. So gesehen hätte das Krankenhaus So-mi eigentlich gar kein schöneres Geschenk machen können, als sie kurz vor Weihnachten als genesen zu erklären.

„Willst du nicht mit einsteigen?“, riss Taehyung sie aus ihren Gedanken und hielt ihr die Tür des gelben Taxis auf. Schnell quetschte sie sich zu Jimin und Jungkook auf die Rückbank, während Taehyung den Beifahrersitz für sich beanspruchte.
Sobald alle Platz genommen hatten, setzten sich die beiden Taxis sofort in Bewegung, da die Fahrer ja bereits wussten, wohin sie sie bringen sollten.

Es dauerte geschlagene vierzig Minuten, bis sie durch den abendlichen Verkehr an ihrem Ziel angekommen waren. So kurz vor Weihnachten wuselte es in der Stadt besonders stark vor Menschen, die Geschenke für den Heiligabend kauften.
Auch So-mi hatte mit den Jungs bereits darüber gesprochen, ob sie sich etwas schenken wollten, denn dann hätte So-mi sich immerhin auch darum kümmern müssen, allerdings hatten die sieben Männer ihre Frage nach dem Schenken verneint.
Sie hatten ihr erklärt, dass sie das Schenken schon lange aufgehört hatten. 'Denn wenn jeder für sechs Leute Geschenke kaufen muss, dann werden wir ja arm‘ hatte Namjoon lachend erklärt.

Ein bisschen war So-mi schon traurig deswegen gewesen, denn sie hätte den Jungs gerne etwas geschenkt, um ihnen zu zeigen, wie gern sie sie mochte und auch als Dankeschön für ihre Pflege und Aufmerksamkeit während dem gesamten Debakel mit ihrer Entführung und dem darauffolgenden Krankenhausaufenthalt.
Vielleicht konnte sie ihnen ja stattdessen zu Weihnachten einfach ein schönes Abendessen kochen und ihnen damit eine kleine Freude bereiten.

Am Ziel angekommen sah So-mi überrascht aus dem Fenster, als sie an einer ewig langen Schlange an Menschen vorbeifuhren, die scheinbar alle in diesen Club wollten.
„Da habe ich ausnahmsweise mal kein schlechtes Gewissen meinen Status auszunutzen.“, murmelte Jungkook neben ihr und Jimin lachte laut über dessen Aussage. „Als ob du sonst ein Problem damit hättest.“
Jungkook sah Jimin daraufhin echauffiert an und sie begannen einen nicht ganz ernst gemeinten Streit darüber, wer von ihnen beiden öfter seinen Status als prominentes Idol ausnutzte.

„Jetzt hört schon auf zu zicken und steigt endlich aus.“, rief Taehyung die beiden kurze Zeit später zur Ordnung, als sie an einem Seiteneingang des Clubs parkten und ein junger Mann im Anzug sie empfing.
„Sehr geehrte Herren, junge Dame. Es ist uns eine Freude Sie bei uns begrüßen zu dürfen.“, schleimte der Mann sie sogleich voll und führte die achtköpfige Gruppe durch den Seiteneingang in den Club hinein.

Mit fast schon kindlicher Faszination sah So-mi sich im Inneren des Gebäudes um. Sie hatte schon des Öfteren davon gehört, gelesen oder soetwas im Fernseher gesehen, aber noch nie selbst live erlebt.
Es war das erste Mal für So-mi, dass sie sich in einem Nachtclub befand und es war fast so, als beträte sie eine andere Welt.
Die Atmosphäre war gedimmt und nur vereinzelte Lichter beleuchteten die Loungen und Sitzgruppen, wo sich bereits einige Leute aufhielten. Insgesamt schien dieser Club ein einziger großer Raum zu sein, der lediglich in mehrere, offene Etagen unterteilt war. Ein Stockwerk weiter unten erkannte So-mi anhand der blinkenden Scheinwerfer die Tanzfläche und das davor gelegene DJ-Pult.
Dort unten gab es auch eine Bar, wobei sie auf der Etage, auf der sie sich gerade befanden ebenfalls eine eigene Bar hatten. Die Musik war laut, aber nicht zu laut, sodass man sich mit einer etwas deutlicheren Stimme noch gut unterhalten konnte.

„Da Sie heute nicht das erste Mal bei uns sind, muss ich Ihnen nichts weiter erklären und zeige Ihnen lediglich Ihren privaten Bereich. Es sei denn Sie hätten irgendwelche Fragen?“, plapperte der schleimig-freundliche Angestellte vor sich hin, aber sie alle verneinten dessen Frage.
Er führte sie an einigen VIP-Bereichen vorbei, in denen zum Teil bereits heftig gefeiert wurde. Die meisten Loungen bestanden aus mehreren, bequemen Couchen und kleinen Beistelltischchen, auf denen man seine Getränke abstellen konnte.
Sie waren zur Tanzfläche hin offen, fast wie ein Balkon, aber mit einem Sichtschutz verdeckt, sodass man das Geschehen auf der Tanzfläche beobachten konnte, selbst jedoch nicht gesehen wurde.

So-mi war vollkommen fasziniert von dem Design dieses Clubs. Er wirkte sehr edel und nicht wie eine billige Diskothek. Alles war in edlem anthrazit mit kupferfarbenen Akzenten gehalten.
Von dem Boden aus Granit bis hin zu den Vasen auf den Tischen in Kupferfarbe war alles vom Anfang bis zum Ende zueinander abgestimmt und So-mi wurde schnell klar, warum die Jungs gerne hier herkamen, wenn sie feiern wollten.
Trotz dem sich so viele Leute hier befanden, waren sie noch nicht ein einziges Mal angesprochen oder schiefangeschaut worden.  

„Hier ist Ihre heutige VIP-Lounge. Sollten Sie irgendwelche Wünsche haben, können Sie jederzeit gerne an der Bar nach mir rufen lassen.“ Damit verließ der Mann sie auch schon wieder und verschwand nur wenige Sekunden später aus ihrem Blickfeld.
„Na dann lasst uns feiern!“, jubelte Jimin und machte sich sofort auf den Weg zu der Bar, um sich seine ersten Drinks zu bestellen.

Auch Hoseok stimmte Jimin zu, indem er an alle gewandt sagte: „Ja, lasst es uns mal bequem machen. Dort vorne können wir unsere Jacken abgeben.“
Er deutete auf eine kleine Nische, in der eine Frau gegen eine Art Armband die Jacken der Leute entgegennahm. Gerade standen zwei Männer vor der Frau und Hoseok gab ein überraschtes Geräusch von sich. „Ich glaubs ja nicht!“.
Lachend und sich lautstark bemerkbar machend rannte er auf die zwei Männer zu und verließ somit ebenfalls bereits ihre Gruppe.
„Das sind zwei alte Freunde von ihm.“, erklärte Namjoon ihr, der auf einmal neben ihr aufgetaucht war. „Komm. Ich nehm dir deine Jacke ab, dann kannst du es dir schonmal gemütlich machen.“
Bereitwillig ließ sie sich von Namjoon ihren Mantel ausziehen und folgte dann Yoongi in den Bereich ihrer Lounge, um sich mit den verbleibenden Jungs zu setzen.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt