Kapitel 27

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Bitte Kapitel 0 beachten :)
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Am Abend ihres Rückfluges wollte Bang Si-Hyuk sie noch alle in seinem Büro sprechen. Es war zwar eigentlich schon viel zu spät, um noch einmal extra vom Flughafen ins Büro zu fahren, aber So-mi wusste genau, was der Grund dafür war.

Ihre Entscheidung stand an...

So-mi war sich ziemlich sicher, dass ein paar der Jungs bereits vergessen hatten, dass sie diese Entscheidung über So-mis Zukunft heute noch fällen mussten, aber bei Jin und Jimin war So-mi sich ziemlich sicher, dass sie es beide noch wussten.
Jin, weil er sie endlich loswerden wollte und Jimin, weil er sie heute im Flugzeug darauf angesprochen hatte. Er hatte sie gefragt, ob sie aufgeregt war wegen der Entscheidung und ob sie sich Sorgen machte, dass sie eventuell nicht bleiben durfe.
Nach ihrem Streit mit Taehyung und Jungkook hatte So-mi ehrlich nicht gewusst, was sie Jimin hätte antworten sollen. Sie hatte von Anfang an Angst gehabt, dass sie nicht würde bleiben dürfen, aber der Streit hatte sie ziemlich sicher gestimmt, dass genau dieser Fall eintreten würde. Sie hatte sich mit der ganzen Sache zwischen ihr und Jungkook definitiv keine Freunde gemacht.

Mittlerweile war es nach 20.00 Uhr, als So-mi und die Jungs endlich das Firmengebäude betraten und sich gemeinsam in einen der Aufzüge quetschten. Sie fuhren alle schweigend bis in den Stock, in dem So-mis Zukunft lag. Sie war still, weil sie Angst hatte und die Jungs waren alle still, weil sie erschöpft von den beiden Konzerten und der Feier danach waren.
Vor dem Aufzug empfing Diana sie bereits und führte sie alle in den Konferenzraum. "Der Chef möchte, dass ihr euch alle nach dem Flug setzen könnt, deshalb begleite ich euch in den Konferenzraum.", erklärte sie allen Anwesenden. Entsprechend nahmen alle an dem großen runden Tisch Platz, an dem Bang Si-Hyuk schon auf sie gewartet hatte.
Am Anfang tauschten sie mit ihrem Chef noch Erfahrungsberichte über das Konzert in Tokio aus und So-mi saß nervös auf ihrem Stuhl. Sie schwieg und knetete ihre kalten Hände. >Bitte, hört endlich auf zu plaudern und lasst mich endlich eure Entscheidung wissen.<, flehte So-mi innerlich und zuckte erschrocken zusammen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Jimin lächelte sie mitfühlend an.
"Du bist ganz bleich. Mach dir keine Sorgen. Ich bin mir relativ sicher, dass du ab heute fest zu uns gehören wirst.", flüsterte er leise und versuchte sie aufzumuntern, aber So-mi bekam nur ein halbherziges Lächeln zustande.
"Na gut, dann lasst uns die arme So-mi mal nicht länger auf die Folter spannen. Wie ihr sicher wisst, ist heute So-mis Probezeit um und ich möchte, dass ihr entscheidet, ob sie euch bisher gute Dienste erwiesen hat und ob sie eine Festanstellung als eure persönliche Assistentin verdient hat.", eröffnete der Chef nun der Runde und die sieben Männer nickten.
"Ich denke mal, dass dafür die Blätter vor uns gedacht sind?", erkundigte sich Namjoon und nahm den Stift in die Hand, der vor ihm lag. "Genau. Ich möchte bitte, dass ihr ein einfaches 'Ja' oder 'Nein' auf den Zettel schreibt, diesen faltet und mir dann übergebt."
Sofort kritzelte jeder von ihnen seine Antwort auf das Blatt Papier vor sich und So-mi schluckte, um ihre staubtrockene Kehle zu befeuchten. Ihr war schlecht und sie hatte Angst sich jede Sekunde übergeben zu müssen. >Was soll ich jetzt bloß tun? Ich spüre einfach, dass ich kein Glück habe. Dann stehe ich jetzt wieder ganz am Anfang. Alleine, obdachlos, ohne Geld, ohne Plan...<
Die ersten beiden Männer erhoben sich und überreichten Bang Si-Hyuk ihre Stimmzettel. So-mi stützte ihre Arme auf dem Tisch ab, faltete ihre Hände und lehnte ihre Stirn dagegen. >Ich kann mir ihre Gesichter nicht ansehen.<, dachte sie und schloss verzweifelt die Augen. "Mach dir keine Sorgen.", flüsterte eine Stimme hinter ihr und So-mi erkannte, dass es Jungkook war, der sie im Vorbeigehen aufzumuntern versuchte.
"Nun gut. Kim So-mi, ich werde dir nun vorlesen, ob du in Zukunft für mich und BTS arbeiten oder die Firma ab morgen verlassen wirst. Der erste Zettel sagt... Ja." In ihrer Position verharrend, lauschte So-mi ihrem ungesund schnellen Herzschlag und den Worten des Mannes am anderen Ende des Tisches.
"Dann haben wir hier ein... Nein." Bei dem ersten 'Nein' rutschte So-mi das Herz bereits in die Hose. >Okay, ganz ruhig. Damit habe ich fest gerechnet. Immerhin war Jin an der Abstimmung beteiligt.<
"Als nächstes haben wir... noch ein Nein." So-mi spürte, wie trotz ihrer geschlossenen Augen bereits Tränen in ihren Augen hochstiegen.
Nun herrschte eine längere Pause als zuvor und nur das leise Rascheln der Zettel war zu hören. So-mi war bereits kurz davor aufzuschauen warum Bang Si-Hyuk jetzt nichts mehr sagte, da kam von ihm: "Wir haben hier nochmal ein Nein und zweimal Ja. Das heißt, dass es wirklich bis zum Ende spannend wird. Die letzte Stimme entscheidet nun."
Konnte ihr im Moment überhaupt noch schlechter werden? Die Antwort lautete eindeutig ja, denn die Stimme des Chefs ließ So-mi feststellen, dass er scheinbar tatsächlich Spaß daran zu haben schien.
>Er baut das ganze ja regelrecht auf wie eine Show.<, dachte So-mi zynisch. Mittlerweile hatten ihre kalten Hände zu Schweiß gewechselt, weil So-mi mit der ganzen Sache bereits abgeschlossen hatte. Sie würde also ab morgen wieder obdachlos sein. Wie toll... Ihr Leben war einfach ein einziges Desaster.
>Wieso ist mir in meinem Leben nicht ein einziges Mal etwas Gutes vergönnt?<, dachte So-mi niedergeschmettert und versuchte gegen ihre Tränen anzukämpfen. Sie durfte vor den Anwesenden nicht einfach anfangen zu weinen. Das musste sie sich noch verkneifen, bis sie mindestens im dunklen Auto saßen, wo sie niemand sehen würde.
"Und auf dem letzten Zettel steht ein Ja! Herzlichen Glückwunsch Kim So-mi, Sie sind ab heute fest angestellt in meiner Firma!".

Was?!

So-mi riss überrascht den Kopf hoch. Sie war bitte was? Auf dem Papier stand was? Sie hatte sich gerade verhört oder? Vollkommen verwirrt sah sie in die Gesicht der Jungs, die sie mit gemischten Gefühlen ansahen.
Im Moment überwogen die freudigen Gesichter, denn Jimin sprang jubelnd auf und zog sie in eine feste Umarmung. "Siehst du? Ich hab es dir doch gesagt!", grinste der blonde Mann begeistert und schüttelte die noch immer völlig perplexe So-mi hin und her.
Über Jimins Schulter hinweg fiel So-mis Blick auf Jungkook, der sie mit einem warmen Lächeln bedachte. >Er hat auch für mich gestimmt.<, dachte sie und versuchte darüber hinweg zu sehen, dass er sich wegen der ganzen Sache zwischen Taehyung, So-mi und sich nicht zu ihr gehen traute. Er schien lieber auf Nummer sicher gehen zu wollen, um Taehyung nicht noch einmal zu verärgern und So-mi konnte ihn gut verstehen. Die beiden liebten sich und hätte So-mi das gestern gewusst, hätte sie sich niemals auf Jungkook eingelassen.
"Dann entlasse ich euch jetzt offiziell in den Feierabend und wünsche euch eine gute Heimreise. So-mi? Wenn ihr das nächste Mal ins Büro kommt, dann komm doch bitte zu mir, damit wir alles schriftliche regeln können, ja? Und an die Männer: Da die Entscheidung doch relativ gemischt ausgefallen ist, würde mich eure jeweilige Meinung dazu interessieren, aber das machen wir auch beim nächsten Mal".
Mit diesen Worten durften So-mi und die Jungs dann endlich nach Hause und während auf der Autofahrt selbstverständlich die Freude für So-mi überwog, blieb doch ein gewisser Beigeschmack, dass neben Jin noch zwei weitere Mitglieder gegen ihren Verbleib gestimmt hatten. Vorallem aber hatte sie Angst davor, was die drei negativen Stimmen wohl vor ihrem Chef über So-mi sagen würden. Würde Jin von seinem Hass gegen sie erzählen? Oder würde Taehyung von Jungkooks Blowjob erzählen? So viele Fragen, die So-mi alleine leider nicht beantworten konnte.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt