Kapitel 35

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Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in ihr Gesicht schienen, weckten So-mi am nächsten Morgen. Heute war einer der ersten Tage, an denen sie ausschlafen durfte. Die Jungs waren alle schon unterwegs auf einzelnen Terminen, sodass sie gestern vereinbart hatten, dass So-mi heute kein Frühstück für sie zubereiten und erst etwas für das Mittagessen kochen sollte.
Ins Büro mussten sie heute alle nicht, da eben jeder von ihnen Termine hatte. Jungkook und Jimin hatten beide einen Friseurtermin. Jin war unterwegs, weil er mit einem anderen Sänger eine Kollaboration machte, Taehyung hatte ein Fotoshooting für einen Modedesigner und Yoongi saß in seinem Studio und schrieb an einem Solotitel. Es waren also nur noch Hobi, Namjoon und sie im Haus.
So-mi streckte sich ausgiebig und erhob sich dann aus ihrem Bett. Sie hatte sich überlegt, dass sie nun erst einmal in Ruhe frühstücken würde und sich dabei dann Gedanken machen würde, was sie heute Mittag kochen sollte. Entsprechend zog sie sich an und machte sich dann im Badezimmer frisch. Während sie sich die Zähne putzte, betrachtete sie im Spiegel den blauen Fleck an ihrer Taille.
Er war ziemlich groß und sah äußerst unschön aus, aber zum Glück war er an einer Stelle, die So-mi gut mit Kleidung verstecken konnte. Außerdem tat die Stelle mittlerweile Gott sei Dank auch nicht mehr weh. Was auch immer Jin mit seinem Tritt an inneren Organen getroffen hatte, das die unangenehmen Stiche verursacht hatte, war soweit verheilt.
In der Küche entschied So-mi sich für ein schnelles, westliches Frühstück und machte sich eine Schüssel Müsli. Wenn sie schon heute Mittag kochen sollte, dann wollte sie sich jetzt für sich selbst nicht an den Herd stellen. Das waren ihr die Arbeit und sie selbst nicht wert.
„So-mi?“. Hobis Stimme erregte ihre Aufmerksamkeit. Er war gerade aus dem Aufzug gestiegen und kam nun auf sie zu. „Guten Morgen.“, lächelte er und sie erwiderte selbiges ebenfalls mit einem Lächeln.
„Namjoon hat mich gebeten dich zu ihm zu schicken. Wir haben bis eben gemeinsam trainiert und er ist jetzt unten im Hallenbad.“ So-mi sah ihn überrascht an. >Das Haus hat sogar ein eigenes Hallenbad.<, dachte sie fasziniert und antwortete dann an Hobi gerichtet: „Ich geh sofort los. Wie komme ich da hin?“.
Während sie auf seine Antwort wartete, stellte sie die Schüssel mit dem restlichen Müsli in die Spüle. Das würde sie dann wegräumen, wenn sie ohnehin wegen des Mittagessens in der Küche arbeitete. „Du fährst mit dem Aufzug in die Lobby und dann nimmst du den Aufzug direkt daneben in die erste Kelleretage.“
Entsprechend Hobis Anweisung befand sich So-mi keine fünf Minuten später in dem zweiten Aufzug, der sie in den Keller brachte. Die metallische Türe öffnete sich und helles Licht kam ihr entgegen. >Dafür, dass wir hier im Keller sind, ist das Licht ganz schön hell.<, dachte So-mi und schaute zu der Decke hinauf. Sie erkannte, dass die Lampen hier extra so konstruiert worden waren, dass es wie Tageslicht wirkte.
Staunend betrachtete So-mi den Rest des riesigen Raumes. Das gesamte Stockwerk war ein einziger Raum, in dessen Mitte ein großes Becken in den Boden eingelassen war. An der linken Wand gab es mehrere Liegen und Umkleidekabinen, während auf der rechten Seite eigentlich nur Pflanzen und ein Whirlpool platziert worden waren.
So-mis Aufmerksamkeit wurde wieder zurück zu dem großen Schwimmbecken gezogen, weil sie das Plätschern von Wasser hörte. Ihr Blick fiel auf Namjoon, der in dem Becken seine Bahnen zog.
Er hatte sie bisher noch nicht bemerkt, was sie ausnutzte, um ihn näher zu betrachten. Unter dem Wasser konnte sie es zwar nicht genau erkennen, aber er schien eine knielange Badehose zu tragen und ein enganliegendes Schwimmshirt mit langen Ärmeln.
Als Namjoon nun am anderen Ende des Beckens ankam und sich umdrehte, bemerkte er So-mi. Er tauchte wieder unter und kraulte die Stecke zurück zum Anfang… und zu So-mi.
Bei ihr angekommen tauchte er prustend aus dem Wasser auf und strich sich mit einer Hand das Wasser aus dem Gesicht. So-mi kniete sich zu ihm hinunter, sodass sie in der Hocke nur wenige Zentimeter von ihm entfernt war und betrachtete ihn erneut.
Sie schluckte, als sie die Wassertropfen beobachtete, die über Namjoons frisch rasiertes Kinn und über seinen Hals hinunterliefen, um dann im Kragen seines Shirts zu verschwinden. Auch Namjoon war vor kurzem erst beim Friseur gewesen, sodass seine Haare im Moment an den Seiten kurz rasiert und oben etwas länger waren. Eine Frisur, die So-mis Meinung nach sehr gut zu ihm passte.
„Hi.“, grinste er zu ihr nach oben. „Hi.“, hauchte sie zurück und räusperte sich dann. Verlegen, weil ihre Stimme so unsicher geklungen hatte. „Hobi hat mich zu dir geschickt. Gibt es irgendwas, was ich für dich tun kann?“. So-mi war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass Namjoon sie wegen der Arbeit sehen wollte.
Obwohl sie gestern Abend ja alle mehr oder weniger 'privat' zusammengesessen hatten, war So-mi gar nicht mehr auf die Idee gekommen, dass Namjoon sie nicht wegen der Arbeit zu sich gerufen hatte, weshalb sie überrascht zu ihm schaute, als er erwiderte: „Keine Arbeit; einfach so.“
Er wollte sie einfach so sehen? Unbewusst biss sie auf ihrer Unterlippe herum, während sie versuchte sich einen Reim darauf zu machen, warum Namjoon sie sehen wollte.
Immerhin musste er ja irgendeinen Hintergedanken dabei gehabt haben, als er nach ihr verlangt hatte. Sie war ja nicht einfach so in seinen Gedanken erschienen? Irgendetwas musste er doch von So-mi wollen.
„So-mi.“ Namjoons Stimme war auf einmal ungewohnt rau, als er einfach nur ihren Namen aussprach und sie damit zurück aus ihrem Gedankenwirrwarr holte. Er schien zu bemerken, sobald sich ihr Blick klärte und sie ihn wieder bewusst ansah, denn dann richtete er seine Worte erneut an sie. „Es gibt da doch etwas.“
Sie hob fragend ihre Augenbrauen. „Komm ein bisschen näher.“, flüsterte er und obwohl So-mi verwirrt von seinem Verhalten war, kam sie seiner Aufforderung nach. Auf sie wirkte es fast so, als wollte Namjoon ihr ein Geheimnis anvertrauen.
Als ihre Gesichter dann nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, sahen sie sich gegenseitig intensiv in die Augen und So-mi wurde schlagartig bewusst, wie nah sie sich plötzlich waren. Ihr Atem stockte und ihre Wangen begannen zu glühen. Widerstandslos ließ sie es einfach geschehen, als Namjoon seinen Zeigefinger in den Kragen ihres Oberteils einhakte und dann rückwärtsschwamm.
Sie brauchte zu lange, um zu realisieren, was er drauf und dran war zu tun, weshalb sie gar nicht mehr dazu kam, überhaupt dagegen zu steuern. Da So-mi nur in der Hocke gesessen hatte und sie ohnehin ein ganzes Stückchen nach vorne gelehnt dasaß, reichte alleine dieser eine einzige Finger aus, damit sie das Gleichgewicht verlor.

Und noch ehe sie sich versah, fiel sie mit samt ihrer Kleidung direkt zu Namjoon ins Wasser.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt