drarry & wolfstar & jily oneshots

Museum Dates

Eigentlich hätte Lily es ahnen sollen. Sie hätte es wissen sollen, dass als Professor McGonagall sie bat, ihre Namen auf kleine Zettel zu schreiben und ihr zu geben, es nur etwas sehr Verdächtiges bedeuten könnte.

„Partnerarbeit", stellte Remus neben ihr klar. Er saß am Fenster und Lily am Gang ihrer Zweierreihe direkt vor dem Pult, wo sie sich beide am wohlsten fühlten. Hinter ihnen erstreckten sich die anderen Reihen, voll mit Schülern, die Lily nervten. Sie mochte die Schule und mochte Zusammenarbeit und gab sogar Nachhilfe, denn sie liebte es zu helfen und lehren und freundlich sein, aber die anderen Zwölfklässler waren ihr alle zu blöd. Außer Remus. Und eventuell dessen Crush.

„Ich hoffe, ich krieg Sirius", murmelte Remus vor sich hin, während er aufmerksam zusah, wie Sirius in der hintersten Reihe seinen Zettel McGonagall reichte. „Ich bin nicht religiös, aber lieber Gott, bitte."

Lily stupste ihm sanft in die Seite: „Das wird. Sonst frag die Person, die Sirius bekommt, ob ihr tauschen könnt."

„Ist bestimmt nicht erlaubt", meinte Remus seufzend, sein Blick auf McGonagall gerichtet, die zurück zur Tafel ging, während sie die Zettel im Beutel vermischte. „Die Chance steht eins zu 22. Das sind... 4,5 Prozent."

„Trotz allem sind es 4,5 Prozent", versuchte Lily ihn aufzumuntern. Remus' Schwärmen für Sirius wurde langsam unerträglich und da er sich nicht traute Sirius selber anzusprechen und nur mit roten Wangen und einem peinlich dahin gestotterten „H-Hi" Sirius hinterher sah, wenn dieser ihn morgens begrüßte, kamen sie nicht voran. Lily war schon bereit, die Sache in ihre Hände zu nehmen, wenn auch nur mit dem Ziel, dass Remus endlich die Klappe hielt. Sie war nicht sonderlich ein Fan von Sirius.

Sie war allerdings Fan von Biologie und hoffte deswegen einen kompetenten Partner für die mikroskopische Arbeit zu bekommen.

Vorsichtig steckte Lily ihre Hand in den Beutel, als McGonagall ihn ihr hinhielt. Sie fühlte mit den Fingern über die vielen gefalteten Zettelchen und hielt dann einen zwischen ihren Zeigefinger und Mittelfinger, bevor sie ihn rauszog. Nach ihr war Remus dran und nachdem er einen letzten hoffnungsvollen Blick in Sirius' Richtung geworfen hatte, zog er den nächsten Zettel hervor.

Zögern sahen sich die besten Freunde an, dann blickten sie auf die Zettel. Remus nahm das karierte, an der Seite herausgerissene Papier in die Hand und öffnete es. Für einen kurzen Moment war sein Blick erwartungsvoll, dann ließ er sich besiegt gegen die Stuhllehne fallen und warf den Zettel zurück auf den Tisch.

„Potter", meinte er grimmig, ohne Lily anzusehen. „Wen hast du?"

Lily faltete den ebenfalls karierten Zettel auseinander und blinzelte überrascht. Dort, in geschwungenen, aufgrund der Tinte ineinander verlaufenden Buchstaben stand mit übertriebenen i-Punkten und einem seitlichen Smiley: Sirius.

„Und?", fragte Remus interessiert, aber Lily grinste bloß vor sich hin, bevor sie den Arm ausstreckte, Remus' Zettel nahm und ihm im Gegenzug ihren auf den Tisch legte.

„Gern geschehen", sagte sie lächelnd und für einen Moment schien Remus verwirrt, dann fing er an zu strahlen, die Augen dabei ganz hinter den Lidern verschwunden.

„Danke, danke, danke", Remus nahm den Zettel in die Hand und seufzte glücklich, als er den Namen lass. „Das kleb ich mir an die Wand. Er hat das angefasst, Lily, das ist ein Schatz."

„Natürlich", Lily schüttelte belustigt den Kopf. „Du bist gleichzeitig süß und ziemlich komisch, wenn du verliebt bist."

„Ach, nach all den Monaten bist du doch sicherlich daran gewöhnt", Remus stupste sie mit dem Ellenbogen an und blickte über seine Schulter nach hinten. „Soll ich zu ihm kommen?"