Die unausgesprochenen Wahrheiten

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„Man, James, jetzt mach dich endlich nützlich!", genervt warf Sirius James, welcher nur grinsend am Türrahmen gelehnt und zugesehen hatte, mit seinem T-Shirt ab. „Ich kann dich nicht gebrauchen, wenn du nur rumstehst und zuguckst!"

„Ach, weißt du, ich find's amüsant", gab James ruhig zurück und fing mit der einen Hand lässig das T-Shirt ab, um es dann ordentlich zu falten und legte es auf Sirius' Bett. „Womit soll ich dir denn helfen? Sollen wir die Packliste wieder durchgehen?"

„Ja, bitte", seufzte Sirius, reichte James den Zettel und kniete sich erschöpft auf den Boden, wo er stapelweise Klamotten aufgestellt hatte. „Liest nach und nach vor."

„T-Shirts", meinte James. „Zehn mal? Bist du sicher?"

„Ich schwitz wie ein Walross", meinte Sirius ohne hochzublicken und zählte den Stapel der Oberteile nach. „Weiter"

„Drei Shorts und vier Hosen", James nahm den Zettel runter. „Dein Ernst?"

„Eine schwarze Shorts, eine weiße, eine rote und eine dunkle Jeans, eine helle, eine Hose aus Leder und eine Anzugshose."

„Anzugshose?", fragte James belustigt. „Nimmst du einen ganzen Anzug mit?"

„Falls wir essen gehen", meinte Sirius. „Den nächsten Punkt kannst du streichen. Rock hab ich schon."

„Socken?"

„Meinst du zehn Paar reichen?"

„Es reichen auch fünf. Unterwäsche?"

„Hab ich", meinte Sirius, während er nach und nach die Sachen vorsichtig in den Koffer verstaute.

„Schmuck, Hygienemittel, Haarbürste, Make Up-"

„Nicht so schnell, nicht so schnell", Sirius rutschte über den Boden hin zu seinem Bett, wo weitere Sachen lagen. Er schnappte sich ein kleineres Täschchen, öffnete es und sah hinein. „Meine Ringe, Halsband, Bürste, Eyeliner, Kajal- meinst du, ich brauch den Lippenstift?"

„Wenn du willst", James zuckte mit den Schultern. „Vergiss nicht die Haargummis. Was ist mit Shampoo und Duschgel?"

„Du meinst Shampoo, Haarmaske, Conditioner, Duschgel, Bodylotion und Cremes", gab Sirius zurück und zählte alles an den Fingern ab, ehe er in der Tüte, wo die Fläschchen waren, nachsah. „Hab alles. Obwohl, im Shampoo ist nicht mehr allzu viel drin."

„Die Hälfte ist noch drin."

„Hm, ich weiß nicht..."

„Sirius", James faltete den Zettel, schlenderte zu Sirius rüber und ging vor ihm in die Hocke. Er strich Sirius eine Haarsträhne hinters Ohr. „Du bist für zehn Tage weg. Mach dir nicht so einen Stress, ja?"

James wusste, dass der meiste Stress und Bedenken nicht vom Packen, sondern vom Urlaub an sich kam. Noch vor einem Monat hatte Hope den Vorschlag gemacht, dass wenn die Lupins in den Urlaub fahren würden, sie Sirius mitnehmen könnten, damit er sich erholen und den Kopf freikriegen konnte. Es war eine gute Idee gewesen und alle waren begeistert, doch desto näher das Ereignis kam, desto nervöser wurde Sirius. Nicht, weil er Angst hatte mit den Lupins wegzufahren oder sie nicht mochte, er machte sich einfach schreckliche Sorgen. Vor allem, seitdem ihm klargeworden war, wie er zu Remus stand.

„Es sind Moonys Eltern, James", meinte Sirius leise. „Seine engste Familie. Wenn ich sie nicht von mir überzeuge, bin ich verloren."

„Sie haben dich doch eingeladen", beteuerte James. „Ich bin mir sicher, dass sie es nicht nur aus Mitleid meinen. Sie mögen dich, Sirius. Und, sieh dich doch an, wie könnte man dich nicht lieben?"

drarry & wolfstar & jily oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt