Getaway Car

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And remember kids, nothing good starts in a getaway car

(Für die Wattpad Guidelines: die Charaktere sind weit über 18!!!)

* * *

Plötzlich ging die Sirene an.

„Scheiße", fluchte Sirius zwischen aufeinander gebissenen Zähnen und begann, die Schmuckstücke schneller in seinen Beutel zu stopfen. Er war in einer Juwelierausstellung, es war Nacht, draußen finster und der Morgen noch Stunden entfernt. Auch im Saal, wo die Glaskästen standen, wo die Ketten und Armbänder und Ringe aus Gold und Silber und versetzt mit den unterschiedlichsten teueren Steinen ausgestellt wurden, war es dunkel, da der Raum keine Fenster hatte.

Es gab nur eine Tür und die Luftschächte, aus denen Sirius geklettert war. Mit seiner grellen Taschenlampe, die er zwischen den Zähnen hielt, beleuchtete er seine Hände, während er mit in Handschuhe versteckten Fingern dabei war, Glaskasten nach Glaskasten aufzuknacken.

Am Morgen des Tages hatte er sich ganz amtlich ein Ticket zu der Ausstellung gekauft, war durch den Saal geschlendert, hatte interessierte Fragen gestellt und mit einem der Securitymänner darüber geredet, wie unfassbar teuer das alles aussah. Er hatte sich alle Kameras gemerkt, hatte den Deckel zu den Luftschächten an der Decke notiert, hatte sich ausgesucht, welche Schmuckstücke er klauen wollte.

Mit einem Grunzen schwang Sirius den Rucksack über die Schulter. Er war schwer, vollgepackt mit Ketten und Kolliers und Armreifen und Ringen mit zu großen Diamanten. Die Sirene dröhnte laut aus dem Lautsprecher an der Wand und Sirius konnte sehen, wie die Kameras, die er schon zugeklebt hatte, blinkten, als sie versuchten ihn zu erfassen. Wie traurig, dass sie nur Klebeband sehen würden.

Sirius schlüpfte mit beiden Armen in die Schnallen des Rucksacks und rannte zur Ecke, wo der Deckel des Luftschachtes offen hing. Er sprang, hielt sich am Deckel fest und zog sich nur daran hoch, seine Bizeps angespannt unter dem schwarzen Hoodie, den er trug. Bemüht, es geräuschlos zu machen, kletterte Sirius in den dunklen Luftschacht und zog an der Schnur, die er am Deckel befestigt hatte. Er zog und der Deckel klappte wieder zu, Sirius versteckend, als wäre der Mann nie da gewesen.

Die Taschenlampe hielt Sirius immer noch im Mund, während er auf den Ellbogen begann, durch den Schacht zu kriechen. Er war eng und der Rucksack machte es leicht steckenzubleiben, doch Sirius war an so etwas gewöhnt, an erdrückende Luftschächte, an Ausgangstunnel, die der Albtraum eines jeden Klaustrophoben waren.

Ein weißer Schein leitete ihm den Weg durch die Schächte, wo Sirius ohne das Licht nicht einmal seine Hand vor dem Gesicht hätte erkennen können. Er bog ab, einmal links, einmal rechts, dann fühlte er schon den Wind von draußen.

Sirius schlug den Deckel auf und schaute nach draußen, in den Hinterhof des Gebäudes, wo sein Auto auf ihn wartete. Es war ein Peugeot 204 in dunkelblau und Sirius wusste gar nicht mehr genau, wie lange er dieses Auto überhaupt schon hatte. Eine Ewigkeit, wahrscheinlich.

Nach einem kurzen, prüfenden Rundblick in alle Richtungen kletterte Sirius aus dem Schacht. Er hielt sich am Deckel fest, zog sich damit raus und hüpfte dann runter. Es tat kurz in den Fußgelenken weh, als er landete, doch er nahm sich nicht die Zeit, darüber zu meckern, sondern rannte schnell zum Auto. Vor seinem Einbruch hatte er es offen gelassen, um sich im Notfall nicht damit zu stressen, es zu öffnen, weshalb Sirius die Tür aufriss und sich hineinsetzte. Den Rucksack schmiss er auf die Rückbank und trat aufs Pedal.

Noch immer dröhnte die Sirene und es wäre nur noch eine Frage der Zeit bis-

„Arschloch!", fluchte Sirius laut, als er gerade aus dem Hof fahren wollte und die Straße runter ein Polizeiauto erkannte, dass mit leuchtenden Martinshorn auf sein Gebäude zufuhr. Natürlich würden sie jetzt wissen, dass er es war.

drarry & wolfstar & jily oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt