Tiramisu

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Fluffy Black Brothers, ausnahmsweise mal ohne pain <3 Die Cuteness hat mich fast zum Weinen gebracht ngl

* * *

Eine der schönsten Erinnerungen, die Regulus an seinen Bruder hatte, war der Abend des dritten Januars 1967.

Es war der Tag, an dem die anderen Blacks endlich in ihr eigenes Manor zurückgekehrt waren, nachdem sie über Neujahr bei Walburga und Orion gehaust hatten. Obwohl die Familie eher weniger Familie war, gehörte es sich, die Feiertage immer zusammen zu verbringen. Regulus war damals sechs, gezwängt in einen passend geschnittenen Anzug und mit einer Krawatte, die an seinen Kragen dran geklemmt wurde.

Für ihn, als noch naives, kleines Kind mit rosaroter Brille, waren die Festtage schön. Er bemerkte nicht die Anspannung oder die strengen Blicke, die seine Eltern Sirius zuwarfen, denn Regulus fiel automatisch in die antrainierten Manieren und benahm sich ohne Ermahnen so, wie er musste. Nachdem die Erziehung bei Sirius falsch gelaufen war, wurde Regulus schon von Anfang an richtig geformt.

Die Erinnerung begann am späten Abend, als das Kindermädchen Regulus gerade ein Pyjama bereitlegte. Walburga hatte sich noch nie sonderlich für ihre Kinder interessiert. Das Einzige, was sie manchmal tat, war Regulus auf ihren Schoß zu setzen und ihm flüsternd von Tom Riddle zu erzählen. Sirius ließ sie nicht in ihre Nähe.

„Was möchtest du morgen anziehen?", fragte das Kindermädchen freundlich, während sie die Türen seines großes Kleiderschrankes öffnete und mit den Augen die Klamotten überflog. „Mrs. Black sagte, ihr besucht morgen die Oper."

„Weiß nich", Regulus kletterte umgezogen unter die Bettdecke und lehnte sich zurück gegen die riesigen samtigen Kissen in seinem Rücken. Das große Bett ließ ihn ganz klein aussehen. Mit den Fäusten rieb er sich über die Augen: „Such du aus."

„Du musst selber Entscheidungen treffen", mahnte das Kindermädchen sanft, ehe sie die Schranktüren wieder schloss und Regulus anlächelte: „Aber das hat noch Zeit. Möchtest du etwas vorgelesen bekommen?"

„Kann Siwius vorlesen?", fragte Regulus hoffnungsvoll.

„Sirius hat Zimmerarrest", erinnerte sie ihn. „Weil er sich beim Abendessen nicht benommen hat."

„Aber er hat doch nichts gemacht", perplex blinzelte Regulus sie an. Für ihn war alles, was Sirius tat, richtig. Er war sein großer Bruder, natürlich hatte dieser immer Recht. Schließlich war er Regulus' Vorbild.

„Er hat etwas gemacht, aber das kannst du noch nicht verstehen."

„Na gut...", murmelte Regulus ergeben und rückte weiter unter die Decke, um sich hinzulegen. „Dann kein Vorlesen."

„Gute Nacht", das Kindermädchen schloss die Tür hinter sich, als sie ging und es wurde ganz dunkel und still im Zimmer. Von draußen leuchtete der Mond, während Regulus sich unter der raschelnden Decke gemütlicher hinlegte. In seinen Armen kuschelte er sein Plüschtier, ein Pinguin, das ihm sein Onkel Alphard geschenkt hatte. Sirius hatte einen Eisbären bekommen, Regulus einen Pinguin.

Mit fest geschlossenen Augen bemerkte er gar nicht, wie die Tür langsam aufging und der Spalt größer und größer wurde. Erst, als sie wieder ins Schloss fiel und ein kleines Klicken machte, öffnete Regulus die Augen, während er nach Luft schnappte. Sofort setzte er sich auf und hielt das Kuscheltier ausgestreckt vor sich, wie eine Waffe.

„Ruhig, Kleiner", grinste Sirius, sein Lächeln selbst in der Dunkelheit zu erkennen. „Bin doch nur ich."

„Siwius, erschreck mich nicht so", stirnrunzelnd schüttelte Regulus den Kopf, ehe er zur Seite rutschte und Platz neben sich machte. Einladend klopfte er auf seine Matratze: „Liest du mir was vor?"

drarry & wolfstar & jily oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt