drarry & wolfstar & jily oneshots

Gänseblümchen und Gespräche über Sirius

Ich bin wieder daaa... mit einem SEHR langen comeback-oneshot als Entschuldigung fürs Verschwinden :) Enthält: happy wolfstar being in love, black brothers being the cutest + kleines bisschen Stress zwischen den R's aber happy ending!

Mein kurzer ao3-Autor-Moment: Ich bin gestern halb auf dem Köln hbf wegen richtig krassem Nasenbluten verblutet (würd ich euch nicht empfehlen, ehrlich gesagt) Aber mir haben sehr viele nette Menschen geholfen <3 Wie geht es euch allen so?

Für die Wattpad Guidelines: die Charaktere sind über 18!!!

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Remus hatte vor einigen Dingen Angst. Vor den einen sehr, vor den anderen weniger. Dunkelheit, zum Beispiel, das mochte er gar nicht. Tiefe Gewässer? Panik. Horrorfilme machten ihm wenig Angst, gaben ihm eher den Adrenalinkick, welchen er so suchte. Ängste die Eltern zu verlieren, Freunde zu verscheuchen... All das waren normale Ängste.

Doch nichts, wirklich nichts erreichte den Pegel von Angst, den Remus in diesem Moment verspürte.

Das Taxi lenkte langsam durch den großen Torbogen. Säulen aus Stein ragten in die Höhe und der Kies knusperte unter den Rädern, während das Auto vorsichtig hindurchfuhr. Ein langer Weg führte bis zum riesigen weißen Manor, das noch von weitem zu erkennen war. Ein Balkon vorne, ein riesiger Eingang aus massiven Türen. In der Mitte des Weges war ein runder breiter Springbrunnen aus Marmor, dessen Spritzer einen leichten Regenbogen in die Luft warfen.

Rosenbüsche zeigten sich an den Seiten, ihre Knospen noch kurz davor sich zu entfalten. Das Taxi hielt an, Remus bezahlte und stieg mit weichen Knien aus. Er konnte hören, wie das Auto sich davon machte, blickte aber nicht zurück. In seiner rechten Hand hielt er den Griff seines mittelgroßen schwarzen Koffers, an dem ein Zettelchen mit seinem Namen versehen war, in seiner linken Hand drückte er einen Strauß weißer Tulpen. Mit dem Zeigefinger tippte er zweimal dagegen, dann legte er den Kopf in den Nacken.

Das Manor reichte imposant in die Luft, fast schon angsteinflössend. Irgendwo im Hintergrund plantschte der Springbrunnen und summten ungeduldig die Bienen um die Rosenbüsche. Eine immer enger werdende Treppe führte zum Eingang und der Veranda, die das Haus umgab. Auf ihr standen Töpfe mit Lebensbäumen, die bei der leichten Brise tanzten. Es war ein kühler Wind, doch er spendete eine nette Abkühlung in der Sonne und vor allem der Nervosität, die Remus schwitzen ließ.

Sirius hatte sturmfrei. Nun, so frei wie er sein durfte mit den ganzen Dienern und Köchen und Aufpassern. Walburga und Orion waren abgereist, zu Orions Eltern in die Normandie. Zwei Wochen Ruhe, zwei Wochen Freizeit. Sie nahmen Kreacher mit, den einen Diener, der Sirius immer verpfiff. Den anderen konnte es gleichgültiger nicht sein, was er trieb.

Also lud Sirius seinen Freund ein. Und Remus stimmte zu, denn wie konnte er auch nicht? Es war schließlich Sirius, der ihn rief.

Sie waren seit fast einem Jahr zusammen, sahen sich aber so selten, dass Remus ihre langen Treffen auf einer Hand abzählen konnte. Anrufe, Chats, das war ihre Rettung. Manchmal schliefen sie zusammen beim Telefonieren ein, manchmal schrieben sie die ganze Nacht, bis der Wecker klingelte, manchmal trafen sie sich heimlich für eine Stunde, wenn Sirius sich eine gute Ausrede überlegen konnte.

Das letzte Mal, als sie sich gesehen hatten, war der Ski-Urlaub, zu dem Hope und Lyall Sirius mitgenommen hatten. Eine Woche pures Glück im Schnee, mit Kaiserschmarrn, bei dem Remus für Sirius alle Rosinen rauspicken musste, mit Kakao und am Kamin Dösen und Kuscheln und Küssen und Tanzen und frei Sein. Dann war die Zeit vorbei und Sirius musste zurück ins Black Manor. Das war im Dezember. Jetzt war schon Mai.

Sirius war nicht das, wovor Remus so Angst hatte. Vielleicht ein wenig Aufregung, ein wenig Nervosität. Eine große Menge an Freude. Nein, Angst hatte Remus vor jemand ganz anderem.