In my head there's shelves that need cleaning

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Manchmal sind Männer halt auch einfach das Problem nh (it's a joke, don't cancel me)

* * *

Massenmörder Sirius Black festgenommen, sagte die Titelseite des Tagespropheten.

In der Nacht von dem 31. Oktober auf den 1. November ermordete Black zwölf Muggel, einen Zauberer und war verantwortlich für die Tode James und Lily Potters, sowie fast den Tod des Auserwählten, Harry Potters.

Walburga sah von der Zeitung auf.

Vor ihr erstreckte sich ihr langer, gedeckter Frühstückstisch, an dem alle anderen Plätze leer waren. Nur sie saß am Kopf, die einzige mit einem Teller, der einzige Mensch in diesem schaurigen Haus. Sie legte die Zeitung zur Seite und sie fiel leise auf den Boden neben ihrem Stuhl.

Mit einem kleinen Löffel tauchte sie in ihr noch leicht flüssiges Ei und ein Tropfen goldenes Eigelb fiel zurück, als sie den Löffel zu ihren Lippen führte. Es war schrecklich kalt in ihrem Zuhause. Und leise, es war immer leise. Walburga legte ihren Löffel an den Tellerrand und nahm ihre Tasse. Sie dampfte und roch nach Kamillentee, der ihr heiß den Hals runterlief, als sie schluckte.

Eine gewisse Sorge hatte Walburga schon den ganzen vorherigen Tag verfolgt. Den ganzen 31. Oktober, seit der Minute, in der sie aufgewacht war, war sie unruhig gewesen. Ihr Bauch hatte weh getan, ihr Herz ständig schneller geschlagen, obwohl sie keinen Grund hatte.

Sie wusste jetzt, wieso. Die selbe unerklärliche Sorge hatte sie gehabt, bevor Regulus gestorben war.

Kreacher tauchte auf, um die frisch gebackenen Brötchen zu bringen. Sie dampften und rochen himmlisch, die Kruste goldbraun. Er stellte den kleinen Holzkorb auf den letzten freien Platz auf den Tisch und wollte gehen.

„Er hat es nicht getan", sagte Walburga.

In der Bewegung hielt Kreacher inne. „Wer hat was nicht getan, Meisterin?"

„Sirius hat das alles nicht getan", sie nickte zu der Zeitung neben ihrem Stuhl und Kreacher hockte sich dort hin, während er den Artikel überflog. Direkt unter dem Titel war ein bewegliches Foto, eins von Sirius. Er hielt sein Askaban-Schild in den Händen und starrte kurz in die Kamera, dann versuchte er sich loszureißen und schrie.

„Meisterin, wenn ich darf", Kreacher stand auf und räusperte sich leicht: „Sirius hatte schon immer eine Tendenz zur Gewalt. Denkt doch an seine Prügeleien in der Schule."

Walburga holte tief Luft, ihr Kinn kurz hoch gereckt. Sie starrte die Brötchen an, dampfend und golden, statt ihren Diener. Sie tolerierte Kreacher. Er antwortete wenigstens, wenn sie ihn rief. „Vielleicht hat er sie getötet. Aber er hat nicht James verraten."

Warum sie sich so sicher war, wusste sie nicht genau. Sie hatte Sirius lange nicht mehr gesehen. Er war vor sechs Jahren abgehauen. Er hatte sich nie wieder gemeldet. Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, war bei Regulus' Beerdigung gewesen und diese war vor zwei Jahren.

Sie hatten sich gegenüber gestanden, Orion und Walburga auf der einen Seite des Grabes, Sirius auf der anderen. Er hatte seine Freunde mitgebracht, seine gewählte Familie. Walburga hätte nicht gedacht, dass sie Sirius auch nach all den Jahren unterstützen würden, doch das taten sie, alle zusammen.

Remus hatte Sirius' Hand gehalten und James an seiner Schulter gelehnt und Peter, ihn kannte Walburga kaum, Peter hatte hinter Sirius gestanden und den Regenschirm gehalten. Es hatte geschüttet wie aus Eimern. Peter hielt den Regenschirm nur über Sirius. Er hielt ihn über Sirius und wurde selber durchnässt. Die Tropfen fielen von seinen Haaren, kullerten an seinem Gesicht entlang und doch hielt er den Schirm so lange, wie er musste.

drarry & wolfstar & jily oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt