Briefe gegen die Liebe

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~~~~~~~~~~~~~Kapitel 24~~~~~~~~~~~~

Cassandra ging genervt zu Adira. Als sie anklopfte, öffnete sie ihr. 

"Hey... ich weiß dir geht es im Moment selbst ziemlich beknackt weil du deinen Vater verloren hast aber..."

"Aber du kannst nicht gut mit Hector und brauchst deshalb meine Hilfe. Schon klar.", sagte sie lächelnd und stand von ihrem Bett auf.

"Ja...", antwortete sie ebenfalls lächelnd.

"Wolltest du nicht mal Teil der Bruderschaft werden? Ich denke das würde ihn ziemlich beeindrucken."

"Ach ja stimmt. Da war ja noch was.", antwortete Cassandra lachend.

"Ich denke ich weiß wie er sich ganz schnell nach deiner Aufmerksamkeit sehnt!"

Einige Zeit später:

Hector lag auf seinem Bett und starrte, in Gedanken vertieft, die Decke an. 

Plötzlich schoss ein Ball gegen sein Fenster. Er schob die Vorhänge beiseite und öffnete es. Als er herab sah bemerkte er Cassandra.

"Was sollte der Mist?!"

"Oh tut mir Leid! Probetraining für die Bruderschaft!", rief sie und zeigte ihm ihre Weste.

"Probetraining?!", rief er schockiert und lief sofort nach unten in den Hof.

"Also ich würde sagen du hast seine Aufmerksamkeit...", fing Adira an. Aber beide schauten etwas schockiert als er ziemlich wütend durch das Tor kam und Cassandra den Schläger aus der Hand riss.

"Probetraining?! Seit wann gibt es sowas für die Bruderschaft?!"

"Sei nicht so Bruderherz. Sie ist doch stark. Sie hat echt das Zeug dazu."

"Äh ja? Das ist mir bewusst. Darum frag ich ja."

Cassandra fing an erfreut zu lächeln. "Außerdem ist sie doch sowieso schon eine von uns.", sagte er und packte sie in einen Schwitzkasten und fing an ihren Kopf mit seiner Faust zu reiben.

"Agh- Hector! Lass los!"

Adira fragte daraufhin :"Also nehmen wir sie auf, nicht wahr?"

"Natürlich.", antwortete Hector lachend und ließ Cassandra los. "Ach und, hübscher Pferdeschwanz."

"Danke...", sagte sie genervt.

Das Geschwisterpaar fing an zu lachen. Und das laut. Edmund sah aus seinem Fenster. "Asko wäre ein besserer König... Hector würde nur anfangen Krieg zu führen. Er würde sich nicht gut um die Bürger kümmern..."

Hinter ihm stand Alexander. "Genau das sag ich ja. Wenn Sie wollen, dass es dem Königreich gut geht, brauchen wir einen anderen Herrscher. Am Besten bringen wir die Beiden einfach auseinander."

"Wenn sie selbst aufhören sich zu lieben, wird auch keinem das Herz gebrochen. Ich schätze das wäre das Beste..."

Später am Abend:

Cassandra, Adira und Hector saßen im Hof auf der Wiese und sprachen miteinander über die verschiedensten Themen. "Oh die Wolke sieht aus wie mein Schwert!", rief Cassandra und zeigte dahin. "Oh! Und die sieht aus wie Hector!", rief Adira lachend und zeigte auf eine Gewitterwolke die aufzog. "Wie bitte?", fragte er wütend. 

Die Frauen mussten aber lachen. "Sie ist genauso grummelig wie du!", sagte Cassandra in einer verspielten Stimme und kuschelte sich an ihn ran, weshalb er wieder lachen musste. 

"Übrigens, Rapunzel und Eugene wollten heute wieder los. Ich werde mich von ihnen verabschieden!"

Cassandra kam daraufhin in dem Zimmer von den beiden an.

"Rapunzel!", rief Cassandra und umarmte sie als sie das Zimmer betrat. "Ihr wollt schon los?"

"Ja. Schließlich haben wir ein Königreich zu regieren und da es hier kein richtiges Problem gab..."

"Verstehe. Dann... bis bald Rapunzel!", sagte Cassandra mit einer sanften Stimme.

Eugene kam dazu und sie umarmten sich auch.

"Ich dachte ihr bleibt noch bis zum Abendessen."

Eugene lachte. "Wären wir gerne aber leider ist Rose schon am Rummeckern."

Rose saß in einer Ecke des Raumes und spielte mit Pascal. Ihm schien es aber nicht sonderlich gut zu gefallen...

"Was ist aus der Disziplin geworden?", fragte Cassandra grinsend.

"Ach Cassandra. Das ist doch nur ein Kind.", sagte er dazu und sie alle lachten.

"Ich werde dich vermissen Rapunzel.", sagte Cassandra kurz vorm Rausgehen. "Ach und dich auch Eugene. Ein kleines bisschen.", sagte sie und ging. 

Auf ihrem Weg zurück, merkte sie, dass Hectors Zimmertür offen stand. Sie betrat es und auch sein Schrank stand offen. Sie war neugierig also kam sie näher. Sie schob die Vorhänge beiseite, damit sie besser sehen konnte und setzte sich dann vor den Schrank. Darin lagen verschiedene Bücher, Zettel und Briefe. 

Sie nahm zuerst die Bücher in die Hand. "Sind das Märchen?"

Cassandra las sich die Titel durch und es waren allesamt Geschichten die sie nicht kannte. Die Titel klangen grausam und ziemlich verstörend. Nichts was man seinem Kind als Gutenachtgeschichte vorlesen sollte. Als sie die Briefe nahm, merkte sie, dass etwas seltsam an ihnen war. 

"An den zukünftigen Hector? Das muss ein Brief sein den er für sich geschrieben hat als er noch jünger war."

Sie las ihn sich durch. 

An den zukünftigen Hector

Heute war mein zehnter Geburtstag. Ich fühle mich schon so erwachsen. Meine Mama hat mir leckere Pfannkuchen gemacht. Die waren echt lecker. Aber Adira wollte sie nicht essen. Ich fand das seltsam aber so blieb mehr für mich und Quirin übrig. 

Hector und Adira saßen noch im Hof aber da bemerkte Hector was an seinem Fenster. "Seit wann sind meine Vorhänge offen? Ich geh lieber nachsehen. Bleib hier Adira.", sagte er und ging los. Aber Cassandra las sich weiter den Brief durch.

Von meiner Mama bekam ich ein richtig schönes weißes Hemd, während mein Papa mir nur so ein doofes Märchenbuch geholt hat. Aber ich gebe ihm eine Chance. Auch wenn er mir ständig sagt was für ein Loser ich bin und, dass aus mir niemals ein Mann wird. Ich beweise ihm irgendwann das Gegenteil. Und ich muss los, Adira ruft mich!

Sie nahm einen anderen Brief.

An mein zukünftiges Ich... Mama ist gestern verstorben... Papa hat mich im Kerker eingesperrt weil er meinte es war meine Schuld... ich habe aber versucht sie zu retten... diese Soldaten haben sie umgebracht... ich will eine neue Familie... ich mag meine nicht... anscheinend waren die Pfannkuchen die Mama immer gemacht hat vergiftet... Adira zwang mich immer dazu sie wieder zu erbrechen. Warum kann meine Familie nicht normal sein? Ich will doch nur einmal richtig geliebt werden...

Bevor sie weiter lesen konnte, riss Hector ihr den Brief aus der Hand. "Was machst du da?!"

"Tut mir leid! Dein Schrank stand offen und ich-"

"Und du dachtest das wäre für dich eine Einladung meine Privatsphäre zu stören?!"

"Nein! Aber das ist jetzt egal! Ich habe die Briefe gelesen! Es tut mir so leid!"

Aber er zeriss die Briefe einfach vor ihren Augen. "Das ist schon Ewigkeiten her. Bestimmt schon um die 30 Jahre oder länger. Es ist mir egal was damals war."

"Aber du tust mir trotzdem leid. Dass deine Eltern dich so behandelt haben war furchtbar! Aber jetzt... wo wir einander haben, könnte doch ich deine neue Familie-"

Aber er schubste sie sofort auf den Boden. "Verschwinde... ich werde mich nach diesem Mist nicht zurück halten wenn du nicht sofort verschwindest.", sagte er mit düsterer Stimme.

Sie stand sofort auf und sagte traurig: "Ich wollte nur helfen..."
"Geh endlich!"
Sie schaute ihn traurig an und verließ danach das Zimmer.

Rapunzel Queen of Corona (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt