Ein Pfeil mitten durch das Herz

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~~~~~~~~~~~~Kapitel 10~~~~~~~~~~~~~

"Die Schlüssel!"
Die beiden Wachen liefen schnell zum Kerker, doch wie zuvor war Zhan Tiri noch eingesperrt.
Die Wachen sahen sich um, ob auch die anderen Insassen noch da waren.
"Es sind noch alle da.", bestätigte Pete.

"Du hast die Schlüssel einfach verloren."
"Aber wie konnte das denn passieren?", wunderte sich Stan.
"Mir ist das noch nie passiert. Ich war immer vorsichtig! Bisher..."
"Komm Stan, lass sie uns suchen."
Als die Wachen gingen, grinste Zhan Tiri ihnen böse hinterher.

Rapunzel rannte umher und half ihren Kindern beim Packen ihrer Sachen.
"Destiny? James? Habt ihr alles?"
"Meine Bücher passen nicht in den Koffer!", beschwerte James sich traurig.
Doch Rapunzel lachte nur.

"Wir sind nichtmal lange dort. Die alle brauchst du nicht. Nimm nur das Wichtigste mit."
James sah sich all seine Bücher an und versuchte die Unwichtigen auszusortieren. 

Rose schlich sich in der Zeit an ihnen vorbei, mit etwas, das sie hinter ihrem Rücken versteckte, doch lief dabei genau gegen Cassandra. Hector, der neben ihr stand, sah sie ebenfalls verwirrt an.

"Cassie!", rief sie erschrocken.
"Wohin willst du denn?", fragte die junge Frau nach.
"Ähm... also... zu euch..."
"Zu uns?", wunderte sich Cassandra.
"Ja! Ihr wart so tolle Freunde... wer weiß wann ich euch wieder sehe..."
Hector und Cassandra lächelten sich an.

Doch dann als Cassandra wieder zu Rose sah, sah Hector nervös zur Seite. Das arme Mädchen trauerte um sie, obwohl sie nichtmal vorhatten im dunklen Königreich zu bleiben.
Er fand, dass das nicht richtig war, und wollte am Liebsten allen sagen, was wirklich geplant war.

Rose hielt Cassandra daraufhin eine blaue Rose hin.
"Ich wusste, dass du sie magst, also..."
"Sie ist wunderschön! Danke Rose!"
Cassandra nahm die Rose lächelnd an.
"Aber weißt du... eigentlich..."
Hector sah Cassdandra erwartungsvoll an, als es so wirkte, als würde sie Rose die Wahrheit sagen wollen.

Doch dann stürmte Rapunzel auf sie zu.
"Rose! Lauf doch nicht einfach weg!" 
Rapunzel sah hinauf zu ihren Freunden, während sie auf Roses Höhe kniete. "Was ist denn los?"
Cassandra und Hector sahen sich nervös an, aber verrieten der Königin trotzdessen nichts.

Der Heißluftballon wurde bereit gestellt und alle stiegen ein.
"Hält der Ballon uns auch wirklich alle aus?", fragte Eugene nervös nach. "Mach dir keine Sorgen!", erklärte Rapunzel lächelnd, und schenkte ihrem königlichen Ehemann daraufhin einen Kuss auf die Wange.

Destiny und James liefen tobend umher. "Hey vorsicht!", rief ihre Mutter daraufhin. "Das ist gefährlich!"
Hector setzte sich einfach am Boden hin und überlegte alles neu. Doch da setzte sich Rose zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter.

"Was verheimlichen du und Cassandra?"
"Was?", fragte er verwundert, als das Mädchen ohne Scheu diese Frage stellte.
"Ich mag euch beide sehr. Ich merke, dass etwas nicht stimmt. Aber ihr wollt es uns einfach nicht sagen. Ist Cassandra etwa schwanger?"

Errötet drehte sich Hector weg von der jungen Prinzessin. "Glaub mir, für mich wäre das genauso ein Schock wie für dich. Nein... Cassdandra ist nicht schwanger. Es ist nur so..."
Er sah Cassandra an, während sie mit ihrer besten Freundin über etwas lachte. "Eigentlich ist das alles hier umsonst. Denn Cassandra und ich hatten eigentlich vor..."

Aber dann schoss plötzlich ein hölzerner Pfeil durch den Ballon, und brachte ihn somit zu Fall.
Hector schaffte es nicht seinen Satz zu Ende zu reden, als sie alle auf einmal zu Boden krachten.
Besonders Cassandra erging es bei diesem Sturz nicht gut.
Sie traf auf einem Ast ein, und fiel dann zu Boden.

Als sie erschöpft versuchte aufzustehen, stand bereits jemand vor ihr.
Eine blonde Frau, mit einem Bogen in der Hand.
"Wie gut, dass ich dich doch noch erwischt habe Cassandra. Bevor du mit Hector auf den Thron gestiegen bist."

Cassandra sah die Frau schmerzerfüllt an. "Pasha..."
Mit ihren eisig blauen Augen funkelte sie Cassandra niederträchtig an.
"Er gehörte mir! Er liebte mich!"
"Und er hat sich gegen dich entschieden."

"Du hast ihn mir weg genommen!", rief die blonde Frau wütend.
"Falsch. Er trennte sich von dir noch bevor er mich kennenlernte. Er mochte dich also schon vor mir nicht."
Cassandra rappelte sich erschöpft auf und sah Pasha wütend an.
"Aber du kannst es wohl einfach nicht lassen..."

"Und du bist eine Lügnerin! Ich nehme mir was mir gehört!"
"Weißt du Pasha, das ist dein Problem. Du kannst nicht einsehen, dass er dir nicht gehört."
Pasha knirschte wütend mit den Zähnen.
"Mal sehen ob du mit Zhan Tiri genauso selbstbewusst reden wirst!"

Cassandras Augen weiteten sich vor Furcht. "Zhan... Tiri?"
Als Pasha eine Hand ausbreitete, und ihre blonden Haare begannen golden zu schimmern, brach Cassandra auf dem Boden zusammen.
"Wenn man einen Deal mit einer von Demanitus' Schülerinnen macht, dann können einem wundersame Fähigkeiten tatsächlich garantiert sein. So wie sie es mir versprochen hatte..."

Nach einiger Zeit wachte Cassandra tatsächlich auf. Sie hob ihren dröhnenden Kopf an, und als sie merkte, dass sie ihre Arme nicht bewegen konnte, drehte sie sich verzweifelt in alle Richtungen. Sie war an die Wand einer steinigen, modrigen Mauer gekettet.

"Endlich habe ich meine alte Freundin zurück."
Cassandra kam die Stimme nur allzugut bekannt vor.
"Zhan Tiri?!"
Dann erschien die ältere, dürre Zauberin vor ihr.
Hinter ihr stand ein Schreibtisch, dahinter eine riesige zerstörte Maschine aus Blech. Es war das Labor von Demanitus. Jenes in dem sie den gefährlichen Sturm beendeten, und der in dem Cassandra einst gegen ihre Freunde kämpfte um an Varian und die Schriftrolle zu kommen.

"Hallo meine liebe Freundin."
"Du! Aber wir haben dich eingesperrt! Ich wusste das reichte für eine alte Hexe wie dich nicht!"
Entsetzt sah Zhan Tiri Cassandra daraufhin an.
"Hexe?! Ich bitte dich! Das ist eine Un-"
"Blumen! Wunderschöne Blumen!"

Mit einem Blumenstrauß in ihren Händen, summte Pasha ein kleines Lied während sie sich am Schreibtisch ablehnte. Es waren wahrlich zauberhafte Blumen in allen möglichen Farben.
Zhan Tiri knurrte genervt.
"Diese dumme Göre ist so nervig..."
Cassandra aber sah Zhan Tiri weiterhin wütend an.

"Warum hilfst du ihr? Ich weiß, dass es dir absolut nichts bringt wenn Hector und ich uns trennen und sie meinen Platz einnimmt."
"Manchmal hilft man jemandem auch grundlos um seinen Feinden eine Lektion zu erteilen!", rief Zhan Tiri lachend, aber wurde schnell wieder ernst.

"Nein nein Cassandra. Du bist ja so schlau. Ja, du hast recht. Mir Pashas schrille Stimme anzuhören, würde ich mir nichtmal antun. Auch nicht um euer erbärmliches Leben zu beenden. Wobei das auch nicht das ist worauf ich es abgesehen habe."

"Worauf dann?!", flehte Cassandra endlich nach einer Antwort.
"Der Mondstein verändert Menschen. Solch eine Kraft ist nicht mehr rückgängig zu machen."
"Wenn du mich mal anschauen würdest, nichts an mir schreit nach Magie."

"Ich habe mit Pasha einen Kompromiss geschlossen.", sprach Zhan Tiri einfach weiter.
"Die Trennung zwischen dir und deinem Liebsten schenke ich ihr, und sie mir daraufhin das, was dir am Wertvollsten ist."
"Na dann viel Spaß bei der Ergreifung meiner Freunde.", sprach Cassandra selbstsicher in dem Wissen, dass ihre Freunde sich gut verteidigen können.

Doch Zhan Tiri lachte nur höhnisch.
"Ach Cassandra! Bevor du mir vor Langeweile noch einschläfst, habe ich eine ganz wichtige Frage an dich. Was ist das absolut Wertvollste für eine Frau?"
"Ich habe keine Ahnung. Erläutere es mir doch bitte.", sprach Cassandra genervt. "Denn ich kann mir echt nicht vorstellen wie meine Magie mit etwas was mir wichtig sein soll in Verbindung steht."

Grinsend kam die Hexe ihr einen Schritt näher.
"Die Liebe die eine Mutter zu ihrem Kind fühlt, ist wesentlich stärker, als jede andere Liebe."
"Hä? Was hat das jetzt mit der ganzen Sache zu tun?"
Als Cassandra realisierte wovon diese furchtbare Frau sprach, riss sie gewaltsam ihre Augen ganz weit auf.
"Nein... das ist nicht wahr..."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 24, 2023 ⏰

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