Eine zweifelnde Heldin

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~~~~~~~~~~~~~Kapitel 5~~~~~~~~~~~~~

Cassandra wachte mit einem schwindelerregenden Gefühl auf.
Sie sah sich erstmal um, um sich an ihre Umgebung zu gewöhnen.
Vor ihr stand ein Schrank mit einem riesigen Spiegel.

Rechts von ihr stand eine Kommode mit Blumen, links von ihr war die Tür.
Aber wo war sie?
Sie sah an sich herab und merkte, dass sie auf einem Bett lag.
Ihr war so kalt.

Ihre Füße frierten.
Als sie auf diese schaute, bemerkte sie, dass an ihren Gelenken feste Stahlketten waren, welche an den Stelzen am Bett angebracht waren.

Sie weitete entsetzt ihre Augen.
Sie wollte schreien aber...
Es funktionierte nicht!
Jemand hat ihr ein Tuch um ihren Mund angelegt.
Aufsetzen war auch keine Option.

Ihre Handgelenke waren ebenfalls mit Stahlketten gefesselt.
Diese eiskalten Ketten drückten fest gegen ihre Haut und engten sie ein.
Sie konnte ihren Puls durch die Ketten spüren.
Er war sehr langsam...
Sie versuchte sich zu wehren aber zwecklos.
Da bemerkte sie Gothel in ihrem Spiegelbild.

"Oh nein! Eine Jungfrau in Nöten! Hast du jetzt noch etwas auszusetzen? Wenn du dich selbst nicht befreien kannst wird wohl ein großer starker Mann kommen um dich zu retten. Aber gewöhn dich schonmal dran. So ein Leben ist schön. So wie meines.", sagte sie grinsend und fing an zu lachen.

Cassandra lehnte sich verzweifelt zurück und starrte die Decke an.
Plötzlich öffnete sich die Tür und eine große, robuste Person betrat den Raum.
Es war die Statur eines Mannes.
Die junge Frau setzte sich sofort aufrecht hin und versuchte irgendetwas durch das Tuch zu rufen.

So als würde sie versuchen dem Mann viele verschiedenste Wörter an den Kopf zu werfen...
Er stellte sich grinsend vor sie.
Seine Kapuze verdeckte seine Augen.
"Eure Hoheit nehme ich an? Ach nein warte. Du bist ja die entflohene Königin. Die die ihr Volk im Stich gelassen hat.", sagte er voller Zorn und nahm seine Kapuze ab.

Cassandra rief durch das Tuch etwas was wie "Alexander" klingen sollte.
Es war Hectors und Adiras Vater.
Er ging zur einen Seite des Bettes um Cassandra direkt ins Gesicht sehen zu können aber sie starrte ihn nur finster an.

Aber ihr Blick verflüchtigte sich als ihr plötzlich ein Messer an den Hals gehalten wurde.
"Hast du Angst vor dem Tod?"
Als er dies fragte nahm er ihr das Tuch vom Mund, erhielt dadurch aber nur, dass sie ihm direkt ins Auge spuckte.
"Du dreckiger-"
Doch er unterbrach sie indem er das Tuch wieder an ihrem Mund anbrachte.

"Grr du dumme Göre! Das war nicht sehr schlau von dir!"
Als er mit seinem Messer zustechen wollte, wurde er von hinten mit einer Faust gegen den Kopf getroffen.
Der Mann ließ das Messer fallen und blickte seinem Sohn entsetzt in die Augen.

"Glaub mir, das wollte ich seit Langem schon tun!", rief er und schlug mit voller Wucht gegen seine Nase.
In einer sehr eleganten Drehung kippte der Mann um.
"Cassandra!", rief er und rannte zu ihr.
Aber sie erinnerte sich nur an die Worte ihrer Mutter von eben.
"Wenn du dich selbst nicht befreien kannst wird wohl ein großer starker Mann kommen um dich zu retten."

Er nahm ihr das Tuch ab aber sie drehte sofort den Kopf weg.
"Was hast du-"
"Was sollte das eben?! Ich hätte das selbst hinbekommen!"
"Wie bitte?! Ich habe dich gerettet!", rief er wütend.

"Und ich sage ich hätte das alleine geschafft!"
Er knurrte wütend mit den Zähnen.
"Ach meinst du?!"
"Ja! Ich brauche deine Hilfe nicht-"
"Ok.", sagte er grinsend mit seelenruhiger Stimme und drückte ihr das Tuch zurück in den Mund.

Er stellte sich mit verschränkten Armen vor sie während sie ihn wütend anstarrte.
"Na los. Ich warte."
Sie wandte sich hin und her und zog an ihren Armen so wie Beinen.
Das war aber ein hoffnungsloser Fall.
Schließlich waren die Ketten aus festem Stahl.

Hector seufzte und sah sich im Raum um.
Er sah sich die Blumen an. Er blickte in die Kommode, welche jedoch leer war, blickte in den Kleiderschrank, sah noch paar mal hin und her und sah dann zu Cassandra die genervt aufgehört hatte sich zu wehren.

"Schon aufgegeben? Soll ich dir jetzt helfen?"
Aber als er dies sagte starrte sie ihn mit finsterer Miene an und fing wieder an sich herumzuwinden.
"Okay mir wird das hier zu langweilig.", sagte er genervt und ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht.

Ein Grinsen, welches Cassandra eiskalt den Rücken hinab lief.
Sie starrte ihn entsetzt an, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben was er vor hatte.
Er hob das Messer vom Boden auf und stellte sich mit einem Fuß auf das Bett.

"Soll ich dich vor mir retten oder bleibst du so stur hm?"
Wenn er wüsste... Sie wollte doch nur kein Ebenbild von ihrer Mutter werden.
Sie war nicht wie sie! Niemals!
Warum konnte er das nicht verstehen?!

Sie drehte ihren Kopf mit einem entschlossenen Blick weg.
Sie brauchte keine Hilfe.
Wenn sie die Ketten nur stark genug gegen das Bettgestell schlägt, werden sie schon abfallen...
Ach Schwachsinn... und das wusste sie auch...

Hector kletterte grinsend auf das Bett und setzte sich auf sie.
Er drehte das Messer einmal, sodass es zu ihr nach unten zeigte.
Bevor er aber zustechen konnte, was er sowieso nicht wirklich getan hätte, kam Varian herein.

"Gah! Hector! Lass Cassandra in Ruhe!"
Er stand sofort auf und Varian rannte zu den beiden und nahm Hectlr das Messer ab.
"Weshalb habt ihr denn diesmal gestritten?!", fragte er schockiert und nahm Cassandra das Tuch ab.
"Varian hör auf! Ich schaff das selbst!"

"Oh! Ich- äh-"
Hector legte ihr das Tuch wieder an.
"Ich habe Hunger. Wollen wir was essen?"
"Ähm... Schätze schon... Aber was ist mit-"
"Geh schonmal zur Küche. Ich werfe erstmal den alten Sack da über Bord.", sagte er, ohne Cassandra überhaupt zu erwähnen und zeigte auf seinen Vater.

"Oh... okay...", sagte Varian und ging völlig ohne Verständnis raus.
Cassandra sah Hector wütend an aber er nahm nur seinen Vater und verließ dann das Zimmer.
Cassandra konnte aber genau hören wie der Raum abgeschlossen wurde.

Hector warf ihn tatsächlich an Deck über Bord. "Diesmal überlebst du nicht."
Daraufhin ging er in die Küche.
"Wo ist eigentlich Asko?", fragte Varian.

"Keine Ahnung. Ich hab ihn nicht gesehen und bin auch froh drum. Wahrscheinlich hat er Angst vor mir. Gefällt mir.", sagte er grinsend und biss in das Stück Fleisch auf seinem Teller.
Wo Asko wohl hin ist...

Rapunzel Queen of Corona (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt