Versöhnung mit Feierlichkeiten

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~~~~~~~~~~~~~Kapitel 19~~~~~~~~~~~~

Hector sah Cassandra entsetzt an.
"Das war ein Fehler..."
Sie wollte gerade aus dem Raum stürzen, da Packte Hector ihr Handgelenk.
"W-Wie jetzt?! Und das war es jetzt?!"
"Ich muss noch nachdenken!"
Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien aber er hielt sie zu stark fest.

"Verdammt! Lässt du mal los?!"
Statt dies zu tun, fragte er nur:"Gehst du trotzdem mit mir auf die Feier?"
"Nur wenn du mich los lässt!", rief sie wütend und versuchte weiter ihren Arm raus zu ziehen.
Doch als er los ließ, krachte sie aufgrund des Ziehens gegen die Tür.

Sie sah ihn erneut wütend an.
"Ich würde dich dann in zwei Stunden abholen, ja?"
"Ja was auch immer.", sagte sie genervt und ging.
Hector sperrte langsam und vorsichtig die Tür ab und ließ sich dann, mit dem Zettel in der Hand an der Tür runterrutschen, bis er am Boden saß.

Er sah den Zettel an.
"Ich war damals so ein Vollidiot... Jetzt muss ich mir noch mehr Mühe geben."
Er dachte nach.
"Was hat Alexander nur vor..."
Er verstand es nicht.
Oft konnte er seinen Vater gut durchschauen, diesmal jedoch hatte er keine Ahnung.

Es ergab auch keinen Sinn.
Soll das die Rache sein? Warum muss er Cassandra gegen ihn aufbringen, wenn er ihn eigentlich vernichten wollte.
Es war klar. Alexander genießt es einfach andere Menschen traurig und verletzt zu sehen.
Aber das würde Hector nicht zulassen.

Cassandra sperrte sich in ihrem Zimmer ein und ließ sich auf ihr Bett fallen.
Als sie leicht von der Seite aussah, bemerkte sie die Vase mit den Dendrobium Orchideen, welche sie von Hector erhalten hatte, auf einer Kommode neben dem Bett.
Sie setzte sich auf und sah sie an. Hector hatte ein gutes Herz. Der Gedanke brachte sie zum Lächeln.

Vielleicht war sie zu streng zu ihm. Für sie hatte er sich verändert. Nur für sie. Nach Jahrzehnter langer Abgrenzung zur Menschheit welche er alleine in einem hohlen Baum verbrachte, schenkte er ausgerechnet ihr seine Zuneigung.
Und doch hatte Cassandra Angst vor etwas. Denn Hector blieb nun mal Hector. Ob verliebt oder nicht. Er ist eine wahre, aggressive Kämpfernatur.

Und dies machte ihr zu schaffen. Einerseits wusste sie aber auch wie gut er sich beherrschen kann.
Hector war vorsichtig. Vor Allem ihr gegenüber.
Lächelnd stand sie auf und zog sich ein wunderschönes Kleid an.

Hector hatte Recht. Seinem Vater war nicht zu trauen.
Hector hatte bewiesen, dass er der jenige sein wird dem sie vertrauen kann, wenn sie blind vor dem Abgrund einer riesigen Klippe stehen würde.

Egal was auf den Seiten stand, es war Vergangenheit. Sie war damals ja auch kein guter Mensch. Das ganze Leid welches sie verursacht hatte.
Auch sie war nicht rein und unschuldig. Auch sie hatte ihre dunklen Zeiten.
Vermutlich war aber auch genau das das, was einen Menschen wirklich menschlich macht.

Sie sah in den Spiegel. Das dunkelblaue Kleid glänzte und es war wie perfekt für sie.
Es war lang, mit ebenso langen Ärmeln.
Es erinnerte fast an die Dendrobium Orchideen.
Die Zeit verging viel langsamer dadurch, dass Cassandra warten musste.

Doch dann, als es endlich an ihre Tür klopfte, lief sie gespannt dort hin und schlug diese auf.
"Hector!"
Hector war überrascht. Denn Cassandra sah viel glücklicher und aufgeregter aus, als er es erwartete.
Schließlich war sie vor Kurzem noch so wütend.

"Oh hey! Wollen wir?"
Er reichte ihr seinen Arm und sie nahm diesen lächelnd.
"Ich habe nachgedacht und du hast völlig Recht. Ich werde nicht zulassen, dass dein Vater unser Glück ruiniert!"
Hector lächelte sie von der Seite sanft an.
"Das ist wirklich schön. Danke dir."

Sie lächelte ihn ebenfalls an.
"Ich habe so viele schlimme Sachen getan. Du hast sie nur gedacht. Warum sollte ich es dir also nicht verzeihen?"
Es machte ihn unfassbar froh. Er war ganz erleichtert darüber, dass Cassandra ihm nicht wirklich böse war.

Sie betraten den Saal und plötzlich rief Rapunzel:"Herzlichen Glückwunsch Cassandra!"
"Was? Die Feier ist für mich?", fragte sie sarkastisch und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass Hector sich verplappert hatte.
"Ja! Es war Hectors Idee! Eigentlich hättest du ja nämlich den Wettkampf gewonnen!"

Cassandra umarmte ihre beste Freundin lächelnd.
"Ich danke euch allen!"
Eugene kam dazu.
"Und ratet mal wer einen Babysitter für die Kinder besorgt hatte, damit wir einen ruhigen Abend für uns Erwachsene haben?", fragte er grinsend und zeigte auf eine gläserne Flasche.

"Eugene!", rief Rapunzel wütend.
"Es ist nur Friedborg!"
Die junge Mutter seufzte.
"Selbst wenn, ich mache mir eben Sorgen."
"Sie würden wollen, dass ihre Mutter sich mal entspannt. Also lasst uns Spaß haben!"

Die Gruppe lachte während Varian etwas abseits neben seinem Vater stand.
"Vater, es ist schön, dass du zur Feier gekommen bist!"
"Naja das An- und Abbauen von Gemüse wird eben irgendwann langweilig. Auch ich brauche mal eine Pause.", sagte er lachend.

Varian kicherte.
"Und wie läuft es sonst so bei dir?"
"Es gibt nichts neues. Immer nur-"
"Quirin!", rief Hector und ging mit zwei Gläsern auf dich zu.
"Lange nicht gesehen Bruderherz!", rief er und gab ihm ein volles Glas.
"Oh Hector, ich trinke eigentlich nicht-"
"Ach sei nicht so spießig!", rief Hector und legte einen Arm um ihn.

"Außerdem sieht Cassandra durch dieses Getränk irgendwie noch viel schöner aus!"
Varian sah Hector nervös an und nahm ihm das Glas ab.
"Besser du trinkst nicht zu viel! Ich glaube du vertragst das nicht!"

Hector sah ihn genervt an.
"Genau. Sagt das Kind!"
"Ich bin bereits erwachsen!"
"In welchem Land ist die Zeitverschiebung denn bitte so groß?", fragte er lachend.
"Du bist doch nur eine halbe Portion du Streifenhörnchen!"
Varian sah ihn wütend an.

"Hector bitte!", sagte Quirin.
"Du kannst mein Glas haben und lass meinen Sohn in Ruhe!"
"Meinetwegen. Ich streite eh ungern mit Kindern!", sagte Hector und nahm Quirin das Glas ab.
Als er ging, schaute Varian ihm genervt hinterher und schüttete den Inhalt des Glases in einen nebenstehenden Topf.

"Freut mich, dass du das Zeug nicht trinkst.", sagte Quirin lachend.
"Ich finde es eben ekelhaft. Der Kram verändert Menschen. Vor Allem auf Dauer. Ich bleibe bei meinem Morgenkaffee."

Und so verweilte die Feier eine Zeit lang...

Rapunzel Queen of Corona (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt