Sawyer {8 Jahre früher}
„Sagtest du nicht, dein Bruder wäre nicht in der Stadt?" Ein großer, kräftiger Typ mit Bart lehnte an unserem Esstisch im Wohnzimmer. Er trug einen grauen Nadelstreifenanzug. Vor ihm, auf einem der Stühle saß mein Bruder. Seine Blick zuerst auf den Boden, dann auf mich gerichtet. Seine Augenbraue blutete. Aus dem Augenwinkel sah ich einen weiteren Typen auf unserer Couch sitzen. In seiner Hand hielt er ein Messer, dessen spitze er immer wieder in das dunkle Holz unseres Couchtisches rammte und kleine Kerben hinterließ.
Ich war gerade von der Arbeit nachhause gekommen und wunderte mich darüber, dass Licht brannte. Normalerweise war Blake um diese Uhrzeit nicht da. Als ich in die Wohnung kam, fand ich diese Szene vor und da wurde mir klar, dass es nichts gutes zu bedeuten hatte. Von Anfang an, seit er diesen Job hatte, massig Geld verdiente und immer häufiger mit einem blauen Auge nachhause kam, wusste ich, dass er sich früher oder später in Schwierigkeiten bringen würde.
„Ich habe es verstanden, Antonio. Es gibt keinen Grund ihn da mit reinzuziehen." sagte Blake. Seine Stimme war gepresst und von dem Punkt an dem ich stand, konnte ich deutlich sehen, wie angespannt er war.
„Das hast du auch schon beim letzten mal gesagt, erinnerst du dich? Und jetzt sieh uns an. Schon wieder muss ich dir einen Besuch abstatten." erwiderte der Typ, dessen Name wohl Antonio war, und seufzte bedauernd.
„Ich verspreche dir, das war das letzte mal."
„Das Problem ist, ich glaube dir nicht. Weil du mich nicht ernst nimmst. Und ich weiß auch, dass es nicht ausreicht, dir jeden Knochen in deinem verfickten Körper zu brechen, damit du siehst wie ernst ich es meine." sagte der bärtige Typ wieder und kam nun mit langsamen Schritten auf mich zu, während er sprach. „Deswegen ist es gut, dass dein Bruder jetzt hier ist."
In genau diesem Moment erhob sich Blake von dem Stuhl und zeitgleich auch der andere Kerl, der zuvor noch auf der Couch saß. Er lief auf Blake zu und versetzte ihm einen Hieb gegen die Brust, so dass er gezwungenermaßen wieder Platz nehmen musste. Ich merkte wie mein Herz zu rasen begann, so dass es mir in der Brust schmerzte.
„Entspannt euch, Jungs." sagte der möchtegern-Mafia-Boss-Antonio zu den Beiden und machte eine schlichtenden Handbewegung. „Wie heisst du?" richtete er das Wort nun an mich, als er direkt vor mir stehen geblieben war und mich ansah.
„Sawyer." antwortete ich knapp. Ich war überrascht darüber, wie klar und stark meine Stimme klang, trotz des Adrenalins welches gerade durch meinen Körper strömte.
„Und was macht du beruflich, Sawyer?"
„Ich arbeite in einer Bar." Meine Aussage schien ihn aus irgendeinem Grund zu amüsieren, denn jetzt begann er etwas zu grinsen.
„Du bist der jüngere von euch beiden? Wie viele Jahre seid ihr auseinander? 3,4?" fragte er erneut. Mit seinen Augen starrte er mir direkt in meine.
„5" verbesserte ich.
Jetzt begann er zu lachen und wendete sich kurz von mir ab um in die Richtung von Blake zu sehen. Der andere Kerl, stand jetzt hinter ihm und hielt ihm mit seiner einen Hand auf dem Stuhl „Dein Bruder ist 5 Jahre jünger aber um einiges cleverer als du, dass er sich einen richtigen Job gesucht hat." Jetzt wendete er sich mir wieder zu und das Lächeln, was noch ein paar Sekunden zuvor auf seinem Gesicht lag, verschwand langsam, bis sein Ausdruck extrem ernst und bedrohlich wurde. „Da tut es mir ja fast leid, dass du jetzt der Leidtragende in dieser Situation bist."
Innerhalb eines Augenblickes, als er diese Worte gesagt hatte, machte er eine Bewegung und ich fand mich plötzlich in einer Art Schwitzkasten wieder. Sein Arm war nun mit einer gewaltigen Kraft um mein Hals gelegt, wodurch mir das atmen schwerfiel. Reflexhaft umklammerte ich mit meinen Händen von unten seinen Arm aber war nicht fähig mich daraus zu befreien. Ich war wie erstarrt.
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Between Tears and Whisky Sour
Teen Fiction{1. Teil der Preposition-Trilogie} Nachdem June die Liebe ihres Lebens in flagranti erwischt, verlässt sie ihre Heimat Atlanta und zieht nach London. Sie verspricht sich, nie wieder eine Träne für ihr vergangenes Leben, ihren Ex-Freund oder sonst ei...