(Maggy)
Als ich aufwache, ist es taghell in diesem Raum. Lio und ich haben geredet und geredet und geredet. Irgendwann müssen wir eingeschlafen sein, ich erinnere mich nicht einmal mehr daran. Das Bett ist neben mir leer, genauso wie mein Akku. Ich reibe mir die Augen und begebe mich auf die Suche nach Lio und einem Ladekabel, vorzugsweise in dieser Reihenfolge.
„Guten Morgen, du Schlafmütze", lächelt er. Er steht in der Küche und bereitet unser Frühstück vor. Ich schmeiße mich müde in seinen Arm. „Noch nicht so gesprächig, was?", lacht er. Ich verharre eine Weile genau da, wo ich jetzt bin und er versucht mit einer Hand das Rührei nicht anbrennen zu lassen. „Gar kein Problem für mich", murmelt er nachdem er fast etwas von dem Rührei aus der Pfanne manövriert hat. Langsam vereinen sich mein Körper und mein Geist wieder, sodass ich es schaffe, mich auf einen Stuhl zu setzen und nicht weiter im Weg zu stehen. „Hast du gut geschlafen?" „Und wie", nicke ich zufrieden. Sein Bett war schon eine andere Liga als mein Wohnheim-Bett. „Und du?" Er nickt ebenfalls. „Viel besser, als ich es gewohnt bin", lächelt er.
Wir frühstücken gemeinsam. „Ich möchte dich nicht rausschmeißen, aber ich bin in zwei Stunden mit Nate und Hunter zum Training verabredet", erzählt er. „Du hast also die Wahl, ob du hier wartest oder ob ich dich vorher nach Hause bringe" Ich hole gerade Luft zum Antworten. „Und nein, du fährst nicht mit dem Bus", fügt er an und kaut weiter genüsslich auf dem Brötchen herum. „Okay", gebe ich mich geschlagen, „dann fahr mich bitte vorher zurück. Ich muss heute noch für die Uni lernen"
Ich schlüpfe in mein Outfit von gestern und lege ihm den Pullover aufs Bett. „Den kannst du mitnehmen, wenn du willst", sagt er. Grinsend schaue ich zu ihm, wie er in dem Türrahmen lehnt und schnappe mir den Pullover. „Dachte ich mir"
Auf der Rückfahrt hält er die ganze Zeit meine Hand. Ich schwebe auf Wolke 7 und kann nicht aufhören zu grinsen. Jedes Mal, wenn ich nach links schaue, sehe ich dass es ihm genau so geht.
Vor dem Wohnheim hält er an und steigt mit aus, um sich von mir zu verabschieden. „Also, bis dann" lächle ich und wir küssen uns zum Abschied. Bevor er mich los lässt, gibt er mir einen Kuss auf die Stirn. „Bis morgen, pass auf dich auf", sagt er sanft.
Als ich die Tür zu unserem Zimmer aufschließe, erwartet mich bereits das Empfangskomitee. Sunday, Naomi und Jona sitzen aufgereiht auf dem Bett. Ich quietsche glücklich und tanze in das Zimmer. „Zwei von uns waren letzte Nacht nicht zu Hause", singt Jona und blickt dabei auch zu Naomi, die sich eine Strähne hinters Ohr klemmt. „Meine Geschichte ist jugendfrei", werfe ich sofort ein und ernte damit einige Buhrufe. „Dann fangen wir mit deiner an, Naomis ist ganz sicher nicht jugendfrei", mache Sunday.
Mit einem gemütlicheren Outfit mache ich mich zwei Stunden später auf den Weg in die Bibliothek. Ich wollte die Mädels nicht aus unserem Zimmer vertreiben, deshalb werde ich heute dort lernen. Am Sonntag ist es immer sehr entspannt dort. Kaum einer macht sich heute die Mühe, extra herzukommen. Ich suche mir einen freien Platz und breite meine Unterlagen aus.
„Hey Maggy", höre ich eine bekannte Stimme hinter mir. Verwundert drehe ich mich um. „Hunter", sage ich. „Wie geht's dir?" Er nimmt gegenüber von mir Platz, in seiner Hand ein Buch. „Gut. Was machst du hier?" Er hält das Buch in die Höhe. „Musste mir ein neues Buch ausleihen. Heute wird den ganzen Tag gelernt und wie ich sehe, teilen wir dieses Leid" Ich ringe mir ein Lächeln ab. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Lio mir sagte, er würde mit Nate UND Hunter trainieren gehen. „Das Studentenleben halt", versuche ich zu scherzen. „Und was machen die anderen so an einem Sonntag? Nate liegt doch bestimmt noch verkatert im Bett" Hunter lacht. „Normalerweise schon, aber er ist gerade mit seiner Familie in New York. Die Familie seines Vaters wohnt dort und sie waren zu Thanksgiving eingeladen" „Ach so", nicke ich.
„Ich will dich nicht weiter aufhalten. Ich wünsche dir noch einen erfolgreichen Tag", lächelt er und steht auf. „Danke, ich dir auch. Bis bald" Als er weg ist, fällt mir alles aus dem Gesicht. Ich gehe noch einmal unser Gespräch durch. So müde kann ich gar nicht gewesen sein, dass ich mir das eingebildet habe.
Nach einer weiteren Stunde in der Bibliothek gebe ich auf. Meine Konzentration hat sich für den Rest des Tages verabschiedet. Als ich wieder in meinem Zimmer ankomme, sind die Mädels verschwunden. Ich schreibe Lio eine Nachricht, wie es beim Training war.
Nachdem ich duschen war blinkt mein Handy auf. „Gut, hat Spaß gemacht mit beiden. Wie läuft das Lernen?"
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Lio - Trust my Destiny / Abgeschlossen
Fanfiction1. Teil: Trust Me, I am a Bad Boy. Diese Geschichte kann auch unabhängig von der ersten gelesen werden. Trotzdem empfehle ich, die erste vorher zu lesen, damit euch die Namen und einige Ereignisse bekannt vorkommen :-) Ben Ramirez, ehemaliges Clan...