Kapitel 75

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(Maggy)

Sechs Monate später

Anna reicht Jona und mir ein Glas Champagner, welches wir dankend annehmen.

Wir stehen in einem Kreis, erheben allesamt das Glas und prosten einander zu. "Auf euch, auf euren Studienabschluss", ruft David und alle stimmen mit ein.

"Ich kann nicht glauben, dass wir es endlich geschafft haben", grinst Jona und ich kräusle meinen Mund. "War ja auch öfter mal kritisch"

Lio gesellt sich zu uns, legt seinen Arm um mich. Er umwickelt seinen Finger um eine meiner Haarsträhnen, die mir über die Schulter gefallen sind und lächelt mich an. "Glückwunsch, Babe", flüstert er nahe an meinem Ohr, was mir einen Schauer über den Rücken jagt.

"Ihr seid ekelhaft", brummt Jona und holt uns in die Realität zurück. "Sorry", nuschle ich lachend.

"Jona, ein Freund von mir kommt später noch vorbei. Ich denke, ihr würdet euch gut verstehen", beginnt Lio und schaut sie erwartungsvoll an. Jona jedoch legt ihren Kopf schief und zieht ihre Augenbrauen zusammen. "Nein danke, Lio. Ich glaube, auf Freunde von dir verzichte ich lieber"

Wir müssen alle lachen.

"Das Haus ist ein absoluter Traum", wechselt sie das Thema und schaut sich in dem Wohnbereich um. "Anna hat es designed und eingerichtet", erkläre ich stolz.

Lio und David haben vor drei Monaten das Unternehmen ihres Vaters verkauft. Keiner von ihnen hatte mehr Interesse daran, es weiterzuführen. Auch war es für das Unternehmen besser, wenn sich nach all den Schlagzeilen etwas verändert.

Seit dem arbeiten David und Anna zusammen. Sie bauen Häuser, richten sie ein und verkaufen sie dann wieder - und das an der gesamten Westküste. So haben sie es auch mit der Stadtvilla gemacht, die Ben gehört hat. Sie haben sie vollständig renoviert, sogar die Raumaufteilung verändert, sodass am Ende nichts mehr von dem übrig zu sein schien, was wir kannten. Nun wohnt dort eine liebe Familie mit drei Kindern, die hoffentlich genau so schöne Kindheitserinnerungen sammeln ,wie die Zwillinge es dort getan haben. Eines Tages wollen sie mit ihrer Firma nach Kanada ziehen.

"Sollte ich mal ein bisschen Geld besitzen, lasse ich mir zumindest eine Garage von ihr einrichten", seufzt Jona.

"Hey, du fängst doch jetzt an für Amazon zu arbeiten, oder nicht?", wirft Lio ein und sie nickt eifrig. "Nächsten Monat geht es los", lächelt sie.

Jona hat sich nach einem langen Auswahlverfahren dazu qualifiziert, in der PR Abteilung von Amazon ein halbjähriges, gut bezahltes Praktikum zu machen. Sollte ihnen ihre Arbeitsweise gefallen, wird sie dort fest eingestellt.

"Ich bin mir sicher, sie werden dich lieben", singe ich. "Klar, jeder liebt mich", sagt sie achselzuckend und trinkt einen großen Schluck aus ihrem Glas.

"Habt ihr eure Pläne schon öffentlich gemacht?", fragt sie dann etwas leiser.

Ich schüttle schnell den Kopf. "Noch nicht, weil es noch keine konkreten Pläne gibt. Das sind alles nur Ideen, die wir hoffentlich bald umsetzen können"

Das Vibrieren meines Handys unterbricht unser Gespräch. "Schau mal, ein Foto von Sunday und Naomi", lächle ich. Unsere Freundinnen haben ihren Abschluss zwei Monate vor uns erhalten. Vor gut einem Monat sind sie nach Australien geflogen und erkunden den Kontinent. "Der Strand im Hintergrund", seufze ich als ich nichts als Sand und Meer im Hintergrund erkenne.

Als Anna sich unserem Gespräch anschließt, sind Lio und ich schnell überflüssig. Jona schwärmt unentwegt von ihrer Einrichtung und schon bald diskutieren sie über die verschiedenen Einrichtungsstile und was ihnen persönlich gefällt und nicht gefällt.

Lio nutzt den Moment und schnappt sich meine Hand. Mit einem frechen Grinsen bringt er mich auf den Balkon im ersten Obergeschoss. Hier ist es viel ruhiger, die Musik und die Stimmen dringen gedämpft zu uns hoch.

In den vergangene Monaten haben Lio und ich einiges durchgemacht. Die Psychologin hat mir sehr geholfen mit dem, was ich erlebt habe, umzugehen. Es fiel mir aber immer noch sehr schwer nähe zuzulassen und die Träume sind leider nie ganz verschwunden.

Oft haben wir stundenlang nachts wach gelegen und geredet. Lio hat sich mir geöffnet und das erste Mal wirklich über seine Emotionen gesprochen - auch die, durch die er sich verletzlich fühlt und die er oft genau deswegen einfach verdrängt.

Wir mussten erneut lernen, miteinander umzugehen. Er erkennt die kleinsten Signale, wenn mir etwas zu viel wird und ich kann spüren, wenn er sich abschottet um zu trauern.

Nach dem Verkauf des Unternehmens bin ich eines Nachts durch ein leises Wimmern aufgewacht. Ich habe einen kurzen Moment gebraucht, um zu verstehen, dass Lio weint. Ich habe ihn in meinen Arm genommen und das erste Mal nach Monaten hat er zugelassen, aktiv zu trauern.

"Ich habe ein Geschenk für dich", sagt Lio und schaut mir tief in die Augen. "Lio", lächle ich überrascht. "Ich bin so unendlich stolz auf dich und wie du die letzten Monate gemeistert hast", beginnt er.

"Ich weiß nicht, wie ich dir jemals für alles danken soll und ich manchmal sehe ich dich an und wundere mich, dass du überhaupt noch bei mir bist" Ich will etwas erwidern, doch er lässt mich nicht. "Ich will mich darüber nicht beschweren, ganz sicher nicht", lacht er. "Ich will nur, dass du weißt, wie viel mir das bedeutet"

Er holt ein Tuch aus seiner Tasche und klappt es vorsichtig auf. Darin liegt ein zierlicher, silberner Ring mit einem kleinen Stein. "Das ist kein Antrag", sagt er sofort.

"Ich denke, wir müssen noch einige Hürden nehmen, bevor wir diesen Schritt wagen können, aber nichts desto trotz möchte ich einen Ring an deinem Finger sehen", wieder lächelt er frech.

"Das ist ein Promise-Ring. Ich möchte dir hiermit versprechen, dass ich alles tun werde, um dich glücklich zu machen. Ich werde an mir arbeiten, ich werde immer für dich da sein und ich kann es kaum erwarten, den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen"

Tränen laufen mir über die Wangen, als er mir diesen wunderschönen Ring ansteckt.

"Er ist perfekt", schluchze ich. Lio zieht meine Hand an seinen Mund, küsst die Stelle, an der nun der Ring sitzt und schaut mir erneut in die Augen. "Ich liebe dich über alles"

"Ich liebe dich auch über alles... für immer", lächle ich und wir küssen uns zärtlich.

"Ich kann es kaum erwarten, diese gottverdammte Stadt mit dir zu verlassen", lächelt er.


ENDE.

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And that's a wrap!! :-) Wie hat euch die Geschichte gefallen?

Ich möchte mich einmal ganz herzlich bei euch allen bedanken! Vielen dank für euren Support, eure Votes und eure Kommentare.

Ein besonderer Dank geht an  Mercyyy141c, die von Anfang an fleißig Kommentare geschrieben und mich motiviert hat. I see and appreciate you, girl!!

Mir gehen die Ideen für Bücher niemals aus und aktuell sitze ich an Notizen für zwei Bücher:

Dramione Fanfiction

Dark Romance Mafia (wirklich dark Romance)

Welches hättet ihr lieber?

Ich freue mich, von euch zu hören!

Hab euch lieb,

Helena

Lio - Trust my Destiny / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt