Kapitel 50

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(Maggy)

Der Abend könnte nicht besser laufen. Ella schien schon bald gar nicht mehr schüchtern, sondern versuchte mir meinen Freund zu klauen. Louis wollte unbedingt mit Lio ein Autorennen mit seinen neuen Autos veranstalten und auch mein Vater war positiv gestimmt, nachdem Lio ihm von sich aus anbot, neues Feuerholz zu holen. "Der Junge kann anpacken", lautete sein Urteil. 

"Das Essen schmeckt fantastisch", schwärmt Lio nach den ersten Bissen. Meine Mutter versichert ihm daraufhin, dass er so viel essen kann wie er möchte und dass ich ihm das Essen zu Hause nochmal kochen kann. Ein schadenfrohes Grinsen in meine Richtung verrät mir, dass ich mir dazu später noch Sprüche anhören darf. "Also, Lio, was genau machst du in der Firma deines Vaters?", fragt mein Onkel neugierig. "Mein Zwillingsbruder und ich sind seit vier Jahren in der Firma und unterstützen meinen Vater. Es ist geplant, dass ich die Firma bald übernehme und David wird mich unterstützen, erklärt er. "Warum nicht Hälfte-Hälfte?", fragt mein Vater und ich staune mal wieder über die Dreistigkeit meiner Familie. "Die Automobilbranche interessiert mich schon immer mehr als meinen Bruder. Er wird nebenbei in die Immobilienbranche einsteigen, in der seine Frau bereits tätig ist" 

Nach dem Essen räumen Lola, Mum und ich den Tisch ab. Mein Vater holt Wodka aus dem Schrank und verteilt ihn in kleinen Gläsern, während mein Onkel und Lio sich über Autos unterhalten. Dann stoßen wir gemeinsam an. Alle warten darauf, dass Lio sein Gesicht verzieht, doch er hält dem typisch polnischen Wodka stand, was meinen Vater noch mehr beeindruckt. 

Während ich Ella eine Weihnachtsgeschichte vorlese blicke ich immer wieder zu Lio, wie er mit Louis die Autos über die Carrera-Bahn jagt und dabei mehr Spaß hat als der Kleine. Als Louis ihn auf sein Tattoo anspricht, wird Lio unsicher, sodass ich ihm zu Hilfe komme. "Lio hat das Tattoo für seine Mama gemacht, die leider nicht mehr da ist", erkläre ich. "Als Zeichen dafür, dass er sie ganz doll lieb hat und sie immer bei ihm ist" Louis nickt, betrachtet das Tattoo noch eine Weile und schnappt sich sein Auto. Ich streiche Lio über seinen Rücken und setze mich wieder aufs Sofa. 

Gegen Mitternacht verabschieden wir uns von meiner Familie und machen uns auf den Weg. Meine Mutter gibt uns jede Menge Essen mit und Lio bedankt sich noch einmal für alles. 

Als wir im Auto sitzen und losfahren, starre ich ihn an. "Was?", lacht er. "Du hast vermutlich den besten ersten Eindruck hinterlassen, den jemals jemand hinterlassen hat - und das bei einer konservativen polnischen Familie und trotz Tattoos.", staune ich. "Ich habe mein bestes gegeben", sagt er stolz. "Es tut mir Leid, dass dir so viele dreiste Fragen gestellt wurden" "Alles gut. Deine Familie möchte doch nur wissen, wer an deiner Seite ist" Er legt mir seine Hand auf den Oberschenkel. "Deine Familie ist wirklich toll. Der Abend hat Spaß gemacht", lächelt er. 

"Und wie ich hörte, bist du eine wahnsinnig gute Hausfrau?" Ich wusste, er würde mich damit noch aufziehen. "Sie versucht mich an dich zu verkaufen", lache ich. "Sie hinterlässt überall kleine Hinweise, dass sie Enkelkinder haben möchte, seit dem wir zusammen sind" Er schmunzelt. "Möchtest du später mal Kinder?", fragt er dann. "Ich weiß nicht" Ich hatte noch nie richtig darüber nachgedacht. Für mich stand das Studium im Vordergrund und danach einen guten Job zu finden, damit ich mich und meine Eltern absichern kann. "Willst du Kinder?" Er zuckt mit den Schultern. "Ich weiß nicht, ob ich der Typ dafür bin. Eigentlich wollte ich das immer David überlassenen und der coole Onkel werden" 

Als wir bei ihm in der Wohnung ankommen und unsere Jacken ausgezogen haben, binde ich mir die Haare zu einem Zopf. Ich stehe vor dem Spiegel im Schlafzimmer und nehme meinen Schmuck ab, als Lio oberkörperfrei hinter mir auftaucht. Durch das Matte Licht kommen seine Bauchmuskeln noch mehr zur Geltung. Seine Hand streicht über meine Taille bis zur Hüfte. Man sieht die Adern an seinen Händen, die mich an ihn drücken. "Du bist so schön", flüstert er nah an meinem Ohr. Ich lächle und bekomme Gänsehaut am ganzen Körper. 

"Ich will dich", flüstert er und schaut mich dabei im Spiegel an. Ich drücke meinen Po gegen ihn, lege meinen Kopf an seine Brust. Seine Hand fährt von meiner Hüfte über meinen Bauch, meine Brüste bis zu meinem Hals. Er dreht meinen Kopf sanft zu ihm, sodass ich ihn ansehe. "Dann nimm mich", flüstere ich. Ein lustvolles Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. 

Er küsst meinen Hals entlang, seine Hand fixiert weiter meinen Kopf. Seine andere Hand erkundet meinen Körper. Er zieht meine Strumpfhose runter und mein Kleid aus, sodass ich in Unterwäsche vor dem Spiegel stehe. Dann fährt er mit den Fingern über meinen Bauch. "So sexy", haucht er. Seine Hand wandert in meinen Slip und er streicht vorsichtig über meine Mitte. "Du bist ja schon feucht für mich" Ich reibe meinen Po an seiner Mitte und nicke. "Dann will ich dich nicht weiter warten lassen" Mit einem Ruck zieht er meinen Slip runter. Er öffnet seine Hose und stülpt sich ein Kondom über. Dann drückt er meinen Oberkörper nach vorne, sodass ich mich auf der Armlehne des Sessels abstütze und ihm meinen Po entgegenstrecke. Er haut mir auf den Po, was mich zum Stöhnen bringt. Zwischen meinen Beinen pocht das Verlangen nach ihm so sehr, dass ich es kaum noch aushalte. Als er von hinten in mich eindringt, ist es wie eine Erlösung.

Seine Hände krallen sich an meine Hüften und er stößt immer wieder zu. Ich spüre ihn so viel intensiver, sodass ich lauter bin als sonst. Das scheint ihn anzuspornen. Bevor er kommt, greift er meinen Zopf und zieht meinen Kopf nach hinten. "Oh Lio", stöhne ich laut und merke, dass auch ich kurz davor bin, zu kommen. 

Als wir fertig sind, zittern meine Beine. Lio entledigt sich dem Kondom, reicht mir einen Hoodie und umarmt mich. Diese liebevolle Seite an ihm nach dem Sex macht alles noch besser. "Ich liebe dich", flüstert er. "Ich liebe dich", antworte ich.


Ich liege bereits eingekuschelt im Bett, als Lio aus dem Badezimmer kommt. In seinen Händen hält er eine kleine Schachtel. "Ich habe noch etwas für dich", lächelt er und spielt mit der Schachtel. "Ich dachte, wir wollten uns nichts schenken", sage ich überrascht und richte mich auf. Er zuckt bloß mit den Schultern. "Lio, ich habe nichts für dich", jammere ich. "Du sollst mir ja auch nichts schenken. Ich habe das hier gesehen und musste an dich denken. Dass du es heute bekommst, ist quasi Zufall", grinst er - um keine Ausrede verlegen. 

Vorsichtig öffne ich die Schachtel, in der sich eine silberne Kette befindet. An dieser Kette ist ein kleiner, blauer Stein befestigt. "Was ist das für ein Stein?", frage ich, als mir bei näherer Betrachtung klar wird, dass diese Kette ziemlich hochwertig sein muss. "Einer, der zu dir passt", umgeht er eine richtige Antwort. Ich lege den Kopf zur Seite und starre ihn an, bis er mir eine richtige Antwort gibt. "Das ist ein Saphir, Magdalena", gibt er sich geschlagen. "Lio, das ist doch nicht... ich kann das nicht annehmen" Mit großen Augen schaue ich diesen wunderschönen Stein an und schüttle den Kopf. "Doch, das kannst du. Es sei denn, er gefällt dir nicht" "Und wie er mir gefällt", flüstere ich mit einem kleinen Lächeln. 

"Der blaue Saphir steht für Frieden und Ruhe", erklärt er. "Wie du für mich..." 

Lio - Trust my Destiny / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt