Albtraum || SDP Dagcent (Musik)

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PoV Vincent

Mir war verdammt warm als ich aufwachte, und stickig war es auch. In meinem Zimmer war die Luft doch sonst nicht so schlecht? Verwirrt und verschlafen setzte ich mich auf und stieß mir dabei unweigerlich den Kopf. Genervt rieb ich mir die schmerzende Stelle. Das erklärte einiges. Wir waren auf Tour und ich saß in meiner Koje des Busses. Da es absolut dunkel war, tastete ich nach meinem Handy und starrte in das grelle Licht des Displays, dass einen stechenden Schmerz in meinen Augen auslöste. 3:19 Uhr. Ich unterdrückte ein Seufzen, um bloß niemand anderen zu wecken, schaltete mein Handy wieder aus und öffnete zögerlich den Vorhang meiner Koje, um zumindest ein bisschen Luftaustausch zu ermöglichen. Vor wenigen Stunden hatten wir noch auf der Bühne gestanden und in Köln die Halle abgefackelt, und nun waren wir schon auf dem Weg nach Leipzig, wo wir morgen, naja, inzwischen heute, unseren freien Tag verbringen und am darauffolgenden Tag auftreten würden.

Ich legte mich zurück auf die Matratze und starrte an die Decke meiner Koje, hörte das Geräusch des fahrenden Busses und die Jungs, wie sie ruhig atmeten und seelenruhig schliefen. Gerade, als ich wieder den Vorhang meiner Schlafeinrichtung schließen wollte, hörte ich zwischen den gewohnten Geräuschen ein leises Wimmern. Verwirrt versuchte ich auszumachen, woher es kam und stand, als ich mir sicher war, dass es Dag sein musste, so still und gleichzeitig so schnell wie möglich auf. "Dag?", flüsterte ich besorgt, bekam aber keine Antwort. Hatte er mich nicht gehört? "Hey, Dag?", fragte ich etwas lauter, doch noch immer war nichts, als das leise Wimmern zu hören. Zögerlich öffnete ich den Vorhang ein wenig und sah, dass Dag mit dem Rücken zu mir in seinem Bett lag und etwas zitterte. "Bitte... Tut mir leid...", nahm ich zwischen zwei unruhigen Atemzügen seine leise Stimme wahr und spätestens jetzt konnte ich mir sicher sein, dass er träumte. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen und zu hören, weshalb ich mich auf den Rand der Matratze kniete und sachte meine Hand auf seine Schulter legte.

"Dag, wach auf...", flüsterte ich energisch und rüttelte leicht an ihm, woraufhin er stark zusammenzuckte und sich so schnell wie möglich aus meinem Griff löste. "W-Was? Ich... L-Lass mich in Ruhe!" Er rückte panisch mit dem Rücken zur Wand, brachte so viel Abstand zwischen uns wie möglich. "Shh! Hey, ich bin's, beruhig dich Dag, es ist alles gut!", versuchte ich ihn so leise wie möglich zu beruhigen und kroch vorsichtig in seine Koje, den Vorhang hinter mir schließend und das schummrige Licht anschaltend. "Vincent, es tut mir so leid, bitte", brabbelte der Kleinere vor sich hin und fing an zu schluchzen, weshalb ich ihn einfach schnell zu mir zog und umarmte. Ich hatte nicht den geringsten Schimmer, von was er redete, doch was immer es war, ich wollte ihn deswegen nicht weinen sehen müssen. Sofort wollte er mich von sich wegschieben, doch ich hielt in noch fester und strich ihm sanft durch die Haare. "Du hast geträumt und egal was los ist, es ist nicht passiert. Tief durchatmen, alles ist gut", flüsterte ich sanft und setzte mich anders hin, um ihn noch näher zu mir zu ziehen.

Es vergingen Minuten, in denen er sich weinend an mich drückte und ich spürte, wie mein Oberkörper nass wurde. Erst dadurch realisierte ich, dass ich oberkörperfrei war, doch mir war es völlig egal, Hauptsache ich konnte für Dag da sein. "Willst du drüber reden?", fragte ich leise, als sich der Lockenkopf etwas beruhigt hatte. Als Antwort bekam ich nur einen unsicheren Blick und ein zögerliches Nicken, weshalb ich ihn ermutigend anlächelte. "Ich habe- Ähm... Scheiße, ne, ist egal", unterbrach er sich direkt und drehte seinen Kopf weg, wobei ich mir einbildete, dass er rot wurde. "Was?", schmunzelte ich, da ich bei bestem Willen nicht wusste, was Dag durch den Kopf ging. "Das war dumm, was ich geträumt habe. Nichts zum heulen. Und erst recht nichts, womit ich dich nerven, dir Zeit stehlen und Schlaf rauben sollte", erklärte er hastig und lächelte mich an, doch ich konnte sehen, dass hinter dem Lächeln ein verletzter und mit der Situation überforderter Dag steckte, der sich seine Gefühle und Probleme selbst nicht eingestehen wollte. 

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