PoV Dag
Ich wachte durch eine ruckartige Bewegung unter meinem Kopf und einem relativ lauten Keuchen auf, weshalb ich mich sofort aufrichtete und Vincent erschrocken und besorgt ansah. "Alles okay?", fragte ich vorsichtig, als ich das, durch die Dunkelheit im Zimmer nicht erkennbare, schmerzverzerrte Gesicht meines Freundes blickte. "Sorry Schatz, ich wollte dich nicht wecken", antwortete er nur angestrengt und versuchte sich leicht aufzurichten, um mir einen Kuss zu geben, fiel bei dem Versuch jedoch direkt wieder mit einem schmerzerfüllten Stöhnen zurück ins Kissen. "Das ist mir gerade so scheiß egal, dass du mich geweckt hast Vince. Was zum Teufel ist los?", gab ich nun deutlich wacher und drängender zurück, setzte mich im Schneidersitz aufs Bett und machte meine Nachttischlampe an. Sofort fiel mir sein ungewöhnlich angespannter Oberkörper auf, da er oft ohne T-Shirt schlief und ich daher eine gute Sicht auf ihn hatte. "Ich bin aufgewacht und wollte meinen Arm um dich legen, aber meine Schulter- und Rückenmuskulatur hat bei der Bewegung angefangen zu krampfen und ich hab mich dadurch erschreckt und es tut immer noch weh", presste Vincent heraus und verzog noch immer das Gesicht.
Ich wusste sofort, dass es mit dem Boxtraining von gestern zusammenhing und seufzte besorgt auf. "Ich habe dir gesagt, du sollst es langsam angehen. Du warst drei Wochen nicht im Training und eine davon krank mit hohem Fieber im Bett", murmelte ich und schüttelte den Kopf. Auf meine Worte hin schwieg er nur und sah etwas schuldbewusst aus, doch die Schmerzen überwogen wohl deutlich. Ich neigte mich zu ihm und legte meine Lippen kurz auf seine Stirn. "Wehe du rührst dich", flüsterte ich und stand dann auf, um aus dem Zimmer zu gehen. Ich hörte ihn leise wimmern, als ich gerade die Tür schließen wollte, was mich dazu veranlasste, mich noch ein mal zu ihm zu drehen. "Keine Sorge ich komme gleich wieder, ich hole nur eben was", lächelte ich und schloss dann die Tür.
Ich blickte auf die Uhr, während ich mich ins Bad begab, um unser Massageöl zu holen. 03:47 Uhr. Was man nicht alles für seinen Freund tat. Ich seufzte und rieb mir müde die Augen, bevor ich zurück ins Schlafzimmer ging. "Ich bin wieder da Liebling", gab ich leise bescheid und ging auf ihn zu. Als er mich aus vor Schmerz noch immer zusammengekniffenen Augen ansah, tat er mir sofort noch mehr leid als eh schon und ich stellte die Flasche an dem Nachttisch auf seiner Bettseite ab und kniete mich auf die Matratze neben ihn. "Versuch bitte, dich auf den Bauch zu drehen", murmelte ich und strich mit einer Hand besorgt eine Haarsträhne aus seiner Stirn. "Es tut zu sehr weh Dag", nuschelte er jedoch nur nach einem kläglich scheiternden Versuch, was mich zum seufzen brachte. "Ich weiß nicht, wie sehr das gleich weh tut, aber anders geht es nicht", erklärte ich leise und legte meine Hände in festem Griff an seine Hüfte. Im Kopf zählte ich einen Countdown von 3 auf 0 runter und drehte Vincent dann mit aller Kraft auf den Bauch, was diesen vor Schmerz erschrocken keuchen ließ. "Es tut mir leid, ich weiß", flüsterte ich und strich behutsam durch sein Haar, um ihn ein bisschen zu beruhigen.
Ich kletterte vorsichtig über meinen Freund und kniete, meine Beine links und rechts neben seiner Hüfte platziert, auf dem Bett. Dann griff ich nach dem Massageöl, schüttete mir ein wenig Flüssigkeit auf meine Hand, stellte die Flasche wieder ab und verteilte das Öl in meinen Händen. "Sag einfach was oder schlag mit deinem Fuß aufs Bett, wenn ich stoppen soll", stellte ich sicherheitshalber fest, bevor ich meine warmen Hände auf seine Schultern legte. Sanft fing ich nach wenigen Sekunden an, über die verspannten und sich unfassbar hart anfühlenden Muskeln zu streichen.
Ich traute mich kaum, Druck auszuüben, da ich Vince keine weiteren Schmerzen bereiten wollte, doch gleichzeitig war es meine einzige Möglichkeit ihm zu helfen. Vorsichtig strich ich seine Schultern etwas aus und spürte an meinen Beinen, wie sich seine Oberschenkelmuskulatur anspannte. "Ich weiß, gleich wird es besser", flüsterte ich liebevoll und machte weiter. Die Muskeln waren wirklich steinhart, so schlimm hatte ich das das letzte mal in meiner Wade vor mehreren Jahren gehabt, als ich es mit Parcours übertrieben hatte. Doch da hatte das ganze nur zwei Minuten angehalten und so breitflächig war es auch nicht gewesen. Wie sehr hatte Vincent seinen Körper bitte strapaziert?!
Nach zwei Minuten fing ich an, langsam etwas mehr Druck auszuüben und bestimmte Stellen gezielt zu massieren und damit zu lockern, weshalb mein Freund mehrmals schmerzerfüllt stöhnte oder sich sichtbar anspannte. Drei Mal schlug er auch mit seinem Fuß aufs Bett und forderte eine kurze Pause, die ich ihm sofort gab. "Es tut mir leid, aber so wird es schneller wieder besser", erklärte ich und strich beruhigend mit meiner Rückhand über seine Seiten, als er während der dritten Pause anfing leise zu wimmern. Es zerbrach mir das Herz, ihn so zu hören, doch ich konnte nichts weiter tun als das.
Es gingen einige Minuten rum, bis ich endlich merkte, wie die Muskulatur unter meinen Fingern nachgab und sich nicht mehr krampfhaft und unkontrolliert anspannte. Erleichtert seufzte ich auf, massierte Vincent jedoch weiterhin und hörte irgendwann auch ein leises Seufzen von ihm. "Geht's wieder?", fragte ich leise und strich mit meiner einen Hand über seinen Rücken, während ich die andere zur Faust ballte, um mich auf ihr abstützen und vorlehnen zu können, da ich meinen Freund kaum verstand, wenn er ins Kissen nuschelte. "Ja... Danke Dag", meinte er und ich musste lächeln. "Zieh dir ein Shirt an um deine Schultern und deinen Rücken warm zu halten, ich bring das Öl weg und wasch mir die Hände", wies ich ihn an, stand auf, nahm die Flasche und warf ihm eins seiner T-Shirts aufs Bett, bevor ich Richtung Bad ging.
Als ich meine Hände wusch, blieb mein Blick an meiner Armbanduhr hängen. 4:11 Uhr. Müde schüttelte ich den Kopf und trocknete meine Hände ab, um mich daraufhin zurück ins Schlafzimmer zu begeben. Vincent lag angezogen und in die Bettwäsche gekuschelt im Bett und schien schon wieder zu schlafen, weshalb ich mich einfach kommentar- und aktionslos zurück zu ihm legte und mich in der Decke einrollte. Ich wollte einfach nur noch schlafen.
Kurz bevor ich wieder eingeschlafen war, spürte ich, wie sich ein Arm um meine Hüfte legte und mich vorsichtig zu sich zog. Schnell rückte ich ein wenig zurück und schmiegte meinen Rücken an Vincents Oberkörper. "Danke, ich liebe dich so sehr", flüsterte er leise an mein Ohr und drückte einen Kuss auf meinen Hinterkopf. "Ich dich auch, also achte zukünftig bitte mehr auf deinen Körper", antwortete ich, legte meine eine Hand auf die von Vince, die auf meinem Bauch ruhte und verschränkte unsere Finger.
"Mach ich, versprochen." Das war das letzte was ich hörte, bevor ich endgültig einschlief und meinen unterbrochenen Schlaf friedlich weiterführte.
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Late night update, huh? Ich wollte das unbedingt heute noch finishen, so here it is. Hoffe, es hat euch gefallen. Inspiration zum OneShot: Ich war am Wochenende super viel auf den Beinen und hatte am Sonntag morgen einen übermiesen Krampf in meinem Bein, als ich aufstehen wollte. Gar nicht mal so interessant. Egal.
Haut wie immer gern Vorschläge, Wünsche und Feedback in die Kommis! Hab euch lieb <3
~Zylinderschneckchen
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Fanfic"It's getting gay!" Oder so in die Richtung. Ich werde hier verschiedenste Oneshots hochladen, zum einen die, die ich bisher schon geschrieben habe, zum anderen auch Neue. Ab sofort werde ich sie nicht mehr einzeln auf meinem Account hochladen, sond...