Happy End? || Levyaku (Haikyuu)

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Warnung! In der Geschichte kommt sexuelle Misshandlung, Selbstverletzung, Selbsthass und Streit der Eltern vor. Wer mit einem der Themen oder gar mehreren/allen Probleme hat und dadurch getriggert wird, sollte sich wirklich gut überlegen, ob er diesen OneShot liest.

Wenn ihr selbst Probleme habt, holt euch Hilfe, egal ob Therapeut oder das Kinder- und Jugendtelefon (Nummer: 116111). Bitte, kämpft nicht allein gegen eure Probleme, es wird immer jemanden geben, der euch zuhören und helfen kann und will. 

Take care und viel Spaß beim Lesen!

PoV Yaku

"Auf geht's Kuroo, noch so ein Aufschlag!", tönte es durch die Halle. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Lippe, um konzentriert zu bleiben und mich nicht von meinen Schmerzen ablenken zu lassen. Kuroo hatte wohl gemerkt, dass ich heute weniger leistungsfähig als sonst war und nutzte dies aus, um zu punkten. So schlug er also direkt auf mich und noch bevor ich reagieren konnte, prallte der Volleyball auf meinen in weißen Bandagen verhüllten Armen auf und sprang unkontrolliert in irgendeine Richtung. Quälend heftiger Schmerz durchzog meine Handgelenke und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich durfte mir nichts anmerken lassen, der aufgedrehte, stets aufgeweckte Yaku durfte seine Fassade nicht fallen lassen. "Yaku?!" Die erschrockenen Rufe rissen mich aus meinem inneren Gedankenkampf. "Was denn? Auch mir geht mal ein Ball ins Aus!", gab ich nervös von mir, den Schmerz überspielend. "Das ist es nicht, deine Arme!" Kai deutete unsicher auf meine Arme. Ich sah runter zu meinen Bandagen, welche sich langsam rot färbten. "Fuck, fuck fuck", fluchte ich und rannte so schnell wie möglich aus der Halle in die Umkleiden, meine verdatterten Teamkollegen einfach stehen lassend. Meine Gedanken schweiften zum gestrigen Abend, der Sonntag vor dem Schulbeginn nach Weihnachten und Neujahr.

Die Ferien waren die reinste Hölle gewesen, meine Eltern hatten nichts besseres zu tun, als an heilig Abend am Tisch einen ihrer vielen Streits anzufangen. Ich hatte es einfach angenommen und über mich ergehen lassen. Als Geschenk bekam ich Schläge von meinem Vater weil ich wie immer Schuld an Allem war. Abschlussfeier nach dem Abi, meine Eltern hatten sich vergnügt und das Kondom ist gerissen. Meine Mum sah Abtreibung als Mord, weshalb sie mich dann zwangsläufig behalten mussten. Ich war also im wahrsten Sinne des Wortes ein Unfall. 'Ohne dich wären wir ein glückliches Paar, ohne den ganzen Streit!', meinte mein Vater immer. 

Ich hatte danach wirklich gedacht, Weihnachten könnte nicht mehr schlimmer werden, aber wie sagte man so schön? Schlimmer geht immer. Die kompletten Ferien wurde ich in meinem Zimmer eingesperrt, ich hatte nur einmal am Tag eine Scheibe Toast bekommen und den einzigen, den ich gesehen hatte, war mein Vater, der mich täglich schlug. An Silvester schließlich wurde ich nach Langem sogar vergewaltigt. Ich hatte inständig gehofft, er würde mich endlich in Ruhe lassen, weil ich endlich gute Noten schrieb, doch wie es mein Schicksal halt so wollte, vergewaltigte er mich nun seit Silvester wieder täglich. 

An die körperlichen Schmerzen hatte ich mich halbwegs gewöhnt, doch der seelische Schmerz war dafür um so größer geworden. Gestern Abend war es dann so weit gekommen, dass ich meinen Spiegel im Zimmer aus Hass zerschlagen hatte. Blind vor Wut und Trauer hatte ich eine der Scherben einfach aufgehoben und sie an meinem Arm angesetzt. Aus einem Schnitt wurden zwei, aus zwei wurden drei und aus drei wurden dreißig, am einen Arm dreizehn, am Anderen siebzehn Schnitte. Irgendwann, ich war kurz davor, ohnmächtig zu werden, hörte ich auf und versorgte meine Wunden, ich hatte erst zu dem Zeitpunkt realisiert, was ich angestellt hatte. 

Und jetzt saß ich hier, heulend am Boden der Duschen des Volleyballclubs, wie erbärmlich. Schluchzer entfuhren mir, teils aus körperlichem, teils aus seelischem Schmerz. Meine Arme brannten wie Hölle, doch ich machte mir nicht die Mühe, die Bandagen auszuziehen und mich um die aufgerissenen Wunden zu kümmern. Wieso hatte ich das getan? Wieso war ich so? Plötzlich wurde die Tür zu den anliegenden Umkleiden aufgerissen und eine Stimme hallte durch den Raum. "YAKU BIST DU HIER?!" Lev. Ich, weder fähig zu antworten, noch zu schweigen, schluchzte einfach weiter und zog meine Beine mehr an mich, um mich dahinter zu verstecken. Nur fünf Schritte später und ich konnte den Blick des Halbrussen auf mir spüren. Was würde er wohl sagen? Das 1,66m kleine Arschloch, dass ihn ständig mit Annahmen und dummen Sprüchen quälte und nie auf ihn und seine Gefühle Rücksicht nahm, heulend am Boden vor ihm, ein kleines Häufchen Elend, ein Stück Dreck am Wegesrand. Was würde er wohl zu diesem Abschaum sagen?

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