PoV Vincent
Kelvins Abend war unfassbar toll gewesen. Wir hatten alle viel gelacht, der ein oder andere eine Träne vergossen und jeder hatte unglaublich viel über den Shona gelernt. Für mich war es faszinierend gewesen, jemanden kennenzulernen, der auch produzierte, und auch wenn wir nicht direkt darüber gesprochen hatten, empfand ich eine Menge Respekt vor diesem Menschen. Auch für mich hatte es den ein oder anderen emotionalen Moment gegeben, doch obwohl ich es nicht so sehr zeigen konnte, wusste ich, dass es allen auf der Couch ersichtlich gewesen war. Johannes hatte 'Only Thing We Know' gesungen und ich musste mich zusammenreißen, nicht ständig zu Dag hinüberzublicken, der den Abend neben mir gesessen hatte. Doch die Textzeilen fühlten sich wie auf mich zurechtgeschnitten an und ich konnte nicht anders, als zu Dag zu schauen, der in der Musik vertieft zum Takt wippte und Johannes gebannt zusah. "You're just like Bonnie, and I'm just like Clyde and you know that you got me. Well maybe it might be true, 'cause I've not been too good this time. People say I lost my mind and I shouldn't be hanging with you. No I don't care 'bout what they say..." Tatsächlich hatten mir früher viele gesagt, ich solle nicht so viel Zeit mit Dag verbringen. Und jetzt waren wir hier in Südafrika. Schon verrückt, wie sich Zeiten ändern konnten.
"Es war ein Mal ein leeres Glas, welches sehr traurig darüber war, keine Flüssigkeit in sich zu haben. Dann kam ein Clueso mit einer Sektflasche, schüttete etwas aus der Flasche in das Glas und das kleine leere Glas war wieder glücklich", riss Clueso mich aus den Gedanken, als er die Worte in einer spontan kreierten Melodie vor sich hinsang, mir mit dem Ellenbogen in die Seite piekte und dann mein leeres Glas zum inzwischen bestimmt sechsten Mal nachfüllte. "Ich sollte langsam mal aufhören", versuchte ich ihn zu bremsen, doch er goss das Glas grinsend bis zum Rand voll und prostete mir dann mit seinem halbvollen Glas zu. "Seit wann so eine Alkohol-Spaßbremse Herr Stein?", lachte Dag neben mir, der ebenfalls schon einiges intus hatte. "Wir müssen morgen weiter drehen und ich hab keine Lust auf einen Kater", erklärte ich etwas zögerlich. Seit wann machte ich mir Sorgen über morgen? Mit einem Grinsen schüttelte ich den Gedanken von mir ab. "Weißte was? Scheiß auf Kater, heute wird gefeiert", rief ich motiviert und exte dann das Glas.
Einige weitere Drinks und ein paar Stunden später entschlossen wir uns dann doch, langsam zu unseren Bungalows zu gehen und uns schlafen zu legen, immerhin wäre morgen schon der nächste Drehtag und da es so schön hier war, wollten wir auch noch etwas vom Tag haben. "Siebzehn hat echt Spaß gemacht heute", durchbrach Dag die friedliche Stille, die zwischen uns entstanden war, während wir den kurzen Weg zu unserem Bungalow zurücklegten. "Stimmt. Gelbe Songs sind sowieso mit die besten, die es gibt. Voll schade, dass Lieder so selten gelb sind", murmelte ich gedankenverloren, ohne mir wirklich Gedanken darüber zu machen, was ich da eigentlich sagte. „Ich find es faszinierend, wenn du über deine Synästhesie redest, hab ich dir das schon mal gesagt?", meinte Dag mit vom Alkohol verwaschener Stimme, als ich die Tür zu unserem Apartment aufgesperrt hatte. "Ich dachte immer, ich nerve damit, weil es keiner nachvollziehen kann, deshalb sag ich es inzwischen immer seltener", nuschelte ich jedoch nur und schloss die Tür, nachdem wir beide eingetreten waren.
Plötzlich spürte ich, wie Dag mich an den Schultern packte und drehte, nur um kurz darauf mit meinem Rücken an die Tür gedrückt zu sein. Erschrocken keuchte ich auf und sah verwirrt zu Dag hinunter. Ich war dankbar, dass seine Hände noch an meinen Schultern lagen, da ich sonst vermutlich aufgrund des Schwindels umgefallen wäre, der sich wegen des Alkohols in meinem Kopf ausbreitete. "Hör auf, immer so schlecht über dich zu reden", knurrte Dag mit funkelnden Augen und löste damit eine Gänsehaut an meinem kompletten Körper aus. "Sorry", brachte ich nur überfordert von mir, denn die Situation war zu viel für mich. "Du bist perfekt, wie du bist und du nervst mich nicht. Niemals. Natürlich gehen wir uns ab und an auf den Keks, aber du musst dir deshalb doch nichts abgewöhnen", fuhr Dag nun fort und strich mit seinen warmen Händen von meinen Schultern zu meinem Brustkorb.
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Anime/Youtube/Film/Serien/Musik OneShots (German)
Fanfiction"It's getting gay!" Oder so in die Richtung. Ich werde hier verschiedenste Oneshots hochladen, zum einen die, die ich bisher schon geschrieben habe, zum anderen auch Neue. Ab sofort werde ich sie nicht mehr einzeln auf meinem Account hochladen, sond...