PoV Maxx
Ich saß mit tränenüberströmten Gesicht auf dem Bett, Pistol auf meinem Schoß und Crash in seinem Körbchen neben dem Bett liegend. Ich hätte Cody heute nach vier Wochen getrennt sein endlich am Flughafen abholen sollen, doch wie es das Leben nun mal wollte, sollte das nicht passieren. Er hatte mich gestern Abend angerufen und mir mitgeteilt, dass der Hurricane sich so verstärkt hatte, dass er nicht zurück nach Los Angeles fliegen konnte. Er war ohne mich nach Florida geflogen, da ich es zeitlich nicht geschaffen hatte und er aufgrund familiärer Probleme dringend zu seinen Eltern reisen musste. Ursprünglich wollte ich letzte Woche zu ihm fliegen, um zum einen meine Eltern zu besuchen und zum anderen für ihn und seine Familie da zu sein, aber auch das hatte nicht funktioniert. Als ich mich dann darauf eingestellt hatte, ihn zumindest eine Woche später wieder zu sehen und das nun auch nicht geschah, zersprang mein Herz. Ich verabscheute es, nicht bei Cody zu sein, ich war dafür einfach nicht gemacht. Insbesondere jetzt mit dem Hurricane, welchen man nicht unterschätzen sollte, machte ich mir enorme Sorgen um das Wohlbefinden meines Freundes und unserer Familien.
Ich spürte, wie die Worte von meiner Schwester in mir widerhallten. Das zwischen euch wird nichts. Ihr werdet erst euch selbst und dann die Band zerstören. Vermutlich hatte sie nicht ansatzweise recht, aber allein, dass sie es damals ausgesprochen hatte und mich seitdem immer wieder warnte, brachte mich dazu, an der Beziehung mit Cody zu zweifeln. Die Öffentlichkeit wird es früher oder später herausfinden. Falls ihr es überhaupt soweit bringt und eure Beziehung davor nicht bereits zu Grunde gegangen ist, weil ihr euch so sehr verstecken und verstellen müsst. Das waren die ersten Worte meines besten Freundes seit Schultagen gewesen, als ich ihm von Cody und mir erzählt hatte. Und die beiden waren bei weitem nicht die einzigen, die so etwas behaupteten. Vielleicht hatten sie ja doch recht?
Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Zweifeln und ich starrte für einen kurzen Moment auf den grellen Bildschirm, der mich fast erblinden ließ. Mein Handy war seit Tagen auf 'Nicht stören' und Cody war der einzige, der davon nicht betroffen war. Schnell löste ich mich aus meiner Starre und tippte auf den grünen Hörer, um die Stimme des Älteren hören zu können. "Hey Maxx", ertönte es sofort und ich erblickte sein wunderschönes Gesicht. Um meinen emotionalen Zustand nicht sofort auffliegen zu lassen, legte ich das Handy für einen Moment neben mich und hob Pistol von mir, um mich hinzulegen und mein Gesicht halb in meinem Kissen zu vergraben. So sehr ich Facetime liebte, aber in meiner Verfassung war das nicht unbedingt förderlich. "Hey", antwortete ich leise, verzaubert von seinem breiten Lächeln. "Alles klar bei dir? Ich vermisse dich unfassbar", gestand der Ältere und ich seufzte leise. "Eigentlich ist alles okay, ja... Ich vermisse dich auch", entgegnete ich, wobei ich versuchte, so wenig wie möglich so zu klingen, als hätte ich die letzten 3 Stunden durchgeheult.
"Du klingst, als hättest du die letzten Stunden geweint", stellte er fest und ich beobachtete ihn dabei, wie er sein Handy auf seinem Nachttisch abstellte und sich dann auch hinlegte. "Nein, bin nur müde", log ich und biss mir nervös auf die Unterlippe. "Wie sieht es mit dem Hurricane aus?", erkundigte ich mich dann unsicher, um von mir abzulenken. "Nicht allzu gut. Er wird direkt über unsere Stadt wandern, so wie es aussieht. Aber momentan ist noch alles okay und wir sind gut geschützt hier, also mach dir keine Sorgen um mich", erklärte Cody mit einem traurigen Lächeln. "Einfacher gesagt, als getan", flüsterte ich nur mit trübem Blick. "Das schlimmste, was mir passieren wird, ist Stromausfall, eventuell ein leerer Akku und vermutlich keinen Empfang", versuchte er mich zu beruhigen, doch das ging leider nach hinten los.
Ich fühlte, wie sich neue Tränen ihren Weg zu meinen Augen bahnten, als ich realisierte, dass er mir eventuell in den nächsten Tagen plötzlich nicht mehr antworten würde und ich keine Chance hätte, mich zu erkundigen, ob es ihm gut ging. "Wieso fühlt es sich so an, als würde sich ständig irgendetwas in den Weg stellen, um uns auseinander zu halten? Nicht nur das hier. Die Öffentlichkeit, vor der wir das alles verstecken müssen, manche unserer Freunde, die uns immer wieder sagen, dass das nicht für immer funktioniert zwischen uns, es ist alles, als würde das Leben uns trennen wollen", brach es aus mir heraus und mir entfuhr ein leises Schluchzen, dass ich versuchte mit meinem Kissen zu dämpfen. "Bitte nicht weinen Kleiner, es wird alles gut... Wir wussten von Anfang an, dass es nicht leicht sein würde und wir viel opfern und einstecken müssten. Aber bitte vertraue mir, auch wenn ich gerade nicht bei dir sein kann, dass es mich ohne ein uns nicht geben würde. Ich könnte ohne dich gar nicht existieren. Ich kann zwar weder dir, noch mir den Schmerz nehmen, aber ich kann dir versprechen, dass er vorbei geht und ich schneller als du denkst wieder bei dir bin. Hör nicht auf die, die irgendwelche Gerüchte in die Welt posaunen und denken, sie wüssten besser, was uns gut tut und was nicht, als wir selbst." Seine Stimme war sanft und ich spürte die Ehrlichkeit seiner Worte tief in mir.
Ich wusste, dass ich seinen Worten Glauben schenken konnte, doch meine Tränen wollten nicht aufhören zu fließen und mein Körper nicht aufhören zu zittern. "Maxx, alles wird gut, tief durchatmen. Weißt du, wenn ich jetzt gerade bei dir wäre, würde ich dir zeigen, wie sehr ich dich liebe. Ich würde dich fest umarmen und dir jede einzelne Träne vom Gesicht küssen, bis du wieder dein zuckersüßes Lächeln lächelst. Dann würde ich dich ins Bett drücken und dir zeigen, zu wem du gehörst. Dich küssen, bis du deinen Verstand verlierst und spätestens, wenn ich in dir bin und wir Körper an Körper unter meiner Decke liegen, würdest du verstehen können, wie sehr ich dich brauche und liebe", erzählte er langsam und eindringlich, was in mir ein warmes Kribbeln auslöste. Ich wusste, dass er jedes einzelne Wort genau so meinte wie er es sagte.
Nach kurzer Zeit wurde ich etwas ruhiger und zuversichtlicher, bis ich schließlich durch unsere Unterhaltung so abgelenkt war, dass ich meine Sorgen und Ängste für einen Moment komplett zur Seite schieben konnte. Wir erzählten uns, wie die letzten Tage und Wochen auch, alles, was wir getan hatten und redeten über alles mögliche, die Zeit und Distanz ausblendend. Zwischendrin kam Codys Mutter herein und unterhielt sich etwas mit uns, was ich wirklich süß fand. Die Frau war, genau wie ihr Sohn, Zucker pur. Bisschen verrückt und durchgedreht, aber trotzdem liebevoll und absolut herzlich.
Nach zwei weiteren Wochen, von denen Cody 5 Tage keinen Empfang und Akku gehabt hatte, stand ich nun endlich am Flughafen und wartete sehnsüchtig darauf, dass mein Freund aus dem Flugzeug stieg und zum Kofferband kam. Nach knapp 45 Minuten entdeckte ich seine seit unserem neuen Album pink gefärbten Haare in der Menschenmasse und kämpfte mich sofort durch die Menge, ehe ich ihm um den Hals fiel. Mir war es scheiß egal, was sich andere in diesem Moment gedacht haben mussten und ob uns gerade eventuell irgendein Fan sah, denn für mich zählte nur, den Mann meiner Träume wieder in meinen Armen zu halten. Ich spürte, wie er seine Arme um meine Hüfte schlang und mich so eng zu sich zog wie physisch möglich, während ich meine Hände in dem Stoff seines Hoodies vergrub und gierig seinen Geruch einatmete, als ich mein Gesicht in seine Halsbeuge drückte. "Ich bin hier, alles ist gut", flüsterte er und strich eine meiner grünen Strähnen aus meinem Gesicht und hinter mein Ohr, bevor er mich wieder an sich zog, vermutlich, um mich vor meinem Zittern zu schützen.
Eine Stunde später waren wir an unserer Wohnung angekommen und hatten seine Koffer herein gebracht. Ich hatte gerade vor, ihn zu fragen, ob wir kuscheln könnten, als er mich an die nächstbeste Wand drückte und seine Lippen entschlossen auf meine legte. Mir entfuhr ein überraschtes Geräusch, doch ich erwiderte den Kontakt sofort gierig, um ihm zu zeigen, wie sehr er mir gefehlt hatte. Und was sollte ich sagen - wir verließen das Bett erst wieder, als der Pizzaservice uns unser Abendessen lieferte. Dabei war Cody bereits um 10:30 Uhr gelandet.
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Soo, bisschen chaotisch glaub ich, aber irgendwie hat der OneShot Charme. Der Text ist SEHR stark am oben eingefügten Song orientiert, es lohnt sich also wirklich, das Lied mal anzuhören.
Ich hoffe, euch gefällt der OneShot und ihr gebt mir viel Feedback! Kritik ist natürlich sowohl positiv als auch negativ wie immer gerne gesehen, genau wie Wünsche und Vorschläge! <3
~Zylinderschneckchen
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