PoV Y/N
"Hey, wie geht es dir? Ich bin jetzt am Hauptbahnhof angekommen. Weißt du, wo sich Vincent rumtreibt? Er geht schon wieder nicht ans Handy", fragte ich Dag, nachdem er meinen Anruf angenommen hatte. "Hey Y/N, bei mir ist alles super, bei dir? Freut mich, dass du es geschafft hast. Vincent? Keine Ahnung, ich schätze der hängt im Studio rum. Er wollte glaube ich noch was mit Clueso machen, aber was genau hat er mir nicht erzählt", hörte ich die Stimme von Vincents bestem Freund. "Oh okay, verstehe. Denkst du, ich störe, wenn ich vorbei komme bei ihm im Studio? Oder soll ich in seiner Wohnung warten, bis er heimkommt", überlegte ich laut. "Ne man, der fällt safe aus allen Wolken, wenn du bei ihm auftauchst. Also positiv. Außerdem kommt der inzwischen immer seltener zu sich nach Hause und schläft häufig im Studio oder bei mir, weil, und ich zitiere ihn, ihm das Bett ohne dich zu groß ist", lachte er und ich musste lächeln. Ja, unsere Beziehung war etwas anstrengend, immerhin war ich seit eineinhalb Monaten auf Tour und hatte dementsprechend in dem Tourbus meiner Band geschlafen, statt in meiner Wohnung oder der von Vincent in Berlin. "Umso besser, dass ich dann jetzt ja zwei Tage da bin", lachte ich und lief in Richtung des Gleises, auf welchem die S-Bahn in Richtung Vincents Studios fuhr.
Ich freute mich unfassbar, meinen Freund endlich wieder sehen zu können, auch wenn es wirklich hart gewesen war, ihm nichts von meinem Überraschungsbesuch zu sagen. Mein Management, Dag und ich hatten alles hinter seinem Rücken durchgeplant, um ihn zu überraschen. Das heute auch noch sein Geburtstag war, machte alles nur noch besser. "Okay danke Dag, ich fahr dann mal zum Studio. Wir sehen uns ja heute Abend", meinte ich zum Abschluss unseres Gespräches und legte nach einer Verabschiedung seinerseits auf. Kurz darauf fuhr auch schon die richtige S-Bahn ein und ich quetschte mich in den ziemlich überfüllten Wagon. Vincent war fest überzeugt, dass ich gerade auf dem Weg mit dem Tourbus von Erfurt nach Köln war. Ich hatte ihn in dem Glauben gelassen, dort viele Interviews führen zu müssen und daher leider nicht an seinem Geburtstag bei ihm sein zu können, was er mir mit einem traurigen aber verständnisvollen Nicken abgekauft hatte. Ich schaltete meine Musik, die seit dem Gespräch mit Dag nicht mehr lief und pausiert war, wieder an und steckte mir auch meinen zweiten Kopfhörer ins Ohr, um den Lärm der Unterhaltungen um mich herum ausblenden zu können. Als der nächste Song anfing, musste ich grinsen. 'Ganze Galaxien' von SDP. Zwar war der Song inzwischen schon älter, aber ich fand den Vibe, den die beiden in den Song gebracht hatten, wirklich toll und der Text brachte mich immer wieder zum schmunzeln.
Als die zweite Strophe anfing und ich Vincents Stimme auf den Ohren hatte, breitete sich ein wohliges Gefühl in mir aus. Das war der Vorteil, wenn man ein Sängerpaar war - bei Distanz war die Stimme des anderen immer auf Abruf bereit, um Trost zu spenden. 'Der Nachbar klopft an die Wand wenn wir uns streiten, der Nachbar klopft an die Wand wenn wir es treiben.' Das Grinsen, das Vincent beim einsingen dieser Zeile im Gesicht gehabt haben musste, war deutlich zu hören und verursachte eine leichte Gänsehaut auf meinen Armen. In weniger als 20 Minuten würde ich ihn endlich wieder umarmen können. Und Clueso nach einer gefühlten Ewigkeit eventuell sogar auch mal wieder zu sehen, freute mich auch sehr.
Als die Bahn endlich an der richtigen Haltestelle angekommen war, stieg ich aus und wechselte auf die U-Bahn, um mir den Fußweg bis zum Studio zu sparen. Zwei weitere Stationen und 5 Minuten laufen später stand ich dann schließlich vor einer ziemlich unauffälligen Fassade, hinter der sich Vincents großes Studio versteckte. Nachdem ich mir meine vor Aufregung feuchten Hände an meiner Hose trocken gestrichen hatte, hob ich nervös meine Hand zur Klingel und betätigte diese zögerlich. Ich konnte die Klingel im Inneren läuten hören, doch entgegen meiner Erwartung war es nicht Vincent, der kurz darauf in der Tür stand, sondern Clueso. Gerade, als er zum reden ansetzen wollte, in seinem Gesicht war die Verwirrung deutlich ablesbar, bedeutete ich ihm schnell, leise zu sein und sich nichts anmerken zu lassen, indem ich mir einen Finger auf die Lippen legte und den Kopf schüttelte. "Y/N? Was machst du hier? Solltest du nicht in Köln sein?! Vince ist komplett fertig mit den Nerven, weil du nicht da bist", flüsterte er so leise wie möglich, was etwas Sorge in mir auslöste. Eigentlich war Vincent nicht der Typ Mensch, der sowas nach außen zeigte und seine Arbeit dadurch beeinflussen ließ. "Haben uns daher Pizza bestellt, deshalb bin ich auch an die Tür gegangen", erklärte er weiter und seufzte.
"Thomas alles klar? Wieso dauert das so lange?", hörte ich die Stimme meines Freundes durch sein Studio schallen und spürte sofort, wie sich mein Puls vor Freude erhöhte. "Alles gut, ja! Bin gleich wieder da!", rief er schnell zurück und zog mich dann schnell ins Studio, bevor er die Tür schloss. "Komm mit", grinste er leise und lief die Treppen hoch zur Empore, weshalb ich ihm folgte. Er bedeutete mir, kurz bevor ich sichtbar war, stehen zu bleiben, was ich dann auch grinsend tat. "Hä, war das nicht der Pizzalieferant, der geklingelt hat?", fragte Vincent hörbar verwirrt und ich beobachtete Clueso, wie er anfing immer breiter zu grinsen. "Ne, aber ich hab was viel besseres als Pizza mitgebracht", strahlte er und gab mir mit einem Seitenblick das Signal, herzukommen. Sofort lief ich die restlichen Stufen hoch und sah Vincent, dessen Augen sich mit jedem meiner Schritte noch mehr weiteten. Ich lächelte aufgeregt und winkte kurz, während mein Freund wie in Schockstarre auf der Couch festklebte. "Bekomm ich kein 'Hallo'?", schmunzelte ich und ging zu ihm, woraufhin er fassungslos den Kopf schüttelte und aufsprang, um mich keine Sekunde danach in seine Arme zu schließen.
"Y/N- Was zum Teufel machst du hier", nuschelte er fassungslos in meine Haare und drückte mich noch fester an sich, als würde ich mich in Luft auflösen, wenn er mich losließ. "Überraschung", grinste ich glücklich gegen seinen Brustkorb und drehte meinen Kopf leicht, um zu ihm aufzusehen. "Überraschung? Man ich hab die letzten Nächte beschissen geschlafen, weil ich dachte, ich würde dich nicht mal an meinem Geburtstag bei mir haben", brummte er, allerdings war an seiner Tonlage zu hören, dass er nicht wirklich böse oder enttäuscht war. "Ich muss Dag wegen unserem Abendessen bescheid geben", stellte er daraufhin fest, obwohl er mich noch immer nicht losgelassen hatte. "Nein, er hat alles mit mir geplant. Keine Sorge, er weiß bescheid", lachte ich und drückte Vincent nun doch etwas von mir weg, um ihn anschauen zu können. "Ich bin so froh, dass du da bist", hauchte der Produzent und ich spürte, wie sich seine warmen Hände an meine Wangen legten und sein Atem meine Lippen streifte, als er sich auf meine Höhe lehnte. "Ich hab dich vermisst", antwortete ich ebenso leise und krallte meine Hände in sein T-Shirt, woraufhin ich ihn zu mir zog und unsere Lippen in einem lang ersehnten Kuss vereinte.
Erst nach einigen Sekunden lösten wir uns widerwillig voneinander, doch der Augenkontakt danach blieb bestehen. "Ihr seid wirklich zu süß", grinste Clueso und zog damit unsere Aufmerksamkeit auf sich. "Shit sorry", entschuldigte ich mich sofort, immerhin saß er gerade wie das fünfte Rad am Wagen auf der Couch und musste sich diese über dramatische Widervereinigung geben, die vermutlich jeden Liebesfilm der letzten fünf Jahre toppte. "Ach quatsch, alles gut. Hauptsache, Vince ist nicht mehr kurz vorm heulen", entgegnete Thomas jedoch nur entspannt und lächelte mich an. "Du warst kurz vorm heulen?", fragte ich verwirrt an meinen Freund gerichtet, der etwas rot anlief. "Das ist eine maßlose Übertreibung. Mir ging es einfach nur nicht so gut und dich nicht da zu haben hat das ganze nicht unbedingt besser gemacht", gestand er und ließ sich zurück auf die Couch, auf der er bis vor wenigen Minuten noch gesessen hatte, fallen, wobei er mich an meiner Hand mitzog. Ich landete unsanft auf seinem Körper, was uns beide zum lachen brachte.
Nachdem wir noch eine ganze Weile Zeit mit Clueso verbracht hatten, begaben Vincent und ich uns zu ihm nach Hause. Als die Tür hinter mir schließlich ins Schloss gefallen war, gab es kein Halten mehr. Sofort spürte ich die Haustür in meinem Rücken, Vincents Hände an meinen Seiten und seine Lippen auf meinen. Es war ein sehnsüchtiger, leidenschaftlicher, verliebter Kuss. Nicht einer der Sorte, mit der ein Porno eröffnet wurde. Es war einer der Art, die dir stumm vermittelte, wie sehr du vermisst wurdest und wie unfassbar wichtig du der Person warst. Es war Vincents Art, mir zu sagen, 'Scheiße hab ich dich vermisst, ich hätte es nicht eine Sekunde länger ohne dich ausgehalten', und das wusste ich ganz genau. Erst, als wir beide nicht mehr den kleinsten Hauch an Luft in unseren Lungen hatten, lösten wir uns schwer keuchend voneinander, die Stirn an die des anderen gelehnt. "Du hast mir so sehr gefehlt", flüsterte der Größere zwischen zwei schweren Atemzügen und lächelte verliebt. "Du mir doch auch", antwortete ich ebenso leise und strich durch die Haare an seinem Nacken, wo meine Hände seit unserem Kuss ruhten.
"Happy Birthday", lächelte ich dann, ehe ich unsere Lippen erneut miteinander vereinte.
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So, ein kleiner 1500 Wörter OneShot für zwischendurch :D
Hab den tatsächlich noch in den Tiefen meiner Skizzen fast fertig aufgefunden und hab den Text kurz fertig verfasst, weil ich eine kleine Lernpause einlegen wollte. Hoffe, euch hat die etwas andere Art an SDP OneShot gefallen!Ich freue mich wie immer über Feedback, Votes und Kommentare! Love you, stay hydrated bei dieser Hitze <3
~Zylinderschneckchen
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