Bad Romance

While the moon's on the run

Another day has tried to make me older

Another second has just come and go

Time has wrapped it's arms around my shoulder

And I'm chasing the sun while the moon's on the run

[Thomas Godoj - When the tears are falling]

Es war bereits halb fünf Uhr morgens, als Magdalena endlich den Club verlassen konnte.

Sie war müde, dieser Arbeitstag war doch sehr anstrengend gewesen. Doch sie wollte ihren Beruf nicht mehr missen, sie mochte es, im Low Club zu arbeiten.

Sie mochte die Atmosphäre dort und die Leute. Auch wenn sich immer wieder Betrunkene an die Bar verirrten und sie zu laberten oder blöd anmachten.

Sie hatte kein Problem damit, sie kam klar. Hauptsache, sie hatte einen Job, den sie mochte und sie konnte Geld verdienen.

Doch jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher, als ihr kuscheliges Bett, in dem sie sich verkriechen konnte.

Sie schloss ihren Wagen auf, warf die Tasche auf den Beifahrersitz und fuhr los. Ihr Arbeitsweg war nicht weit, und doch kam sie meistens mit dem Auto her. Denn mitten in der Nacht durch die Hauptstadt Spaniens zu stromern war nun mal nicht die beste Idee, noch dazu, wenn man eine Frau war.

Und Magdalena wollte nichts riskieren, dafür hing sie zu sehr an ihrem Leben.

Sie drehte das Radio auf, damit sie nicht in völliger Stille nach Hause fahren musste.

Während der kurzen Fahrt zu ihrem Apartment schoss ihr erneut die Frage, was Sergio Ramos an diesem Abend eigentlich von ihr gewollt hatte, durch den Kopf.

Sie war überrascht gewesen, ihn in diesem Club zu sehen, noch vor ein paar Wochen hätte sie nicht einmal im Traum daran gedacht, jemals auf einen berühmten Fussballer zu treffen.

Und doch war es jetzt passiert und zu allem Überfluss hatte er auch noch mit ihr geflirtet!

Magdalena schüttelte den Kopf bei all diesen Gedanken. Nein, sie durfte nicht über Sergio nachdenken, sie würde ihn wahrscheinlich sowieso nie wieder sehen.

Sie bezweifelte stark, dass er sich am nächsten Tag noch an sie erinnern konnte, immerhin hatte sie gesehen, wie betrunken er gewesen war. Da musste das Gedächtnis doch darunter leiden.

Zu Hause angekommen, warf Magdalena die Schlüssel und die Tasche auf die Kommode im Flur und zog sich ihre dünne Jacke aus.

Dann schlurfte sie ins Schlafzimmer, schälte sich aus ihren Klamotten und schlüpfte in Hotpants und Shirt, bevor sie in der gesamten Wohnung das Licht ausmachte um ins Bett zu kriechen. Sie war todmüde und wollte nur noch schlafen. Schlafen, bis am nächsten Nachmittag oder noch länger.

Bis sie wieder zur Arbeit musste.

Doch obwohl Magdalena hundemüde war, fand sie nicht in den Schlaf. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, fuhr sich durchs Haar und stiess einen Seufzer aus. Warum zum Teufel wollte dieser Fussballer jetzt nicht mehr aus ihrem Kopf verschwinden? Sie hatte ihn doch bloss heute ein paar Mal gesehen und sie hatte ihn bedient wie jeden anderen Gast auch!

„Nicht mehr an ihn denken, nicht mehr an ihn denken", murmelte sie leise und schloss dabei wieder die Augen. Immer wieder murmelte sie diese Worte, bis sie der Schlaf schliesslich doch übermahnte und sie einschlief.