She's yours if she stays

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Will she love you tomorrow like she loves you today? She can keep your heart guessin', but she's yours if she stays. And that's what it feels like to love a woman. 

[Lionel Richie & Enrique Iglesias - To love a woman]


Die Kaffeetasse füllte sich nur langsam mit der braunen, bitteren Brühe, während Magdalena der Flüssigkeit dabei zusah, wie sie aus der Kaffeemaschine in die Tasse floss. Die junge Frau war müde. Schrecklich müde. Sie hatte kaum ein Auge zugetan in der letzten Nacht. Zu sehr war ihr der kaputte Abend mit Sergio im Kopf rumgegeistert. Seufzend fuhr sie sich durchs Haar, nahm schliesslich ihren Kaffee und setzte sich an den Küchentisch. Die heutige Tageszeitung lag schon da und sie schlug sie auf.Langsam blätterte Magdalena diese durch, während sie ihren Kaffee trank. Angestrengt versuchte sie, Sergio aus ihren Gedanken zu vertreiben. Dann war der Abend gestern halt ein Reinfall. Warum machte sie sich so einen Kopf darum? Sie waren kein Paar, die Welt ging nicht unter wegen diesem Abend. Ein erneuter Seufzer entwich ihr. Nun, sie war verliebt, das musste sie sich mal wieder eingestehen. Und dagegen konnte Magdalena wirklich nichts tun, auch wenn sie gewollt hätte.„So ein Mist", murmelte sie und schlug die Zeitung wieder zu. Sie konnte sich nicht darauf konzentrieren, ausserdem drohten Kopfschmerzen. Sie rieb sich die Schläfen und schloss die Augen.Als es mit einem Mal völlig unerwartet klingelte, zuckte die junge Frau erschrocken zusammen. Stirnrunzelnd stand sie auf und schritt durch den Flur zur Wohnungstür.Erstaunt zog sie die Augenbraunen in die Höhe, als sie den jungen Mann vor ihrer Tür stehen sah. „Sergio?"Er lächelte leicht und warf dann einen kurzen Blick auf den riesigen Blumenstrauss in seinen Händen. Erst jetzt fielen ihr die Blumen auf. Sie waren bunt und wunderschön. Und sie dufteten herrlich, das konnte sie sogar hier riechen, obwohl sie nicht direkt daran schnupperte. Der Fussballer räusperte sich. „Ja, ich...also, das wegen gestern, das war...eine wirklich blöde Aktion. Und es tut mir wirklich leid. Magdalena, bitte. Ich hab mich daneben benommen." Er sah sie an. Sah sie mit diesen braunen, schönen Augen an und sie konnte ihm ansehen, dass es ihm wirklich leid tat. Magdalena biss sich auf die Lippen, sah den Blumenstrauss an. „Ist...der für mich?", fragte sie dann, ohne auf seine Entschuldigungsversuche einzugehen. Sie brauchte ganz kurz Zeit um nachzudenken. Diese morgendliche Entschuldigung hatte sie etwas überrumpelt.„Oh. Ja, er ist für dich", sagte Sergio und streckte ihr den Strauss etwas überschwänglich hin. Seine sichtbare Nervosität liess Magdalena lächeln. So hätte sie Sergio Ramos nicht eingeschätzt. Doch sie nahm die Blumen, roch daran – sie rochen wirklich himmlisch, fand sie – und schritt in die Küche um sie in eine Vase zu stellen. Sie hatte noch nie Blumen bekommen seit sie in Madrid war. Und sie hatte auch früher so gut wie nie welche bekommen. Dass sie eine Vase besass, war also im Grunde ziemlich verwunderlich.„Ich...also...verzeihst du mir?", hakte Sergio nach und sie drehte sich um. Er war ihr ins Innere der Wohnung gefolgt. Und so wie er jetzt vor ihr stand, konnte sie nicht anders, als unwillkürlich an diese eine Nacht zu denken. Als er auch dagestanden hatte. In ihrer Wohnung. Bevor sie zusammen im Bett gelandet waren.

Sie schluckte kaum merklich und atmete tief durch. „Ja, ich verzeihe dir. Es...mir tut es auch leid. Ich hätte nicht so reagieren sollen. Ich war wohl etwas zu empfindlich." Sie lächelte und trat langsam auf ihn zu. „Wirklich? Also...du brauchst dich für gar nichts zu entschuldigen", meinte Sergio dann und fuhr sich etwas verlegen über den Hinterkopf. „Doch, ich finde schon. Und...damit sind wir doch jetzt quitt, oder?" Er nickte nun und lächelte ebenfalls. „Ich...wollte dich noch etwas fragen", begann er wieder und griff dabei nach Magdalenas Hand. Sie zuckte leicht zusammen bei seiner Berührung und ihr Herz begann sogleich, ein schnelleres Tempo an den Tag zu legen. Sie sah ihn an, zwang sich, nicht den Blick abzuwenden, auch wenn sie gerade drohte, im Braun seiner Augen zu versinken.„Und...was wolltest du mich fragen?"Einen Moment lang herrschte Stille zwischen Sergio und Magdalena, bis er endlich seine Stimme wiederfand. „Nun, hast du...dieses Wochenende schon was vor?" Sie schüttelte den Kopf, war gespannt darauf, was er genau wollte und vorhatte.„Gut. Weil...nun ja, ich fliege nach Alicante, um das Wochenende an der Küste zu verbringen. Ich kann die Jacht eines Freundes brauchen und...da kam mir die Idee, dich zu fragen ob du...mich vielleicht...begleiten möchtest?"Erwartungsvoll sah Sergio die junge Frau vor sich an. Deren Herz hämmerte mittlerweile so heftig gegen ihre Rippen, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr bald aus der Brust springen. Hatte er sie wirklich gerade darum gebeten, das Wochenende mit ihm zu verbringen? Nur mit ihm alleine, auf einer Jacht irgendwo auf dem Meer? Sie wusste im ersten Moment nicht, was sie dazu sagen sollte und wand sich aus seinen Armen, die er mittlerweile locker um sie geschlungen hatte. „Ich...ich weiss nicht...", murmelte sie dann, drehte sich um und begann, durch die Küche zu tigern. „Ach, komm schon, Süsse. Es ist doch nur ein Wochenende. Und ich habe keine Lust darauf, es alleine zu verbringen. Bitte." Er lief ihr nach, durch die gesamte Küche. Weil er mittlerweile alles tun würde, damit sie sich wieder gut verstanden.Magdalena ignorierte seine Worte und auch die Tatsache, dass er ihr hinterherlief. Sie war zu sehr damit beschäftigt, rauszufinden, ob sie wirklich ein Wochenende mit Sergio Ramos auf einer Jacht in einer anderen Stadt verbringen wollte. Obwohl sie die Antwort darauf in ihrem Innersten bereits wusste. Natürlich wollte sie! Welche Frau würde nicht mit Sergio Ramos ein Wochenende auf einer Jacht verbringen wollen? Aber warum hielt sie dann irgendetwas zurück, ja zu sagen? Sie wusste es nicht. Aber sie wusste, dass sie ihn eigentlich begleiten wollte.Ohne Vorwarnung wirbelte sie herum und sah den Fussballer an. „Also nach Alicante? Auf eine Jacht? Ein Wochenende lang? Freitag bis Sonntag?", fragte sie und Sergio nickte. „Ganz genau. Und ich möchte dieses Wochenende mit dir verbringen, Magdalena", sagte er noch einmal mit Nachdruck. Er hatte nicht vor, sie zu etwas zu zwingen. Aber er würde nicht aufgeben. So leicht wurde sie ihn nicht los. Wieder war es still.„Okay." Dieses simple, einzelne Wort liess Sergio strahlen. Er schlang die Arme um Magdalena und wirbelte sie in ihrer Küche einmal um die eigene Achse. „Das ist toll! Dann hole ich dich übermorgen früh ab, der Flieger geht um zehn Uhr!", rief er und Magdalena konnte nichts sagen, sie musste lauthals lachen. „Lass mich runter, mir wird schwindlig!", japste sie schliesslich und er tat, was sie verlangte. Sie grinste. „Ich hoffe, diese Entscheidung wird sich lohnen", drohte sie ihm beinahe und Sergio lachte. „Worauf du wetten kannst! Also, ich muss jetzt zum Training, bis übermorgen!" Mit diesen überschwänglichen Worten drückte er ihr einen Kuss auf die Wange und ehe sie sich versah, war Sergio wieder verschwunden.

Noch etwas verdattert stand Magdalena in der Küche und starrte in den Flur, bis ihr mit einem Schlag einfiel, dass sie am Wochenende eigentlich arbeiten sollte. „Mist!", fluchte sie und stürmte zum Telefon. Sie wollte Sergio nicht absagen müssen. Sie freute sich nun doch auf dieses Wochenende. Und hoffte, dass Manuel ihr die drei Tage frei gab.Mit leichter Aufregung im Bauch wählte sie seine Nummer und lauschte dem gleichmässigen Freizeichen, bis es unterbrochen wurde und die Stimme ihres Chefs erklang. „Magdalena! Was gibt es denn?", fragte er und sie atmete erleichtert auf, als sie am Klang seiner Stimme hörte, dass er gute Laune hatte. „Nun, ich...wollte über das Wochenende reden. Ich müsste da ja arbeiten, aber..." Sie stockte. „Aber du hast eine unvorhergesehene Verabredung, stimmt's?", sprach nun Manuel weiter und Magdalena klappte der Mund auf. „Woher wusstest du das?" Er lachte. „Ich wusste es nicht. Ich habe geraten. Aber...okay, du darfst dir das Wochenende über frei nehmen. Aber das ist eine einmalige Ausnahme, verstanden?" „Natürlich!" Heftig nickte Magdalena, während ihr Herz schneller pochte. Sie kriegte frei. Dem Wochenende mit Sergio stand also nichts mehr im Weg und sie freute sich jetzt umso mehr darauf.

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt