Can we bring yesterday back around?
'Cause I know how I feel about you now
I was dumb, I was wrong, I let you down
But I know how I feel about you now
[Sugababes - About you now]
„Sergio, es tut mir echt leid. Ich weiss, mein Verhalten war bescheuert. Dabei...liebe ich dich doch über alles."
Magdalena sass mit ihrem Freund in dessen Wohnzimmer auf der Couch und hielt eine seiner Hände. Während ihre eiskalt waren, waren seine angenehm warm. Doch das hatte nichts zu bedeuten. Sie hatte häufig kalte Hände.
Sergio seufzte nun leise und sah der jungen Frau vor sich in die Augen. Er liebte sie auch. Gott, und wie er sie liebte! Langsam zog er Magdalena näher zu sich heran, bevor er ihr über die Wange strich und sie schliesslich zärtlich küsste. Magdalena liess sich auf diesen Kuss ein und versuchte, sich einfach fallen zu lassen. Sergio hatte ihr verziehen, dass sie sich so blöd benommen hatte. Und sie vertraute ihm wieder. Doch etwas in ihr sagte ihr trotzdem immer wieder, dass er nichts von ihrem Seitensprung wusste und er ihr diesen bestimmt auch niemals verzeihen würde. Sie kniff die Augen zusammen und schlang ihre Arme noch etwas enger um Sergios Hals. Nein, sie wollte nicht mehr daran denken. Nicht an den letzten Abend, nicht an die letzte Nacht und auch nicht an Pedro. Denn sie war hier, in Sergios Armen und wollte nie wieder wo anders sein. Hier fühlte sie sich wohl und geborgen.
Erst als sie wieder Luft holen mussten, lösten sich Sergio und Magdalena voneinander und glücklich darüber, dass alles wieder in Ordnung war, lächelte Sergio seine Freundin strahlend an. Doch Magdalena konnte sein Lächeln nicht ganz so strahlend erwidern. Denn sie war diejenige, die die ganze Wahrheit kannte. Und diese Wahrheit fühlte sich mit jeder Minute, jeder Stunde, unerträglicher an.
Allerdings sagte die junge Frau nichts, sondern liess sich von Sergio bereitwillig ins Schlafzimmer ziehen, wo er sie sanft aber bestimmt aufs Bett drückte und sie erneut küsste. Magdalena zwang sich in diesem Moment, alle sonstigen Gedanken zu verdrängen und einfach nur die Nähe ihres Freundes zu geniessen. Schlussendlich gelang ihr das tatsächlich und als es draussen bereits wieder dunkel wurde, lag sie eng an Sergio gekuschelt in seinem Bett und malte gedankenverloren unsichtbare Kreise auf seine nackte Brust, während er sanft über ihre Schulter streichelte. „Ich habe dich echt vermisst, Süsse. Lass uns nicht mehr so streiten, ja?", murmelte Sergio irgendwann und Magdalena liess nur ein leises „Mhm" von sich hören. Doch Sergio reichte das. Er hatte seine Freundin, die Frau die er liebte, wieder hier in seinen Armen. Und er wollte sie nicht mehr gehen lassen, soviel stand für ihn fest.
~
Als Magdalena am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war Sergios Seite des Bettes leer. Während sie noch blinzelte strich sie mit der rechten Hand über das zerknüllte Laken und seufzte leise. Sie hatte wunderbar geschlafen. So gut wie schon lange nicht mehr. Eine Nacht lang hatte sie alles vergessen können, was nicht so war wie es eigentlich hätte sein sollen. Doch jetzt war wieder ein neuer Tag angebrochen und sie zwang sich, aufzustehen.
Auf nackten Sohlen tapste sie runter in die Küche, von Sergio fehlte jede Spur. Sie hörte weder die Dusche noch seine Schritte irgendwo im Haus. Auch in der Küche war der Fussballer nicht aufzufinden. Stattdessen klebte ein Post-It am Kühlschrank und Magdalena nahm ihn von der weissen, glatten Oberfläche, um ihn zu lesen.
Buenos días, Süsse. Tut mir leid, dass ich schon weg bin, aber wir haben heute früh Training. Ich werde danach so schnell wie möglich wieder bei dir sein. Te amo. Sergio
Langsam liess die junge Frau den gelben Zettel sinken und biss sich auf die Lippen. Sergios liebevolle Worte versetzten ihr einen Stich in die Brust, ohne dass sie etwas dagegen hätte tun können. Und wieder meldete sich ihr schlechtes Gewissen, welches sich einfach nicht beruhigen liess und Magdalena merkte, dass sie in diesem Moment ihren Seitensprung mehr denn je bereute. Sergio hatte es nicht verdient, betrogen zu werden. Er war immer für sie dagewesen wenn sie ihn gebraucht hatte. Und womit dankte sie es ihm? Mit einem Seitensprung. Wütend über sich selbst, zerknüllte die Spanierin das kleine Papier und warf es in den Mülleimer unter der Spüle. Lenk dich ab, ermahnte sie sich schliesslich und als ob Odie dies gehört hätte, kam der kleine Terrier schwanzwedelnd und bellend in die Küche getapst, um an Magdalenas Hosenbein hochzuspringen. Sie bückte sich und streichelte den Hund. „Lass uns Gassi gehen, Odie. Bis dein Herrchen wieder zu Hause ist, dauert es noch ein wenig." Mit diesen Worten ging Magdalena in den Flur, nahm die Leine und verliess kurz darauf mit Sergios Hund die Wohnung.
Sie schlenderte mit Odie durch die Strassen, sah sich Schaufenster an und genoss die Sonnenstrahlen der herbstlich angenehm warmen Sonne. In dieser Zeit fühlte sie sich wieder einigermassen gut und konnte vergessen, was sie getan hatte.
Den ganzen Vormittag verbrachte die junge Frau mit Sergios Hündchen draussen. Sie schlenderte mit ihm durch den Retiro und besah sich die mittlerweile nicht mehr ganz so grünen, sondern eher gelben und orangefarbenen Bäume und liess sich von spielenden Kindern ab und zu ablenken.
Doch irgendwann befand auch sie es für an der Zeit, wieder nach Hause zu gehen. Zu Sergio nach Hause.
Dort war von Sergio noch keine Spur und sie konnte nicht leugnen, dass sie darüber erleichtert war. Während Odie sich schliesslich auf seinem Plätzchen neben der Couch zusammenrollte, setzte sich die junge Frau aufs Sofa und begann, sich durch die unzähligen Fernsehprogramme zu zappen. Hin und wieder blieb sie bei einer Sendung hängen, sah sie sich fünf Minuten oder etwas länger an, nur um dann wieder weiterzuzappen. Sie konnte sich nie entscheiden, was sie jetzt sehen wollte. Immer musste sie rumzappen. Das hatte ihre Familie immer sehr gestört an ihr, doch sie war die Gewohnheit nie losgeworden. Hier in Madrid schrieb ihr keiner vor, was sie tun und was sie lassen sollte. Und bis jetzt hatte sie ihre Freiheit auch wirklich genossen. Doch sie war zu weit gegangen damit, das war ihr klar geworden. Sie hatte einen grossen Fehler gemacht, der ihr womöglich nicht unterlaufen wäre, wenn sie nicht so viele Freiheiten gehabt hätte.
Mit einem tiefen Seufzer liess Magdalena die Fernbedienung sinken und starrte auf den Bildschirm, an dem gerade eine Soap, die sie nicht kannte, vorbeiflimmerte. Sie sah die Personen sprechen, sich küssen, sich berühren, sich streiten, sich versöhnen und all die Dramen die eine solche Serie beinhaltete, doch sie kam nicht wirklich mit. Ihre Gedanken waren wieder dabei, abzudriften zu dieser einen verhängnisvollen Nacht ohne Sergio, aber mit Pedro.
Als sie die Haustür aufgehen hörte, wurde die junge Frau aus ihren Gedanken gerissen und sie zuckte erschrocken zusammen. Instinktiv sprang Magdalena vom Sofa auf und eilte in den Flur. „Hey." Sie lächelte, trat auf Sergio zu, welcher gerade dabei war sich die Jacke auszuziehen, und wollte ihm einen Begrüssungskuss geben. Doch mitten in ihrer Bewegung hielt sie inne. Denn Sergio lächelte nicht. Etwas Verwirrtes, Wütendes und auch Enttäuschtes lag in seinem Blick, den Magdalena nur schwer deuten konnte. Doch je länger sie Sergio ansah, desto bewusster wurde ihr, was es war. Er wusste es.

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Bad Romance
FanfictionAls Magdalena Santiago auf Sergio Ramos trifft, beginnt eine leidenschaftliche Liebe. Doch die beiden sind grundverschieden, was häufig zu Streit führt. Und obwohl sie sich immer wieder versöhnen, gelangen sie irgendwann an den Punkt, wo sie festste...