You can see my heart beating

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And you can see my heart beating

You can see it through my chest

[Rihanna - Russian Roulette]

Er konnte wieder einmal nicht leugnen, dass sie etwas besass, was ihn anzog. Was ihn faszinierte und nicht mehr losliess. So konnte er auch nicht anders, als hier an der Bar zu sitzen und ihr bei der Arbeit zuzusehen.

Er beobachtete jede ihrer Bewegungen. Wie sie ein Glas nahm, wie sie die Getränke mixte. Sie lächelte jeden einzelnen Gast freundlich an wenn sie die Drinks reichte. Er beobachtete, wie sie sich hier und da eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht pustete oder sie hinters Ohr zurück strich. Und er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr lassen. Sie war so natürlich, so offen und hübsch. Ein leiser Seufzer entwich ihm, bevor er einen grossen Schluck seines Sex on the beach trank.

„Hey Kumpel! Was sitzt du ständig hier herum? Komm mit uns die Tanzfläche unsicher machen!" Sergio erschrak sich, als mit einem Mal Gonzalo Higuain neben ihm aufgetaucht war und ihm nun einen Arm um die Schulter legte. Erst nach einem kurzen Moment hatte er sich wieder gefangen und schob den Argentinier sanft von sich. „Geh doch mit Ronaldo, der ist bestimmt schon fleissig dabei, irgendwelche Weiber aufzureissen", grinste Sergio und Gonzalos Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er mit seiner Vermutung direkt ins Schwarze getroffen. „Ach komm schon, Sergio. Wir sind alle drei gemeinsam hergekommen um ein wenig zu feiern. Warum sitzt du eigentlich schon seit fast einer Stunde an der Bar - und das auch noch ohne Frau an deiner Seite?" Natürlich. Higuain hatte noch keine Ahnung von Magdalena. Deswegen drehte Sergio seinen Kopf wieder und blickte in ihre Richtung. Die junge Frau war gerade dabei, einen Caipirinha zu mixen. Sergio konnte ihren konzentrierten Blick sehen und lächelte wieder. Sie sah umwerfend aus, wenn sie sich konzentrierte. Doch noch umwerfender war sie, wenn sie lächelte. Dieses strahlende Lächeln, welches ihm das Gefühl gab, die Sonne könnte jeden Moment aufgehen. Selbst in der dunkelsten Nacht.

„Ach, so ist das!" Gonzalo, der dem Blick des jungen Verteidigers gefolgt war, grinste mittlerweile breit. Er hatte verstanden, als sich Sergio zu Magdalena umgewandt hatte. „Die Frau ist ja schon da." Er lachte kurz und klopfte Sergio auf den Rücken. „Alter, du solltest sie ansprechen, nicht nur anschmachten!"

„Gonzo, hör schon auf! Wir kennen uns bereits. Wir haben uns...vor etwas mehr als einer Woche hier kennen gelernt. Also quatsch mir nicht in meine Pläne und Strategien, klar?" Higuain lachte ein weiteres Mal. „Oh man, hat's dich echt erwischt? Na ja, verübeln kann man es dir nicht, sie sieht klasse aus!"

Gerade in diesem Moment wandte sich Magdalena wieder in Sergios Richtung. Einen Augenblick lang fragte sie sich, wer der Typ neben ihm war, bevor der sie auch schon zu sich winkte. „Hey hübsche Frau, die dem grossen Sergio Ramos den Kopf verdreht hat, krieg ich ein Bier?", fragte er sogleich und bei diesen Worten sackte ihr Herz ein paar Stockwerke weiter runter. Sie schluckte kaum merklich und nickte dann stumm. Wer war der Kerl, der sich das Recht nahm, sie so anzusprechen? Leichter Groll stieg in ihrer Brust auf, doch sie verdrängte diesen sogleich wieder. Bestimmt war er ein Freund von Sergio. Und wer sagte schon, dass sie seine Freunde mögen musste, nur weil sie Sergio mochte? Niemand. Also konnte ihr der Kerl mit seinen Sprüchen wirklich egal sein.

Sie stellte Higuain das Glas vor die Nase, dann wandte sie sich an Sergio, als sie gesehen hatte, dass sein Getränk mittlerweile leer war. „Willst du noch was?", fragte sie betont lässig, doch Sergio sah und hörte, dass sie Higuain anscheinend nicht so mochte. Noch nicht, jedenfalls. „Auch ein Bier, gerne", lächelte er sie an, sie schenkte ihm eines zurück und machte sich daran.

„Kannst du vielleicht aufhören, solche Sprüche zu reissen in ihrer Gegenwart? Sie mag dich schon mal nicht, hast du das nicht gesehen?", fauchte Sergio, kaum war die junge Frau wieder verschwunden und betont unschuldig hob der Argentinier die Arme. „Was denn? Glaubst du, sie hat noch nicht geschnallt, dass du auf sie abfährst? So wie du hier sitzt und sie anstarrst..." Dafür kassierte er von Sergio einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. „Du bist ein Idiot, Higuain. Kannst du nicht zu Cris gehen oder selbst eine Frau aufreissen? Bitte." Das Bitte kam so flehend über die Lippen des langhaarigen Spaniers, dass Higuain noch einen letzten Seufzer ausstiess, Sergio noch einmal auf die Schulter klopfte und dann davon rauschte.

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt