But I see your true colors shining through
I see your true colors, and that's why I love you
So don't be afraid to let them show
Your true colors, true colors
Beautiful, like a rainbow
[Phil Collins - True colors]
„Wie kommt Sergio nur auf so eine bescheuerte Idee? Magdalena ist doch seine Freundin. Soll er sich doch mit diesen Problemen rumschlagen. Er ist schliesslich derjenige, der mit dieser Blondine rumgemacht hat." Grummelnd schob Guti seine Hände in die Hosentaschen und schritt neben Iker her zum Aufzug, der sie nach oben zu Magdalenas Appartement bringen sollte. Iker seufzte. „Jetzt stell dich nicht so an. Sergio ist unser Freund. Und er weiss wahrscheinlich wirklich nicht mehr, was er tun soll. Wir brauchen ihr doch nur zu versichern, dass da nichts gewesen ist. Und da war ja auch nichts. Ich hab Sergio den ganzen Abend beobachtet. Sowas in der Art hab ich nämlich erwartet." Guti nickte daraufhin nur und betrat den Aufzug, gefolgt von Iker.
Wenig später standen die beiden Spanier vor Magdalenas Haustür und warfen sich einen Blick zu. „Glaubst du echt, das ist eine gute Idee?", hakte Guti nach. Der Blondschopf war mit einem Mal nicht mehr so sicher. Er wirkte etwas nervös. „Amigo, wir haben es Sergio versprochen. Ausserdem kann das doch nicht das Ende der beiden sein. Schliesslich ist nichts passiert in Deutschland. Und wenn Magdalena Sergio nicht zuhören will, dann versuchen wir es eben. Irgendwie werden wir das schon hinkriegen." Iker klopfte Guti auf die Schulter, bevor er die Klingel drückte.
Die beiden lauschten und hörten irgendwann tapsende Schritte auf Linoleum-Boden. Nur wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet und Magdalena sah die beiden Männer fragend an. Natürlich wusste sie, wer vor ihr stand und doch war sie überrascht, Iker und Guti hier zu sehen. „Was...tut ihr denn hier?", fragte sie stirnrunzelnd und fuhr sich durchs Haar. Wieder wechselten die beiden Fussballer einen Blick miteinander und es war offensichtlich, dass sie dasselbe dachten. Magdalena sah nicht gerade gut aus. Dunkle Ringe lagen unter ihren Augen, das Haar nicht gekämmt und wirr auf ihrem Kopf. Sie sah müde aus. „Dürfen wir kurz reinkommen?", stellte Iker schliesslich die Gegenfrage und Magdalena nickte.
Als alle drei im Flur standen, wartete Magdalena mit vor der Brust verschränkten Armen auf irgendwelche Äusserungen seitens Iker oder Guti. Doch die beiden Spanier schienen nicht genau zu wissen, wohin mit sich selbst. „Also? Ich warte", sagte Magdalena irgendwann ungeduldig. Sie hatte keine Lust, den gesamten Tag hier im Flur zusammen mit zwei Fussballern zu verbringen. Ein Räuspern von Ikers Seite liess die junge Frau wieder hoffen, dass sie die beiden bald wieder los sein würde und erwartungsvoll sah sie den Torhüter nun an. „Nun ja...Sergio ist völlig fertig wegen dieser...Sache", begann der 29-Jährige endlich, woraufhin Magdalena bloss schnaubte. „Ist mir egal."
„Jetzt hör doch einfach mal zu, ja?" Ikers Stimme klang so streng und entschlossen, dass sie keinen Widerspruch zuliess. „Sergio hat einen Filmriss. Ja, er erinnert sich nicht mehr an alles von diesem Abend. Aber er war nicht alleine in diesem Club, Magdi. Wir alle waren auch dabei. Und glaub mir, wir haben unseren Sevillano auch nicht aus den Augen gelassen." Nun zwinkerte Iker, doch Magdalena achtete nicht darauf. Jetzt wollte sie lieber mehr erfahren. Anscheinend wussten Guti und Iker mehr als Sergio selbst. „Und?"
„Da lief nichts zwischen Sergio und dieser Frau", meldete sich nun Guti zu Wort. „Und das soll ich euch glauben? Was hat er euch bezahlt dafür, dass ihr vorbeikommt und mir das erzählt?" Nun grummelte Guti. Langsam aber sicher wurde es ihm zu bunt. „Jetzt hör doch mal auf! Wir kennen die Wahrheit! Diese Fotos in der Zeitung sind zwar von diesem Abend, aber er hat nur mit ihr getanzt! Und wir sind nicht spät zurück ins Hotel, also konnte da gar nicht mehr laufen. Iker ist ständig um die beiden rumgewuselt und hat aufgepasst, damit sie wirklich nur tanzen. Die Frau war aufdringlich, ja. Sie hat Sergio angemacht, immer wieder. Aber glaub uns, er hat sich nicht soweit auf sie eingelassen, dass er dich betrügen würde! Er liebt dich, Magdalena!"
Nachdenklich musterte die junge Frau die beiden Spieler. Sagten sie auch wirklich die Wahrheit? Sie konnte sich nicht sicher sein. Aber auf der anderen Seite konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass Guti und Iker sie wirklich belügen würden. Resigniert seufzte sie. „Okay. Ich glaube euch. Tut mir leid..." Es tat ihr mit einem Mal wirklich leid, dass sie Sergio nicht hatte reden lassen, sondern einfach rausgeworfen hatte. „Ich würde...gerne nochmal mit ihm reden. Wenn...er will", murmelte sie dann peinlich berührt. Sie schämte sich mit einem Mal dafür, dass sie sich wie ein kleiner, eifersüchtiger Teenager aufgeführt hatte. Erleichtert lächelten Iker und Guti. Das war ja Gott sei Dank einfacher als gedacht, schoss es Guti durch den Kopf. „Er wird bestimmt wollen", versicherte Iker ihr und sie nickte erleichtert. „Ich bin...zu Hause." Iker und Guti verabschiedeten sich je mit einem Küsschen bei Magdalena und liessen sie nun wieder alleine. Nachdenklich ging die Spanierin zurück ins Wohnzimmer und liess sich aufs Sofa sinken. Sie schaltete das Radio ein, zog die Beine auf die Couch und schlang die Arme darum. Wenn Sergio schon so verzweifelt war, dass er Iker und Guti zu ihr schickte, dann musste die Geschichte doch wahr sein. Dann sagten die beiden Fussballer doch bestimmt die Wahrheit.
Keine Stunde nachdem Guti und Iker Magdalenas Wohnung verlassen hatten, klingelte es erneut. Sofort begann ihr Herz zu rasen und sie sprang vom Sofa auf. Das musste Sergio sein. Sie konnte es spüren. Ihre Knie waren mit einem Mal butterweich und ihre Hände zitterten, als sie den Schlüssel im Schloss herumdrehte und die Tür aufmachte. Tatsächlich stand er da. Mit einem treuherzigen Lächeln auf den Lippen und einer roten Rose in der linken Hand. „Hola", begrüsste er sie und Magdalena musste sich zusammenreissen, um überhaupt einen Ton rausbringen zu können. „Hola." Sie trat zur Seite und liess Sergio in ihre Wohnung. Er folgte ihr ins Wohnzimmer, wo sie sich schliesslich zu ihm umdrehte. „Ich...es tut mir sehr leid, dass du diese Fotos sehen musstest, Magdi. Ich...ich hab da wirklich zu viel getrunken. Aber es lief echt nichts mit dieser Frau", ergriff Sergio schliesslich das Wort. Magdalena nickte. „Ich weiss." Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. „Kannst du...mir denn verzeihen? Ich liebe dich nämlich wirklich, Magdalena. Ich liebe dich." Sie hob den Kopf und sah Sergio in die Augen. Seine braunen, warmen Augen, in denen sie immer wieder gerne versank. Sie bemerkte, dass er einen Schritt näher auf sie zutrat. Und sie liess es zu. Solche Augen konnten doch nicht lügen, oder? Langsam hob die junge Frau die Hand und legte sie an Sergios Wange. Noch immer sah dieser sie eindringlich an. „Ich liebe dich auch", hauchte Magdalena und ehe sich Sergio versah, küsste sie ihn innig. Sofort schlang er die Arme um sie, drückte sie fest an sich und wollte sie nicht mehr loslassen. Die Anspannung fiel von ihm ab wie ein grosser Felsbrocken und er seufzte leise. Froh, seine Freundin wieder zu haben, küsste er sie immer wieder, bis sie sich langsam von ihm löste um wieder zu Atem zu kommen. Sergio strahlte bis über beide Ohren, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und sah richtig erleichtert und glücklich aus. Magdalena lächelte ihn an, doch dass noch immer ein unangenehmes Gefühl in ihr ruhte, das verschwieg sie Sergio gekonnt. Sie hasste es, doch sie wusste selbst, dass sie ihm womöglich nie wieder so würde vertrauen können wie vor seinem Deutschlandaufenthalt. Sicher konnte sie sich nämlich niemals sein, ob da wirklich nichts gewesen war in Deutschland. Doch Magdalena versuchte nun angestrengt, dieses Gefühl zu verdrängen. Sergio war wieder bei ihr. Er hatte ihr bereits mehr als einmal gesagt, dass er sie liebte. Und irgendwie konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass der Sevillano nur mit ihr spielte. Also beschloss sie, solche unangenehmen Gefühle nicht mehr zuzulassen. Jedenfalls heute nicht mehr. Dafür war sie viel zu froh, dass Sergio wieder hier bei ihr war und sie im Arm hielt.
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Bad Romance
FanfictionAls Magdalena Santiago auf Sergio Ramos trifft, beginnt eine leidenschaftliche Liebe. Doch die beiden sind grundverschieden, was häufig zu Streit führt. Und obwohl sie sich immer wieder versöhnen, gelangen sie irgendwann an den Punkt, wo sie festste...